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07:58 Uhr, 05.03.2013

China strebt BIP-Wachstum von 7,5% für 2013 an

Peking (BoerseGo.de) – Die Volksrepublik China hat ihr Wirtschaftswachstumsziel für das laufende Jahr 2013 bestätigt. Peking strebt weiterhin ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 7,5 Prozent an. Damit wird die Absicht der chinesischen Regierung deutlich in Zukunft ein etwas moderates Wachstum zu erhalten, anstatt zweistellige Wachstumsraten wie in der Vergangenheit anzustreben und die Wirtschaft zu überhitzen.

Außerdem wird die Volkswirtschaft weiterhin von der weltweiten Finanzkrise belastet. „Die tiefgehenden Auswirkungen der globalen Finanzkrise bestehen weiter und die Erholung der Weltwirtschaft ist voller Ungewissheit und steht noch nicht auf sicheren Füßen." Jedoch rechnen Experten aufgrund der angekündigten Ausgabensteigerungen der Regierung damit, dass das angekündigte Wachstumsziel von 7,5 Prozent übertroffen werden dürfte.

Das Haushaltsdefizit soll 1,2 Billionen Yuan (rund 147 Milliarden Euro) erreichen und damit 400 Milliarden Yuan mehr als im Vorjahr 2012. Davon entfallen 850 Milliarden Yuan auf die Zentralregierung und 350 Milliarden Yuan auf Anleihen für Lokalregierungen. Das Inflationsziel wurde gleichzeitig von 4 Prozent im Vorjahr 2012 auf 3,5 Prozent im laufenden Jahr gesenkt.

Der Militäretat soll im laufenden Jahr erneut deutlich um 10,7 Prozent auf 720 Milliarden Yuan (rund 89 Milliarden Euro) steigen. Im Vorjahr 2011 wurde hier eine Steigerung von 11,6 Prozent notiert. Experten zufolge liegen die realen Militärausgaben der Volksrepublik jedoch zwei- bis dreimal höher, denn viele Aufwendungen für das Militär werden von anderen Haushaltsposten finanziert.

Im vierten Quartal des Vorjahres 2012 hat die chinesische Volkswirtschaft an Dynamik gewonnen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 7,9 Prozent im Jahresvergleich zu. Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass die chinesische Wirtschaft im Quartal wieder an Schwung gewinnen konnte. Im dritten Quartal legte das chinesische BIP nur um 7,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Es war die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen. Trotz der Erholung im vierten Quartal musste im Gesamtjahr 2012 eine Wirtschaftsabkühlung hingenommen werden. Hier wurde nur ein BIP-Plus von 7,8 Prozent im Jahresvergleich notiert. Es ist der schwächste Wert seit dem Jahr 1999.

Die neuen Daten wurden im Arbeitsbericht der Regierung am heutigen Dienstag zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking veröffentlicht. Auf der knapp zweiwöchigen Sitzung soll unter anderem die Regierung verjüngt und umgebaut werden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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