Fundamentale Nachricht
08:48 Uhr, 08.05.2015

Cameron bleibt Regierungschef – der Brexit kommt

Die Anleger haben eine kurzfristige Sorge weniger: Mit dem Wahlergebnis in Großbritannien geht im Vereinigten Königreich alles wieder seinen gewohnten Gang – zumindest bis 2017.

Erwähnte Instrumente

Der gestrige kleine Crash am europäischen Anleihenmarkt wirkte sich auch auf die Aktienmärkte aus. Der DAX steckte bis auf ein Tagestief von 11.168 Punkten zurück. Nach einer vorläufigen Entspannung an den Rentenmärkten zogen die Aktienindizes wieder an. Der DAX legte zum Handelsschluss um 0,5 Prozent auf 11.408 Punkte zu.

Heute stehen die europäischen Aktienmärkte im Zeichen der Parlamentswahlergebnisse in Großbritannien: Dem konservativen Premierminister David Cameron ist eine Zitterpartie erspart geblieben. Seine Tories wurden deutlich stärkste Kraft, verfehlten allerdings eine absolute Mehrheit knapp. Überraschend stark hat die Labour-Partei verloren, wohingegen die Schottische Nationalpartei (SNP) massiv zulegte. Der Weg ist damit vorgezeichnet: Cameron muss auf der Grundlage des Wahlergebnisses ein versprochenes Referendum über die britische EU-Mitgliedschaft abhalten, wobei zugleich über ein unabhängiges Schottland abgestimmt wird – es droht der „Brexit“. Volkswirten zufolge würde das für das Jahr 2017 vorgesehene Referendum über den Austritt erhebliche Unsicherheiten für Märkte, Unternehmen und Haushalte mit sich bringen, die britische Währung unter Druck setzen und Vermögenspreise und das Wirtschaftswachstum leicht bremsen. Das britische Pfund hat dessen ungeachtet gegenüber dem Euro auf 0,72 leicht zugelegt.

Weiteres sehr wichtiges Thema ist heute der US-Arbeitsmarkt mit der Veröffentlichung der offiziellen Zahlen für April: Nach der Delle im März dürfte es wieder aufwärts gehen. Für April rechnen Ökonomen mit einem ordentlichen Stellenaufbau und einer sinkenden Arbeitslosenquote. Im März hatte der US-Arbeitsmarkt einen kräftigen Dämpfer erlitten. Das Jobwachstum war so niedrig wie seit Dezember 2013 nicht mehr ausgefallen. Der Dollar zeigt sich gegenüber dem Euro stärker: Für einen Euro werden knapp 1,12 US-Dollar aufgerufen (-0,6%).

Der DAX zeigt sich vorbörslich deutlich fester bei rund 11.500 Punkten (+0,8%). Der M-DAX liegt bei deutlich über 20.000 Punkten (+0,25%). Eindrucksvoll die Kurserholung des TecDAX: Der Index notiert weit über 1.600 Punkten (+1,5%).

Bei den Ölpreisen lässt sich eine leicht gegenläufige Entwicklung beobachten: Brent verliert leicht auf 66 US-Dollar, WTI legt zu auf 60 US-Dollar. Gold notiert stabil bei 1.185 US-Dollar.

Deutschlands Handelsbilanzsaldo leicht unter den Erwartungen

Deutschlands Handelsbilanzsaldo erreicht im März (saisonbereinigt) 19,3 Milliarden Euro. Erwartet wurden 20,3 Milliarden Euro nach revidiert 20,0 Milliarden Euro im Vormonat.

Deutschland mit Export- und Importrekorden

Die deutschen Exporteure haben im März trotz der sich abschwächenden Weltkonjunktur eine neue Bestmarke erreicht. Es wurden Waren im Wert von 107,5 Milliarden Euro ausgeführt, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Der Wert der Einfuhren summierte sich auf 84,5 Milliarden Euro. Sowohl für die Ausfuhren als auch für die Einfuhren ist das der jeweils höchste ermittelte Monatswert.

Deutschlands Erzeugung im Produzierenden Gewerbe leicht rückläufig

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im März entgegen den Erwartungen nicht gestiegen. Dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge sank die Produktion gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent. Volkswirte hatten einen Zuwachs von 0,4 Prozent prognostiziert.

Jungheinrich mit kräftigem Umsatzplus

Jungheinrich hat im ersten Quartal einen Umsatz von 620 Millionen Euro (+8%), ein EBIT von 42,3 Millionen Euro (VJ: 40,2 Millionen Euro) und einen Nettogewinn von 27,6 Millionen Euro (VJ: 25,7 Millionen Euro) erzielt.

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  • Chamäleon
    Chamäleon

    Warum freut sich der Futzi?

    10:55 Uhr, 08.05.2015