China: Inflationsrate klettert deutlich an
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Peking (BoerseGo.de) – In China ist die Inflation im Dezember deutlich gestiegen und erreichte den höchsten Stand seit sieben Monaten. Begründet wurde der Anstieg unter anderem mit dem jüngst kalten Wetter das die Nahrungsmittelpreise nach oben treibt.
Der Verbraucherpreisindex steigt im Dezember im Jahresvergleich um 2,5 Prozent, wie das National Bureau of Statistics (NBS) am heutigen Freitag mitteilte. Es ist der stärkste Anstieg seit Mai 2012. Im Vormonat November wurde ein Anstieg der Inflation um 2,0 Prozent registriert. Ökonomen hatten im Vorfeld der Daten mit einem Anstieg der Inflation um 2,3 Prozent gerechnet.
Das kalte Wetter und das bevorstehende Frühlingsfestival haben die Preise für frische Nahrungsmittel in die Höhe getrieben, so das Statistikamt. Nach dem Frühlingsfestival und den zunehmend ansteigenden Temperaturen dürften die Preise allerdings wieder sinken, wie es weiter hieß.
Die Preise für Nahrungsmittel sprangen im Dezember um 4,2 Prozent an, wobei die Preise für Gemüse um 14,8 Prozent anzogen. Die Preise für nicht-Nahrungsmittel legten gleichzeitig um 1,7 Prozent zu. Die Kosten für Treibstoff erhöhten sich im Dezember im Jahresvergleich um 4,5 Prozent. Transport- und Kommunikationskosten zeigten sich hingegen unverändert. Die Preise für Kleidung und Schuhwerk legten im Dezember um 1,2 Prozent zu. Die Wohnkosten erhöhten sich um 3 Prozent.
Im Gesamtjahr 2012 lag die Inflationsrate bei 2,6 Prozent und damit unter dem Ziel der Regierung in Peking von 4 Prozent.
Unterdessen sanken die Erzeugerpreise in China. Der Industrial Producer Price Index sank im Dezember um 1,9 Prozent im Jahresvergleich, nach einem Rückgang um 2,2 Prozent im Vormonat. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Rückgang um 1,8 Prozent gerechnet.
Chinesische Konjunkturdaten die am Vortag veröffentlicht wurden bestätigten, dass sich die chinesische Wirtschaft auf dem Weg der Erholung befindet. So sind die Exporte im Dezember um 14,1 Prozent gestiegen, während die Importe um 6 Prozent zulegten. China wird seine Daten zum Wirtschaftswachstum für das vierte Quartal am 18. Januar mitteilen. Ökonomen rechnen damit, dass die chinesische Wirtschaft im vierten Quartal 2012 um 7,8 Prozent im Jahresvergleich anziehen wird.
Im dritten Quartal legte das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 7,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Es ist die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen. In den gesamten ersten neun Monaten des Vorjahres stieg das BIP um 7,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2011 an. Die Wachstumsrate des dritten Quartals liegt leicht unterhalb der von der Regierung in Peking angestrebten Wachstumsrate von 7,5 Prozent für das Jahr 2012.
Der Weltbank zufolge dürfte die Wirtschaftsmacht China im neuen Jahr 2013 an Fahrt aufnehmen. Dabei prognostizierte die Weltbank im Vormonat Dezember ein BIP-Plus von 8,4 Prozent (Oktober-Prognose: 8,1 Prozent), wobei hier die von der Regierung durchgeführten Stimulationen ebenso wie große Investmentprojekte antreiben dürften. In der früheren Prognose vom Mai 2012 ging die Weltbank hingegen noch von einem höheren Wachstum von 8,6 Prozent für 2013 aus. Im Jahr 2014 dürfte sich die chinesische Wirtschaft aber auf ein Wachstum von 8 Prozent abkühlen.
Für das Vorjahr 2012 rechnet die Weltbank mit einem BIP-Wachstum von 7,9 Prozent (Oktober-Prognose: 7,7 Prozent), nach 9,3 Prozent im Vorjahr 2011. Es ist die niedrigste Wachstumsrate seit 1999. Hier belasten laut Weltbank die schwachen Exporte sowie zurückgehende Investitionen. In der Mai-Prognose ging die Weltbank noch von einem Wachstum von 8,2 Prozent für China aus.
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