Nachricht
09:05 Uhr, 10.04.2013

China überraschend mit Handelsbilanzdefizit

Peking (BoerseGo.de) – Die Volksrepublik China hat für den Monat März überraschend ein Handelsdefizit ausgewiesen. Die zentrale Zollbehörde General Administration of Customs teilte für März ein Handelsdefizit von 884 Millionen Dollar mit. Ökonomen zeigten sich enttäuscht, sie hatten im Vorfeld mit einem Handelsbilanzüberschuss von 15,15 Milliarden Dollar gerechnet. Im Vormonat Februar wurde ein Handelsüberschuss von 15,23 Milliarden Dollar mitgeteilt.

Die Exporte stiegen im März im Jahresvergleich um 10 Prozent an, wie die Behörde mitteilte. Das liegt jedoch unter den Erwartungen eines Anstiegs um 11,7 Prozent. Im Februar wurde außerdem noch ein deutlich höherer Anstieg von 21,8 Prozent notiert.

Die Importe legten im März hingegen um 14,1 Prozent im Jahresvergleich zu und übertrafen damit die Schätzungen der Volkswirte von plus 6 Prozent deutlich. Außerdem konnte durch den kräftigen Anstieg der größte Teil des Rückgangs vom Vormonat in Höhe von 15,2 Prozent ausgeglichen werden.

Die Regierung in Peking strebt für das laufende Jahr 2013 ein Handelswachstum von 8 Prozent an, was unter dem Wert des Vorjahres 2012 von 10 Prozent liegt.

Im Gesamtjahr 2012 legten die Exporte um 7,9 Prozent zu. Damit wurde das offizielle Exportwachstumsziel von 10 Prozent der chinesischen Regierung verfehlt. Importe konnten im Vorjahr um 4,3 Prozent ansteigen. Der Handelsbilanzüberschuss wurde für 2012 mit 231,1 Milliarden Dollar notiert.

Im vierten Quartal des Vorjahres 2012 hat die chinesische Volkswirtschaft an Dynamik gewonnen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 7,9 Prozent im Jahresvergleich zu. Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass die chinesische Wirtschaft im Quartal wieder an Schwung gewinnen konnte.

Im dritten Quartal legte das chinesische BIP nur um 7,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Es war die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen.

Trotz der Erholung im vierten Quartal musste im Vorjahr 2012 eine Wirtschaftsabkühlung hingenommen werden. Hier wurde nur ein BIP-Plus von 7,8 Prozent im Jahresvergleich notiert. Es ist der schwächste Wert seit dem Jahr 1999.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten