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11:51 Uhr, 17.07.2012

China: Ratingagentur Fitch rechnet mit "weicher Landung" der Wirtschaft

Peking (BoerseGo.de) – Der chinesischen Volkswirtschaft wird wohl eine „weiche Landung“ gelingen. Davon gehen die Experten der Ratingagentur Fitch trotz der beträchtlichen Wirtschaftsabkühlung in China aus. Die Maßnahmen der Regierung und die lockere Geldpolitik dürften eine harte Landung in naher Zukunft vermeiden, wie es in einem Bericht der Ratingagentur heißt der am Vorabend veröffentlicht wurde.

Allerdings warnte Fitch davor, dass die erneute Abhängigkeit von Investitionen zur Unterstützung der Wirtschaftsaktivität zu einer Verlängerung von strukturellen Ungleichgewichten führen kann. Aussagen von hochrangigen chinesischen Beamten, einschließlich des Premiers Wen Jiabao, deuten auf verstärkte weitere Wachstumsinvestitionen in der zweiten Jahreshälfte hin. Jedoch werden mit diesen Maßnahmen auch strukturelle Probleme verlängert, warnte Fitch.

Die strukturellen Probleme des Riesenreiches belasten auch das Rating für China, so Fitch. Chinas langfristige IDR für Fremdwährungen ist mit „A+“ und „stabilem“ Ausblick versehen während die Einschätzung der langfristigen IDR für die lokale Währung liegt bei „AA-“ mit einem „negativen“ Ausblick liegt.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im 2. Quartal um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie das National Bureau of Statistics in der Vorwoche mitteilte. Das Wachstumstempo ist damit das Geringste seit dem ersten Quartal 2009. Im ersten Quartal wurde noch ein Wirtschaftsanstieg von 8,1 Prozent notiert.

Die Weltbank hatte ihre BIP-Prognose für China für 2012 zuletzt auf ein Plus von 8,2 Prozent reduziert und verwies dabei auf einen signifikanten Rückgang bei Investitionen und Konsum sowie eine schwache Auslandsnachfrage. Für 2013 sieht die Weltbank ein Wachstum von 8,6 Prozent.

Die Asian Development Bank (ADB) senkte jüngst ihre Wachstumsprognose für 2012 auf von 8,5 auf 8,2 Prozent. Für 2013 geht die ADB nun von einem BIP-Plus von 8,5 Prozent aus, nach zuvor 8,7 Prozent. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat ein Wachstum von 8,2 Prozent für 2012 prognostiziert.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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