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08:31 Uhr, 25.02.2013

China: HSBC-Einkaufsmanagerindex sinkt überraschend

Peking (BoerseGo.de) – Der von der HSBC/Markit erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in China ist im Februar unerwartet gefallen. Begründet wurde der Rückgang mit einer sinkenden Nachfrage aus dem Ausland und einer langsameren Steigerung des Outputs in dem Sektor. Damit erhalten Hoffnungen für eine wirtschaftliche Erholung zu Beginn des Jahres einen Dämpfer.

Der Index wurde vorläufigen Daten zufolge mit 50,4 Einheiten ausgewiesen, wie HSBC am heutigen Montag mitteilte. Damit befindet sich der Indikator nun auf einem 4-Monatstief. Im Vormonat Januar notierte der Indikator noch bei 52,3 Einheiten. Es war der höchste Stand seit März 2011. Volkswirte hatten im Vorfeld mit einem nur leichten Rückgang auf 52,2 Einheiten für Februar gerechnet.

Im Dezember 2012 wurde ein Stand von 51,5 Einheiten notiert. Im November konnte der Indikator zum ersten Mal seit 13 Monaten über die wichtige Marke von 50 Zählern auf 50,5 Einheiten klettern. Im Oktober notierte der Index nur bei 49,5 Einheiten und im September bei 47,9 Einheiten. Im August wurden 47,6 Einheiten und im Juli 49,3 Zähler gemeldet. Im August notierte der Indikator außerdem auf einem 9-Monatstief.

Der HSBC-Index gilt als gutes Maß für die Lage in den kleineren Unternehmen. Eine Lesung über dem Niveau von 50 Einheiten signalisiert einen Aufschwung in dem Sektor, während eine Notierung unter 50 Zählern eine Kontraktion signalisiert.

Der Teilindex für die Produktion des herstellenden Gewerbes wurde im Februar mit 50,9 Einheiten ausgewiesen, nach einem Stand von 53,1 Einheiten im Vormonat. Die Produktion und die Neuaufträge in dem Sektor verloren an Aufwärtsdynamik konnten aber weiter zulegen. Die neuen Exportaufträge gaben im Februar im Monatsvergleich hingegen nach. Die Beschäftigung im herstellenden Sektor legte zu, verlor aber an Schwung. Die Output- als auch die Inputpreise stiegen im Februar weiter an.

Hongbin Qu, Chief Economist, China & Co-head of Asian Economic Research bei der HSBC sieht die Wirtschaftserholung in China aber weiter intakt. .„Die Erholung der chinesischen Wirtschaft bleibt weiter intakt, wie die zunehmende Beschäftigung und das jüngst gestiegene Kreditwachstum zeigen“, so Hongbin Qu.

Im vierten Quartal hat die chinesische Volkswirtschaft an Dynamik gewonnen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 7,9 Prozent im Jahresvergleich zu. Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass die chinesische Wirtschaft im Quartal wieder an Schwung gewinnt. Angetrieben wurde das Wachstum laut NBS durch ein robustes Industrieoutput und robuste Investitionen. Im dritten Quartal legte das chinesische BIP nur um 7,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Es war die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen.

Trotz der Erholung im vierten Quartal musste im Gesamtjahr 2012 eine Wirtschaftsabkühlung hingenommen werden. Hier wurde nur ein BIP-Plus von 7,8 Prozent im Jahresvergleich notiert. Es ist der schwächste Wert seit dem Jahr 1999.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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