Chicos Welt: Ich will shorten, ich will shorten, ich will shorten ...
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Chico: Die Rallye seit März zeigt erste Ermüdungserscheinungen, technische Indikatoren divergieren teilweise bereits bärisch und das Volumen sowieso. Herr Weygand, ich will shorten. Ich habe das Shortselling Tutorial von GodmodeTrader.de gelesen und weiß also, was ich tue.
Also was tun ?!
Weygand: Dass du shorten willst, habe ich über den Titel dieses Dialogs eindrucksvoll feststellen können. Du hast richtig konstatiert, dass die Bärenmarktrallye, - sofern es überhaupt eine ist. Ob es eine ist, werden wir erst in den kommenden Monaten anhand der tatsächlichen Kursbewegungen sehen -, von charttechnischer Seite zahlreiche Ermüdungszeichen aufweist. Die Frage ist nur die, ob man in dieses derzeit noch recht diffuse Bild einfach hineinshorten kann. Wenn Aktienmärkte eine Trendwende ausbilden, dann dauert das in der Regel. Die Indizes pendeln sich langsam “oben” aus. Und diese Marktphase kann für Shortseller zermürbend werden, da der Markt oft nochmals zurückschwingt und die bereits eingegangen Shortpositionen wieder abholt.
Chico: Deshalb will ich auch nur kurz den Nasdaq100 shorten. Einfach 1-2 Tage fallende Kurse mitnehmen. Das Ganze mit einem schicken hochgehebelten Scheinchen.
Weygand: Du wirst es mir nicht glauben, aber dein Gespür für den Markt scheint wirklich gut zu sein. Der Nasdaq100 steht jetzt bei 1.483 Punkten, hat gestern das Gap von Anfang Juni geschlossen und an einer Trendlinie eine Stopper-Tageskerze, einen so genannten Doji ausgebildet. Gleichzeitig haben auch “Pace Maker” Aktien aus dem US Techsektor, wie beispielsweise Amazon, Ebay, Intel, etc. analoge Kerzenmuster ausgebildet. Solche Stopperkerzen sind oft Teil kurzfristiger Trendwenden im Markt. Deshalb gebe ich dir recht, dass der Nasdaq100 derzeit eine gute Shortmöglichkeit bietet. (Hinweis der Redaktion: Dieser Beitrag wurde am 30.06.09 um 11.00 Uhr verfaßt).
Chico: Also shorte ich den Nasdaq100 und bin vorsichtig. Vorsichtig heißt, dass ich es zunächst nur auf Sicht einiger weniger Tage mache. Die anschließende Anstiegsphase könnte mich sonst möglicherweise wieder aus meinen Shorts drücken, obwohl ich zwischenzeitlich im Plus gelegen habe.
Weygand: Sehr gut! Solange der Markt “oben” ist, macht es Sinn den Markt immer nur punktuell kurzfristig leerzuverkaufen. Das Prinzip der kurzen Nadelstiche. Es gilt zu akzeptieren, dass diese Shorttrades, mit denen auf fallende Kurse spekuliert wird, in der Regel auf den ersten Blick keine wirklich guten Chance/Risiko Verhältnisse haben. Im Nasdaq100 ist zunächst einmal nur ein Rücklauf bis 1.420-1.450 Punkte drinnen.
Chico: Ich kann aber auch Glück haben und erwische doch das entscheidende Zwischenhoch, das der Beginn eines größeren Abverkaufs werden kann.
Weygand: Das ist absolut richtig. Deshalb kannst du so vorgehen, dass du bei Erreichen des Mindest-Rücklaufziels eine Hälfte der Shortposition auflöst und die zweite Hälfte laufen läßt, um den möglichen größeren Abverkauf damit zu spielen. Ich muß sagen Chico, du machst dich.
Also nehmen wir ein hochgehebelte Shortzertifikat mit der WKN DB12ZP. Der Schein hat derzeit einen 28er Hebel. Der Wert des Scheins bewegt sich also 28mal so stark wie der Nasdaq100. Das KO-Level des Scheins liegt derzeit bei 1.531 Punkten. Es ist identisch mit dem Stoploss des Trades. Sprich, steigt der Nasdaq100 über 1.531 Punkte an, wird der Schein ausgeknockt und damit wäre die komplette Tradingposition verloren. Der komplette Einsatz wäre verloren. Deshalb macht es nur Sinn diesen scharfen Schein mit EINEM GERINGEN Kapitaleinsatz zu kaufen. Einen Einsatz, dessen Verlust man verkraften kann. Klassisch gilt hier die 1% Regel. Wenn Sie ein 10.000 Euro Konto haben, können Sie für 100 Euro den Schein kaufen, der jetzt 0,37 € im Ask steht.
(Hinweis der Redaktion: Hierbei handelt es sich um keine Anlageberatung. Ss handelt sich lediglich um eine Trade-Vorstellung zu Ausbildungszwecken. Für Anlageberatung wenden Sie sich zwingend an Ihren Anlageberater Ihrer Bank.)
Chico: Schauen wir mal, ob der Trade aufgeht. Immerhin shorten wir hier einen Sektor, der im Verlauf der Bärenmarktrallye das Zugpferd war. Die Techs waren sehr stark.
Weygand: Chico, dieser Hinweis ist auch wieder richtig. Allerdings ist dieses Zugpferd nicht gedopt und muß sich deshalb auch hin und wieder einmal ausruhen. Einen wesentlichen Hinweis für einkehrende (temporäre ?) Schwäche hat der Semiconductor Index ($SOX) geliefert. Er hatte bereits in den vergangenen Wochen ein Spidertop ausgebildet und fährt seit 3 Handelstagen einen Pullback gegen die Sell Triggerlinie dieser Topping-Formation. Grundsätzlich hast du aber absolut recht, Chico. Stärke shortet man nicht! Vor allem nicht einen der stärksten Sektoren. Deshalb gilt es auch sehr behutsam, sehr vorsichtig und wie eingangs festgehalten nur punktuell kurzfristig vorzugehen.
Chico reicht Weygand sein plüschiges Patschehändchen und verabschiedet sich. Er muß zu seinem nächsten Gig bei “Hallo Spencer”, wo er ganz in rot als “Kasi im Baum” auftritt.
Hinweis der Redaktion: Wer ist Chico ? Chico ist a) das Maskottchen von GodmodeTrader und b) im Sinne eines fiktiven Anlegers zu verstehen. Bei unserer Arbeit auf GodmodeTrader erreicht uns fortlaufend Feedback der facettenreichen Anlegerschaft. Anleger unterschiedlicher Colour stellen Fragen, äußern sich zu Anlagethemen und Finanzmärkten, berichten von persönlichen Erlebnissen. All das wird in der "Person" des Chico verarbeitet und für die Gesamtheit in einzelnen Artikeln publiziert.
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