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10:10 Uhr, 05.12.2012

China: HSBC-Dienstleistungssektorindex gibt nach

Peking (BoerseGo.de) – In China hat sich die Aktivität im Dienstleistungssektor im November abgekühlt. Der entsprechende HSBC/Markit Business Activity Index, der die Performance im Dienstleistungssektor angibt, sank im November auf 52,1 Einheiten, wie Markit Economomics am heutigen Mittwoch mitteilte. Begründet wurde der Rückgang unter anderem mit schwachen Neuaufträgen. Im Vormonat Oktober wurde noch ein höherer Stand 53,5 Einheiten notiert.

Im September wurde ein Niveau von 54,3 Einheiten und im August wurde ein Stand von 52 Einheiten ausgewiesen. Im Juli wurde ein Wert von 53,1 Einheiten gemessen. Im Juni notierte der Index bei 52,3 Einheiten und im Mai bei 54,7 Zählern. Im April wurden 54,1 Einheiten im HSBC/Markit Business Activity Index notiert. Im März lag der Index 53,3 Einheiten und im Februar bei 53,9 Einheiten.

Trotz der Abkühlung notiert der Indikator im November weiterhin über der wichtigen Marke von 50 Einheiten, was auf eine Expansion hindeutet. Jedoch lag die Notierung im November auch unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 56,7 Einheiten.

Einige Analysten weisen darauf hin, dass der HSBC/Markit Business Activity Index nicht das Gesamtbild des Sektors widerspiegelt, da nur eine relativ niedrige Zahl von kleinen Unternehmen erfasst wird. Die Analyse basiert auf den erhaltenen Rückantworten von 400 befragten kleinen Unternehmen. Welche Sektoren in der Analyse abgedeckt werden teilt HSBC nicht mit.

Der offizielle Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers‘ Index, PMI) für den Dienstleistungssektor ist im November hingegen gestiegen. Der Indikator stieg saisonal bereinigt auf 55,6 Einheiten, wie die China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) bereits am Montag mitteilte. Im Vormonat Oktober wurde nur ein Niveau von 55,5 Einheiten notiert. Auch der CFLP liegt damit deutlich über der 50 Zähler-Marke und signalisiert eine Expansion.

Der Composite Output Index der sowohl die Aktivität im herstellenden als auch im Dienstleistungssektor widerspiegelt, stieg im November auf 51,6 Einheiten. Damit notiert der Indikator über der 50-Zähler-Marke und signalisiert dementsprechend eine Expansion. Es ist bereits der dritte Monatsanstieg in Folge. Im Vormonat Oktober wurde ein Stand von 50,5 Einheiten und im September von 50,3 Einheiten notiert. Im August notierte der Index bei 49,9 Einheiten. Die November-Daten zeigen den stärksten Output-Anstieg seit vier Monaten an.

In dem Bericht wird auch darauf hingewiesen, dass die Dienstleister sehr optimistisch auf die zukünftige Entwicklung der Geschäftstätigkeit blicken. Über 31 Prozent der im November befragten Unternehmen erwarten, dass sich die Geschäftstätigkeit im nächsten Jahr erhöhen wird.

Dabei dürfte der Dienstleistungssektor laut HSBC-Chefökonom Hongbin Qu von dem anziehenden herstellenden Gewerbe angezogen werden. Hier dürften sich in den kommenden Monaten die positiven Auswirkungen der lockeren Geldpolitik auf die Binnennachfrage positiv bemerkbar machen, so Hongbin.

Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal um 7,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Es ist die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen. In den gesamten ersten neun Monaten des laufenden Jahres stieg das BIP um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Die Wachstumsrate des dritten Quartals liegt leicht unterhalb der von der Regierung in Peking angestrebten Wachstumsrate von 7,5 Prozent für das Jahr 2012.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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