BVR sieht generative KI als Weg aus der Stagnationsfalle
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Generative Künstliche Intelligenz (KI) kann das Wirtschaftswachstum längerfristig signifikant erhöhen. Zu dieser Einschätzung kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem Konjunkturbericht. "Generative KI ist ein Weg aus der Stagnationsfalle. Durch die vermehrte Nutzung von generativer KI kann sich das Potenzialwachstum von derzeit rund 0,5 Prozent auf 1 Prozent verdoppeln", sagte BVR-Chefvolkswirt Andreas Bley. Voraussetzung dafür sei, dass die Nutzung von generativer KI in der Breite der Unternehmen ankomme. Dies sei bisher nicht der Fall, obwohl viele Unternehmen ihr enormes Potenzial erkannt hätten.
"Jetzt ist es wichtig, Unternehmen auf ihrem Weg zu unterstützen und ihnen keine Steine in den Weg zu legen", forderte er. Künftige Umsetzungsmaßnahmen des europäischen AI Acts, der Verordnung über KI, dürften die Innovationskraft von KI nicht im Keim ersticken. Der BVR-Konjunkturbericht zeige auf, dass generative KI nicht nur die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit stärke, sondern auch den Arbeits- und Fachkräftemangel entspanne. Generative KI habe das Potenzial, Arbeitsschritte zu automatisieren und Menschen von Routineaufgaben zu befreien. Dadurch würden Mitarbeitende entlastet und Ressourcen für weitere Tätigkeiten frei.
"Das Arbeits- und Fachkräfteproblem in Deutschland wird in den kommenden Jahren noch zunehmen. Generative KI kann dazu beitragen, diese Herausforderung zu entschärfen", sagte Bley. Doch werde KI allein das Fachkräfteproblem nicht lösen können. Es seien weitere Maßnahmen nötig, um zusätzliche Beschäftigungspotenziale zu heben. Neben besseren Arbeitsanreizen zähle hierzu beispielsweise auch mehr qualifizierte Zuwanderung. Welchen Anteil eines Jobs die generative KI aus heutiger Sicht unterstützen könne, sei von Beruf zu Beruf und von Branche zu Branche unterschiedlich, betonte der Verband. Das größte Automatisierungspotenzial erführen - anders als bei bisherigen Technologiesprüngen - komplexe und hochqualifizierte Wissensbereiche.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
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