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09:27 Uhr, 10.01.2013

China: Exporte steigen stärker als erwartet

Peking (BoerseGo.de) – Die chinesischen Exporte sind im Dezember stärker gestiegen als erwartet. Damit steigen die Hoffnungen, dass sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde erholen könnte.

Die Ausfuhren des Riesenreiches sprangen im Dezember um 14,1 Prozent im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres an, wie aus Daten der General Administration of Customs vom heutigen Donnerstag hervorgeht. Es ist der stärkste Anstieg seit sieben Monaten. Ökonomen zeigten sich überrascht, sie hatten im Vorfeld der Daten mit einem Anstieg der Exporte um nur 5 Prozent gerechnet.

Im Vormonat November stiegen die Exporte um lediglich 2,9 Prozent. Im Oktober legten die Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 Prozent zu. Die Importe stiegen unterdessen um 6 Prozent an. Ökonomen hatten hier im Vorfeld nur mit einem Anstieg um 3,5 Prozent gerechnet. Im Vormonat November zeigten sich die Exporte unverändert.

Der Handelsüberschuss wurde im Dezember mit 31,6 Milliarden Dollar ausgewiesen und liegt deutlich über den erwarteten 20,1 Milliarden Dollar. Im Vormonat November wurde noch ein Handelsbilanzüberschuss von 19,6 Milliarden Dollar ausgewiesen.

Im Gesamtjahr 2012 legten die Exporte um 7,9 Prozent zu, wie die Behörde weiter mitteilte. Damit wurde das offizielle Exportwachstumsziel von 10 Prozent der chinesischen Regierung verfehlt. Importe konnten im Vorjahr um 4,3 Prozent ansteigen. Der Handelsbilanzüberschuss wurde für 2012 mit 231,1 Milliarden Dollar notiert.

Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal um 7,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Es ist die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen. In den gesamten ersten neun Monaten des Vorjahres stieg das BIP um 7,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2011 an. Die Wachstumsrate des dritten Quartals liegt leicht unterhalb der von der Regierung in Peking angestrebten Wachstumsrate von 7,5 Prozent für das Jahr 2012.

Der Weltbank zufolge dürfte die Wirtschaftsmacht China im neuen Jahr 2013 an Fahrt aufnehmen. Dabei prognostizierte die Weltbank im Vormonat Dezember ein BIP-Plus von 8,4 Prozent (Oktober-Prognose: 8,1 Prozent), wobei hier die von der Regierung durchgeführten Stimulationen ebenso wie große Investmentprojekte antreiben dürften. In der früheren Prognose vom Mai 2012 ging die Weltbank hingegen noch von einem höheren Wachstum von 8,6 Prozent für 2013 aus. Im Jahr 2014 dürfte sich die chinesische Wirtschaft aber auf ein Wachstum von 8 Prozent abkühlen.

Für das Vorjahr 2012 rechnet die Weltbank mit einem BIP-Wachstum von 7,9 Prozent (Oktober-Prognose: 7,7 Prozent), nach 9,3 Prozent im Vorjahr 2011. Es ist die niedrigste Wachstumsrate seit 1999. Hier belasten laut Weltbank die schwachen Exporte sowie zurückgehende Investitionen. In der Mai-Prognose ging die Weltbank noch von einem Wachstum von 8,2 Prozent für China aus.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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