'Capital': Nur drei Vermögensverwalter ...
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Nur drei Vermögensverwalter vermehrten das ihnen anvertraute Geld Im Median erzielten die Geldmanager ein Minus von 4,8 Prozent / Exklusive Auswertung von Depots bei 80 Banken und Verwaltern / Renommierte Institute mit Verlusten von bis zu 40 Prozent / In Einzelkategorien erzielen Profis trotz Krise zweistellige Vermögenszuwächse
Köln, 21. August 2008 – Nur wenige Vermögensverwalter haben in der Finanzkrise Gewinne für ihre Kunden erzielt. Das belegt eine exklusive Untersuchung des Wirtschaftsmagazins ‚Capital’ (Ausgabe 12/2008) in Zusammenarbeit mit der renommierten WSH Deutsche Vermögenstreuhand aus Düsseldorf. Für ‚Capital’ wertete WSH rund 130 Kundendepots bei 80 Finanzmanagern aus Deutschland, der Schweiz und den USA für den Zeitraum von Mitte 2007 bis Mitte 2008 aus. Danach konnte die Mehrzahl der Geldmanager das Vermögen ihrer Kunden im Jahr Eins nach Ausbruch der Finanzkrise nicht vermehren. Die von ihnen verwalteten Depots verloren im Median 4,8 Prozent an Wert, beim schlechtesten Verwalter betrug das Minus sogar fast 40 Prozent. Selbst unter den zehn bestplatzierten Verwaltern liegen nur die ersten Drei im Plus. „Die wechselhafte Börse zeigt, dass es immer weniger Berater gibt, die ihr Geld wert sind“, resümiert WSH-Geschäftsführer Christoph Weber.
Auf Platz Eins im ‚Capital’-Ranking kamen die Geldberater von Rhein Asset Management. Sie fuhren trotz Finanzkrise ein Plus von 3,8 Prozent ein. Schon im Sommer 2007 hatten sie die Aktienquote in ihren Kunden-Portfolios deutlich gesenkt. Ähnlich gingen auch die Zweitplatzierten von HSBC Trinkaus vor. 2007 warfen die HSBC-Verwalter alle Aktien aus den Portfolios und gewannen für ihre Kunden 2,5 Prozent hinzu. Die Düsseldorfer VM Vermögens-Management GmbH dagegen erzielte ihren Zugewinn von 2,2 Prozent mit einer Strategie, die auch auf Aktien setzte. Alle anderen untersuchten Vermögensverwalter landeten ‚Capital’ zufolge in der Verlustzone und das bei Verwaltungsgebühren von im Schnitt 1,0 bis 1,5 Prozent pro Jahr. Selbst renommierte Häuser wie Goldman Sachs, die Landesbank Baden-Württemberg oder die Berenberg Bank kamen nicht in die Top Ten. Vermögensverwalter Jens Ehrhardt von der gleichnamigen Gesellschaft, der in der Gesamtwertung auf Platz Fünf landete, betont: „Als Vermögensverwalter kann man 2008 froh sein, wenn man ohne Verluste abschließt.“
Neben dem Gesamtergebnis analysierte ‚Capital’ zusätzlich auch die Performance der Vermögensverwalter in den drei Bereichen Aktien International, Aktien Deutschland und Renten International. In diesen Kategorien konnten die Besten gute Ergebnisse erzielen und den jeweiligen Vergleichsindex teils deutlich schlagen. So liegt die Wertentwicklung des Top-Platzierten Dr. Jens Ehrhardt Kapital in der Kategorie Aktien Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten bei plus 51,7 Prozent, gefolgt von der Dresdner Bank Schweiz mit 26 Prozent und der Credit Suisse auf Platz drei mit 13,6 Prozent.
Kunden sollten Verwaltern, deren Ergebnisse in den vergangenen zwölf Monaten leicht ins Minus gerutscht sind, jedoch nicht gleich den Rücken kehren. „In diesem ruppigen Börsenumfeld sind Ergebnisse nahe der Nulllinie schon eine sehr gute Leistung“, sagt Finanzprofessor Wolfgang Gerke. Über den Wechsel des Beraters ernsthaft nachzudenken lohnt aber, wenn der Verwalter ein negatives Ergebnis von 15 oder sogar 20 Prozent verbuchte. „Viele haben zu risikofreudige Berater“, kritisiert WSH-Geschäftsführer Weber.
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