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08:06 Uhr, 04.01.2013

China: HSBC-Dienstleistungssektorindex sinkt erneut - Weiter über 50 Zähler

Peking (BoerseGo.de) – In China hat sich die Aktivität im Dienstleistungssektor im Dezember weiter abgekühlt. Der entsprechende HSBC/Markit Business Activity Index, der die Performance im Dienstleistungssektor angibt, sank im Dezember auf 51,7 Einheiten, wie Markit Economomics am heutigen Freitag mitteilte. Im Vormonat November wurde noch ein höherer Stand von 52,1 Einheiten ausgewiesen. Im Oktober wurden 53,5 Einheiten notiert.

Im September wurde ein Niveau von 54,3 Einheiten und im August wurde ein Stand von 52 Einheiten ausgewiesen. Im Juli wurde ein Wert von 53,1 Einheiten gemessen. Im Juni notierte der Index bei 52,3 Einheiten und im Mai bei 54,7 Zählern. Im April wurden 54,1 Einheiten im HSBC/Markit Business Activity Index notiert. Im März lag der Index 53,3 Einheiten und im Februar bei 53,9 Einheiten.

Trotz der Abkühlung notiert der Indikator im Dezember weiterhin über der wichtigen Marke von 50 Einheiten, was auf eine Expansion hindeutet. Jedoch lag die Notierung im Dezember auch unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 56,7 Einheiten.

Einige Analysten weisen darauf hin, dass der HSBC/Markit Business Activity Index nicht das Gesamtbild des Sektors widerspiegelt, da nur eine relativ niedrige Zahl von kleinen Unternehmen erfasst wird. Die Analyse basiert auf den erhaltenen Rückantworten von 400 befragten kleinen Unternehmen. Welche Sektoren in der Analyse abgedeckt werden teilt HSBC nicht mit.

Der offizielle Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers‘ Index, PMI) für den Dienstleistungssektor ist im Dezember hingegen weiter gestiegen. Der Indikator stieg saisonal bereinigt auf 56,1 Einheiten, wie die China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) bereits zuvor mitteilte. Im Vormonat November wurde ein Niveau von 55,6 Einheiten notiert. Im Oktober wurde nur ein Stand von 55,5 Einheiten registriert. Im September wurde ein Niveau von 53,7 Einheiten ausgewiesen. Auch der CFLP liegt damit deutlich über der 50 Zähler-Marke und signalisiert eine Expansion.

Der Composite Output Index der sowohl die Aktivität im herstellenden als auch im Dienstleistungssektor widerspiegelt, stieg im Dezember auf 51,8 Einheiten. Damit notiert der Indikator über der 50-Zähler-Marke und signalisiert dementsprechend eine Expansion. Es ist bereits der vierte Monatsanstieg in Folge. Im Vormonat November lag der Index bei 51,6 Einheiten. Im Oktober wurde ein Stand von 50,5 Einheiten und im September von 50,3 Einheiten notiert. Im August notierte der Index bei 49,9 Einheiten.

Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal um 7,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Es ist die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen. In den gesamten ersten neun Monaten des Vorjahres stieg das BIP um 7,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2011 an. Die Wachstumsrate des dritten Quartals liegt leicht unterhalb der von der Regierung in Peking angestrebten Wachstumsrate von 7,5 Prozent für das Jahr 2012.

Der Weltbank zufolge dürfte die Wirtschaftsmacht China im neuen Jahr 2013 an Fahrt aufnehmen. Dabei prognostizierte die Weltbank im Vormonat Dezember ein BIP-Plus von 8,4 Prozent (Oktober-Prognose: 8,1 Prozent), wobei hier die von der Regierung durchgeführten Stimulationen ebenso wie große Investmentprojekte antreiben dürften. In der früheren Prognose vom Mai 2012 ging die Weltbank hingegen noch von einem höheren Wachstum von 8,6 Prozent für 2013 aus. Im Jahr 2014 dürfte sich die chinesische Wirtschaft aber auf ein Wachstum von 8 Prozent abkühlen.

Für das Vorjahr 2012 rechnet die Weltbank mit einem BIP-Wachstum von 7,9 Prozent (Oktober-Prognose: 7,7 Prozent), nach 9,3 Prozent im Vorjahr 2011. Es ist die niedrigste Wachstumsrate seit 1999. Hier belasten laut Weltbank die schwachen Exporte sowie zurückgehende Investitionen. In der Mai-Prognose ging die Weltbank noch von einem Wachstum von 8,2 Prozent für China aus.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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