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10:20 Uhr, 12.11.2012

China: Kreditvergabe steigt schwächer als erwartet

Peking (BoerseGo.de) – In China ist die Vergabe von Yuan-Krediten im Oktober deutlich schwächer angestiegen als von Ökonomen erwartet. Die neue Kreditvergabe legte um 505,2 Milliarden Yuan zu, wie die chinesische Notenbank People’s Bank of China (PBoC) am heutigen Montag mitteilte. Volkswirte hatten im Vorfeld der Daten aber mit einem Anstieg der neuen Kreditvergabe um 590 Milliarden Yuan gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat September kühlte sich die Kreditvergabe ab. Im September wurde noch eine Kreditvergabe von 623,2 Milliarden Yuan notiert.

Beobachter sehen in der sinkenden Kreditvergabe ein Signal, dass die Notenbank ihre Geldpolitik weiter lockern muss. Die Notenbank hatte ihren Leitzinssatz im Juni und Juli gesenkt und den Mindestreservesatz seit November 2011 drei Mal reduziert um die sich abkühlende chinesische Wirtschaft zu unterstützen.

Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal nur noch um 7,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Es ist die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen. In den gesamten ersten neun Monaten des laufenden Jahres stieg das BIP um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Die Wachstumsrate des dritten Quartals liegt leicht unterhalb der von der Regierung in Peking angestrebten Wachstumsrate von 7,5 Prozent für das Jahr 2012.

Verschiedene Wirtschaftsinstitute sehen die Wirtschaftsentwicklung für China bedrückt. So hat die Asian Development Bank (ADB) ihre Wachstumsprognose für China in ihrem jüngsten Konjunkturausblick für Asien gesenkt. Die ADB rechnet mit einem BIP-Wachstum von 7,7 Prozent für 2012 und von 8,1 Prozent für 2013. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine BIP-Prognose für China zuletzt auf 7,8 Prozent für 2012 und auf 8,2 Prozent für 2013.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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