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15:18 Uhr, 19.05.2009

CELESIO bricht massiv ein

Erwähnte Instrumente

CELESIO - WKN: CLS100 ISIN: DE000CLS1001

Börse: Xetra in Euro / Kursstand: 16,14 Euro

Rückblick: In den letzten Wochen konnte sich die Aktie von Celesio stark erholen, im heutigen Handel kommt es aber zu einem schweren Rückschlag. Die Aktie bricht nach einem Gerichtsurteil ( siehe Meldung) um rund 15% ein.

Damit fällt die Aktie unter die kurzfristig wichtige Unterstützung bei 17,30 Euro zurück. Dieser Rückfall deutet auf das Ende der Erholung hin.

Charttechnischer Ausblick: Sollte die Aktie von Celesio tatsächlich unter 17,30 Euro diese Woche beenden, dann droht eine weitere Verkaufswelle bis ca. 13,54 Euro und damit auf das Tief aus dem März.

Sollte sich die Aktie allerdings über 17,30 Euro per Wochenschlusskurs retten, wäre eine Rallye in Richtung 20,34 Euro zu erwarten. Aber dieses Szenario ist nun wenig wahrscheinlich.

Meldung: Schwere Niederlage für Celesio

Luxemburg (BoerseGo.de) - Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am Dienstag das deutsche Fremdbesitzverbot bei Apotheken bestätigt. Die Entscheidung über entsprechende Beschränkungen liege bei jedem einzelnen EU-Mitgliedsstaat, urteilten die Richter in Luxemburg. Damit hat die Internet-Apotheke DocMorris, eine Tochter des Stuttgarter Pharmagroßhändlers Celesio, eine schwere Niederlage erlitten. Das Saarland hatte DocMorris im Sommer 2006 das Betreiben einer Apotheke erlaubt, wogegen mehrere traditionelle Apotheken und der Apothekenverband Klagen eingereicht hatten. Über diese Klagen sowie einen ähnlich gelagerten italienischen Rechtstreit entschied nun in letzter Instanz der Europäische Gerichtshof.

"Da die Mitgliedstaaten befugt sind, über das Niveau des Schutzes der Gesundheit der Bevölkerung zu entscheiden, können sie verlangen, dass Arzneimittel von Apothekern vertrieben werden, die über tatsächliche berufliche Unabhängigkeit verfügen", heißt es in einer Stellungnahme des Gerichts. Zwar stelle das deutsche Verbot einer Apothekenbeteiligung für Nicht-Apotheker eine Einschränkung der Niederlassungsfreiheit und des freien Kapitalverkehrs dar. Diese Beschränkung lasse sich jedoch mit dem Ziel rechtfertigen, eine sichere und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, so die EuGH-Richter.

Celesio hat am Dienstag unterdessen seine Zielvorgaben für 2009 bestätigt. Man werde außerdem an den Eckpfeilern des Arbeitsprogramms "Agenda 2015" und dem damit verbundenen Ziel eines EBITDA von über 1 Milliarde Euro im Jahr 2015 festhalten, teilte das Unternehmen als Reaktion auf die EuGH-Entscheidung mit. Eine mögliche Marktöffnung in Deutschland sei nicht Bestandteil des Arbeitsprogramms gewesen, so das Unternehmen. Celesio und ihre Tochtergesellschaft DocMorris wollen sich jetzt auf den Ausbau des Markenpartnergeschäfts und des Versandhandelsgeschäfts konzentrieren. In diesem Zusammenhang vergibt DocMorris Lizenzen an eigentümergeführte Apotheken, die dann unter dem Markennamen "DocMorris" betrieben werden.

Celesio will trotz der Entscheidung weiter expandieren und künftig breiter tätig zu sein als bisher. "Welchen Auftrag auch immer die Pharmahersteller an externe Dienstleister vergeben: Wir wollen diese möglichst komplett abdecken", sagte Fritz Oesterle, Vorstandsvorsitzender von Celesio. Ein weiterer Bereich, in dem Celesio die Aktivitäten ausbauen werde, sei die Versorgung von Apotheken "mit allem, was sie brauchen - und dabei betone ich mit 'allem': Das ist nämlich nicht nur die pünktliche Lieferung von Arzneimitteln, sondern reicht im Prinzip von Apothekensoftware bis zu Werbemitteln."

Kursverlauf vom 17.03.2006 bis 19.05.2009 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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