Analyse

CANCOM - 2022 war ein durchwachsenes Jahr

Die Umsatzprognose gerade so erfüllt, das Ziel beim Ergebnis verfehlt – so präsentieren sich die vorläufigen Jahreszahlen des IT-Dienstleisters Cancom für 2022.

Erwähnte Instrumente

  • CANCOM SE
    ISIN: DE0005419105Kopiert
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  • CANCOM SE - WKN: 541910 - ISIN: DE0005419105 - Kurs: 31,220 € (XETRA)

Immerhin war im zweiten Halbjahr wieder Wachstum zu verzeichnen, nachdem im ersten Halbjahr beim Umsatz noch ein Minus von 6 Prozent verbucht werden musste. Mit 1,295 Mrd. EUR wurde somit gerade noch das untere Ende der prognostizierten Spanne von 1,28 bis 1,33 Mrd. EUR erreicht. Das Vorjahresniveau von 1,30 Mrd. EUR wurde aber knapp verfehlt.

Positiv anzumerken ist, dass die wiederkehrenden Erlöse mit ca. 225 (Vorjahr 181,8) Mio. EUR ordentlich zugelegt haben und am oberen Ende der Guidance von 215 bis 225 Mio. EUR liegen. Der Rohertrag in Höhe von etwa 440 Mio. EUR lag über den im Vorjahr erreichten 431,1 Mio. EUR und innerhalb der erwarteten 435 bis 440 Mio. EUR. Zur Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen hat das Unternehmen noch keine Angaben gemacht. Hier ist noch Geduld gefragt bis zur Vorlage der endgültigen Zahlen am 30. März.

Sondereffekte verhageln das Ergebnis

Mit rund 106 Mio. EUR hat das vorläufige EBITDA den Prognosekorridor von 116 bis 123 Mio. EUR hingegen glatt verfehlt. Auch der Vorjahreswert von 121,5 Mio. EUR wurde nicht erreicht. Der Vorstand weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Ergebnis von Sondereffekten negativ beeinflusst worden ist. Unter anderem belasteten Abschreibungen in Höhe von 7 Mio. EUR auf den Vorratsbestand sowie eine einmalige Inflationsprämie für die Belegschaft von 2 Mio. EUR. Ohne diese Effekte hätte das EBITDA wenigstens das untere Ende der Prognose erreicht.

Sehr positiv entwickelte sich im Schlussquartal der operative Cashflow mit 115 Mio. EUR. Für das Gesamtjahr geht das Management von einem Wert im Bereich von minus 51 Mio. EUR aus. Nach neun Monaten lag der Cashflow noch bei minus 167,7 Mio. EUR.

Um das Cancom wieder auf den Weg der gewohnten Profitabilität zu führen, wird derzeit ein entsprechendes Programm ausgearbeitet, welches zum einen die Unternehmensprozesse optimieren und zum anderen die Kostenseite entlasten soll.

Fazit: Bei Cancom ist nach den doch enttäuschenden Zahlen für 2022 erstmal abwarten angesagt. Das angekündigte Programm zur Profitabilitätssteigerung könnte in diesem Jahr das Ergebnis belasten, so dass ich für 2023 von einem weiter rückläufigen Gewinn ausgehe. Es gibt derzeit interessantere Unternehmen und Aktien im IT-Bereich als Cancom.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,30 1,37 1,47
Ergebnis je Aktie in EUR 1,12 1,12 1,15
KGV 28 28 27
Dividende je Aktie in EUR 0,96 1,00 1,06
Dividendenrendite 3,07 % 3,19 % 3,39 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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