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17:57 Uhr, 27.01.2011

China ist „Top-Pick“ für 2011 - Gute Kaufgelegenheit nach Neujahrsfest

München (BoerseGo.de) - Philipp E. Bärtschi, Chefstratege bei der Bank Sarasin, gibt in seiner jüngsten Analyse eine Einschätzung für die weitere Entwicklung am chinesischen Aktienmarkt. Trotz der vielen positiven Nachrichten über die Wachstumsdynamik in den Schwellenländern war das Jahr 2010 auch für Anleger in Schwellenländern nicht besonders erfreulich, so Bärtschi. Einzig das dritte Quartal überzeuge seiner Ansicht nach mit guter Performance. Dies zeige einmal mehr, dass eine gute Story nicht mit einer überdurchschnittlichen Rendite gleichzusetzen ist, warnt der Chefstratege.

Das starke chinesische Wachstum von über zehn Prozent habe im vergangenen Jahr zwar nicht zu einer starken Aktien-Performance, aber zu einer äußerst positiven Gewinnentwicklung geführt. So seien die Unternehmensgewinne in China im zweiten Halbjahr 2010 auf ein Rekordniveau gestiegen. Da sich der Aktienmarkt bei steigenden Gewinnen im letzten Jahr nur seitwärts bewegte, ist die Bewertung nun wesentlich günstiger geworden, so Bärtschi.

Die chinesische Regierung werde weiter versuchen, mit spezifischen Maßnahmen Exzesse im Immobilienmarkt zu vermeiden, gleichzeitig aber die hohe Liquidität beibehalten. Das Wachstum der Geldmenge dürfte sich laut Bärtschi auf einem hohen Niveau stabilisieren. Dies deute auf eine mögliche Höherbewertung des Aktienmarktes im Jahr 2011 hin.

Der jüngste Wirtschaftsdatenkranz aus China hätte die Anleger aber verunsichert. Das Wachstum war im vierten Quartal 2010 mit 9,8 Prozent zwar stärker als erwartet, aber auch die Inflation fiel mit 4,6 Prozent höher als erwünscht aus, so Bärtschi. Die chinesische Regierung dürfte versuchen, das Wachstum in den nächsten Monaten bremsen, analysiert er.

Solche geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen könnten die Anleger seiner Meinung nach kurzfristig negativ beeinflussen. Die Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr, welche nächste Woche beginnen, dürften zudem nochmals zu Inflationsdruck bei Nahrungsmitteln führen und die Unsicherheit betreffend der Makrodatenlage erhöhen, erläutert der Experte.

Sobald aber klar wird, dass sich das Wachstum in der ersten Jahreshälfte 2011 etwas abschwächt und dass sich der Inflationsdruck wieder legt, dürften chinesische Aktien stark zulegen, ist der Bank Sarasin-Chefstratege überzeugt. Die Bank Sarasin sieht nach dem Neujahrsfest eine gute Einstiegsmöglichkeit für chinesische Aktien und rechnet mit einem Anstieg des chinesischen Aktienmarkts von ungefähr 20 Prozent bis zum Jahresende.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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