China: HSBC-Einkaufsmanagerindex rutscht in Kontraktionsbereich
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Peking (BoerseGo.de) – Der von der HSBC/Markit erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in China hat sich im Mai stärker als erwartet abgekühlt. Begründet wurde die Abkühlung mit einer schwachen Nachfrage. Damit steigen die Sorgen, dass die chinesische Wirtschaft länger als gedacht schwächeln wird.
Der Index wurde im Mai vorläufigen Daten zufolge mit 49,6 Einheiten ausgewiesen, wie HSBC mitteilte, ein 7-Monatstief. Im Vormonat April wurde ein Stand von 50,5 Einheiten und im März von 51,6 Einheiten registriert. Im Februar notierte der Indikator nur bei 50,4 Einheiten und im Januar bei 52,3 Einheiten (es war der höchste Stand seit März 2011). Volkswirte hatten für den Monat Mai einen zum Vormonat unveränderten Wert von 50,4 Einheiten erwartet.
Im Dezember 2012 wurde ein Stand von 51,5 Einheiten notiert und im November konnte der Indikator zum ersten Mal seit 13 Monaten über die wichtige Marke von 50 Zählern auf 50,5 Einheiten klettern. Im Oktober lag der Index nur bei 49,5 Einheiten, im September bei 47,9 Einheiten, im August bei 47,6 Einheiten und im Juli bei 49,3 Einheiten.
Der HSBC-Index gilt als gutes Maß für die Lage in den kleineren Unternehmen. Eine Lesung über dem Niveau von 50 Einheiten signalisiert einen Aufschwung in dem Sektor, während eine Notierung unter 50 Zählern eine Kontraktion signalisiert. Daher zeigen die neuen Daten lediglich eine Abkühlung des Wachstums, aber keinen Wachstumsrückgang an.
Der Subindex für den Output sank leicht von 51,1 Einheiten im Vormonat April auf 51,0 Einheiten. Obwohl der Index damit weiter im Expansionsbereich von über 50 Zählern notiert, ist es der schwächste Stand seit drei Monaten. Während die Outputpreise im herstellenden Sektor außerdem mit höherer Geschwindigkeit nachgaben, wurde der Rückgang der Inputkosten gebremst.
Die neuen PMI-Daten schüren die Befürchtungen von Beobachtern, dass die Erholung der chinesischen Wirtschaft an Dynamik verliert. Wie aus jüngsten Daten hervorgeht, konnte die chinesische Wirtschaft im ersten Quartal des neuen Jahres nur noch um 7,7 Prozent wachsen. Im vierten Quartal 2012 legte das Bruttoinlandsprodukt um 7,9 Prozent im Jahresvergleich zu. Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass die chinesische Wirtschaft im Quartal wieder an Schwung gewinnen konnte. Im dritten Quartal stieg das chinesische BIP nur um 7,4 Prozent im Jahresvergleich. Es war die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen. Trotz der Erholung im vierten Quartal musste im Gesamtjahr 2012 eine Wirtschaftsabkühlung hingenommen werden. Hier wurde nur ein BIP-Plus von 7,8 Prozent im Jahresvergleich notiert. Es ist der schwächste Wert seit dem Jahr 1999.
Der International Währungsfonds (IWF) mit Sitz in Washington hatte seine Wachstumsprognosen für China jüngst von 8,2 Prozent auf 8,0 Prozent für 2013 gesenkt. Der Ausblick für 2014 wurde von 8,5 auf 8,2 Prozent reduziert. Die Weltbank kürzte ihre Wachstumsprognose für China für 2013 von 8,4 Prozent auf 8,3 Prozent. Im kommenden Jahr 2014 wird von der Weltbank ein BIP-Anstieg um 8 Prozent erwartet. Die Asian Development Bank (ADB) sieht ein BIP-Plus von 8,2 Prozent für 2013 und von 8,0 Prozent für 2014. Die chinesische Regierung selber rechnet mit einem BIP-Plus von nur 7,5 Prozent für 2013.
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