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08:50 Uhr, 09.08.2012

China: Industrieproduktion kühlt sich unerwartet ab

Peking (BoerseGo.de) – In China hat sich die Industrieproduktion im Monat Juli unerwartet abgekühlt. Damit erhöht sich der Druck auf die chinesischen Notenbank People Bank of China (PBoC) ihre Geldpolitik weiter zu lockern.

Der Industrieoutput legte im Juli noch um 9,2 Prozent zu, wie das National Bureau of Statistics am heutigen Donnerstag mitteilte. Es ist der schwächste Juli-Anstieg seit mehr als drei Jahren. Im Vormonat Juni wurde noch ein höherer Output von 9,5 Prozent notiert. Ökonomen hatten im Vorfeld damit gerechnet, dass die Industrieproduktion an Fahrt aufnimmt und um 9,7 Prozent im Jahresvergleich zulegt. In den gesamten sieben Monaten seit Jahresbeginn stieg der Industrieoutput um 10,3 Prozent im Jahresvergleich.

Die chinesische Wirtschaft hat seit längerem mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im 2. Quartal nur noch um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Das Wachstumstempo war damit das Geringste seit dem ersten Quartal 2009. Im ersten Quartal wurde noch ein Wirtschaftsanstieg von 8,1 Prozent notiert.

Die Wachstumsprognosen verschiedener Einrichtungen sehen ein BIP-Plus um die 8 Prozent für das laufende Jahr 2012. Der IWF hat ein Wachstum von 8,0 Prozent für 2012 prognostiziert. Für das kommende Jahr 2013 sieht der IWF ein BIP-Wachstum von 8,5 Prozent.

Die Weltbank hatte ihre BIP-Prognose für China für 2012 zuletzt auf ein Plus von 8,2 Prozent reduziert und verwies dabei auf einen signifikanten Rückgang bei Investitionen und Konsum sowie eine schwache Auslandsnachfrage. Für 2013 sieht die Weltbank ein Wachstum von 8,6 Prozent.

Die Asian Development Bank (ADB) senkte ihre Wachstumsprognose für China für 2012 jüngst auf von 8,5 auf 8,2 Prozent. Für 2013 geht die ADB nun von einem BIP-Plus von 8,5 Prozent aus, nach zuvor 8,7 Prozent.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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