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10:58 Uhr, 07.01.2013

China: Toyota mit Absatzrückgang

Tokio (BoerseGo.de) – Der japanische Automobilgigant Toyota mit Sitz in Toyota (Präfektur Aichi auf der Insel Honshu) musste im Vorjahr 2012 in China einen Absatzrückgang hinnehmen. Begründet wurde der Absatzrückgang mit dem Territorialkonflikt zwischen Japan und China um die Senkaku-Inseln.

Der Absatz fiel in China um 4,9 Prozent auf rund 840.000 Einheiten. Für das laufende Jahr 2013 zeigt sich der Automobilriese aber optimistisch. Toyota erwartet 2013 einen Rekordabsatz von über 900.000 Einheiten in China.

Alleine im Monat Dezember 2012 konnte Toyota zusammen mit seinen beiden chinesischen Joint Venture-Partnern rund 90.400 Einheiten verkaufen. Das entspricht einem Rückgang um 16 Prozent im Vergleich zum Dezember 2011 mit einem Absatz von 108.000 Einheiten. Dabei hat sich die Lage in den Vormonaten aber mehr und mehr beruhigt. Im November wurde ein Rückgang von 22 Prozent, im Oktober um 44 Prozent und im September um fast 50 Prozent verbucht.

Begründet wurde der Rückgang mit den Auswirkungen des Territorialkonflikts zwischen Japan und China um die Senkaku-Inseln. Die unbewohnte Inselgruppe, die in China Diaoyu genannt wird, wird von beiden Staaten für sich beansprucht. Sie liegt im Ostchinesischen Meer rund 200 Kilometer nordöstlich von der Küste Taiwans und 300 Kilometer westlich von Okinawa entfernt.

Während China behauptet die Inseln bereits im Jahr 1372 durch Seeleute entdeckt zu haben, gibt Japan an die Inseln im Jahr 1884 aufgespürt zu haben. Im Jahr 1895 wurden sie dem japanischen Kaiserreich einverleibt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Inseln unter US-Militärverwaltung gestellt und seit dem 15. Mai 1972 wieder von Japan verwaltet. Sowohl Taiwan als auch China beanspruchen seit 1970/71 diese Inselgruppe.

Die Inseln besitzen eine strategische Bedeutung aufgrund ihrer Lage und sind wirtschaftlich wegen reicher Fischgründe sowie Öl- und Gasvorkommen wichtig.

Trotz des herausfordernden Marktumfeldes in China strebt Toyota in dem Riesenreich ein Absatzwachstum von 7 Prozent an, was deutlich über dem globalen Wachstumsziel von 2 Prozent liegt. Der Konzern teilte gegen Ende des Vorjahres 2012 mit, das im Jahr 2013 ein weltweiter Absatz von 9,91 Millionen Einheiten angestrebt wird. Der globale Absatz im Jahr 2012 konnte im Vergleich zu 2011 um 22 Prozent erhöht werden. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass die japanische Wirtschaft im Jahr 2011 massiv von der Naturkatastrophe im März und den Überschwemmungen in Thailand gegen Ende des Jahres belastet wurden.

Toyota Motors ist der größte japanische Fahrzeughersteller und der größte Fahrzeughersteller der Welt. Die Produktpalette umfasst Personenwagen, Minivans, Jeeps, Luxuslimousinen und Trucks, die unter den Marken Toyota, Lexus und Daihatsu vertrieben werden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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