Nachricht
08:33 Uhr, 16.05.2013

China: Ausländische Direktinvestitionen verlieren an Dynamik

Peking (BoerseGo.de) - In China sind die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) im April weiter gestiegen. Jedoch verlor der Anstieg deutlich an Schwung. Die Direktinvestitionen in Fabriken, Immobilien oder andere Vermögen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um lediglich 0,4 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar, wie das chinesische Handelsministerium am heutigen Donnerstag mitteilte. Direktinvestitionen in Aktien und andere Finanzassets sind dabei nicht inbegriffen. Ökonomen hatten im Vorfeld der Daten mit einem deutlich höheren Anstieg um 6,3 Prozent gerechnet.

Es ist aber bereits der dritte Anstieg in Folge, jedoch nimmt die Dynamik dabei stetig ab. Im Vormonat März wurde ein Anstieg um 5,65 Prozent auf 12,4 Milliarden Dollar notiert. Im Februar lag das Wachstum bei 6,32 Prozent. Im Januar musste hingegen noch ein Minus um 7,3 Prozent auf 9,27 Milliarden Dollar verbucht werden. Im Dezember 2012 wurde ein Rückgang um 4,5 Prozent auf 11,7 Milliarden Dollar und im November von minus 5,4 Prozent auf 8,29 Milliarden Dollar notiert.

Peking versucht die Auslandsinvestitionen anzukurbeln um damit unter anderem gegen die Abkühlung seiner Volkswirtschaft anzukämpfen.

Wie aus jüngsten Daten hervorgeht, konnte die chinesische Wirtschaft im ersten Quartal des laufenden Jahres nur noch um 7,7 Prozent gewachsen. Im vierten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt um 7,9 Prozent im Jahresvergleich zu. Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass die chinesische Wirtschaft im Quartal wieder an Schwung gewinnen konnte. Im dritten Quartal stieg das chinesische BIP nur um 7,4 Prozent im Jahresvergleich. Es war die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen. Trotz der Erholung im vierten Quartal musste im Gesamtjahr 2012 eine Wirtschaftsabkühlung hingenommen werden. Hier wurde nur ein BIP-Plus von 7,8 Prozent im Jahresvergleich notiert. Es ist der schwächste Wert seit dem Jahr 1999.

Der International Währungsfonds (IWF) mit Sitz in Washington hatte seine Wachstumsprognosen für China jüngst von 8,2 Prozent auf 8,0 Prozent für 2013 gesenkt. Der Ausblick für 2014 wurde von 8,5 auf 8,2 Prozent reduziert. Die Weltbank kürzte ihre Wachstumsprognose für China für 2013 von 8,4 Prozent auf 8,3 Prozent. Im kommenden Jahr 2014 wird von der Weltbank ein BIP-Anstieg um 8 Prozent erwartet. Die Asian Development Bank (ADB) sieht ein BIP-Plus von 8,2 Prozent für 2013 und von 8,0 Prozent für 2014. Die chinesische Regierung selber rechnet mit einem BIP-Plus von nur 7,5 Prozent für 2013.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten