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13:52 Uhr, 10.12.2024

BVR: Anhaltende Unsicherheit trübt Konjunkturausblick

Von Andreas Kißler

DOW JONES--Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) rechnet damit, dass die hartnäckige Wirtschaftsflaute in Deutschland zunächst noch andauern wird. Für das Jahr 2025 zeichne sich lediglich ein preisbereinigtes Wirtschaftswachstum um 0,2 Prozent ab, nach einem prognostizierten Rückgang um 0,2 Prozent im Jahr 2024, erklärte der Verband. "Die politische Unsicherheit drückt auf das Wirtschaftswachstum in Deutschland. Zu der anhaltenden Stagnation sind mit dem Ende der Ampelkoalition in Deutschland und dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA neue Fragezeichen hinzugekommen. In diesem Umfeld ist eine Erholung der Wirtschaft erst ab der zweiten Jahreshälfte 2025 zu erwarten", betonte BVR-Chefvolkswirt Andreas Bley.

So herrsche nach dem Ampel-Aus auf Bundesebene in Sachen Wirtschaftspolitik weitestgehender Stillstand, was das Investitionsklima spürbar belaste. "Wachstumsstärkende Maßnahmen sind überfällig, aber erst im zweiten Halbjahr zu erwarten. Nach der vorgesehenen Bundestagswahl im Februar wird sich die neue Regierung erst finden müssen, bevor sie neue wirtschaftliche Impulse setzt", so Bley. Über den Kurs des künftigen US-Präsidenten bestehe weiterhin große Unsicherheit. "Aus deutscher Sicht besonders relevant sind die im Wahlkampf angekündigten US-Zollerhöhungen, da die hiesige Wirtschaft eine hohe Exportorientierung aufweist und den transatlantischen Handelsbeziehungen eine große Bedeutung zukommt."

Im Hauptszenario der neuen Konjunkturprognose geht der Verband laut den Angaben davon aus, dass die angekündigte allgemeine Erhöhung der US-Zölle nicht unmittelbar nach Amtsantritt und nicht in vollem Umfang erfolgen wird. Wahrscheinlicher sei eine vorhergehende Verhandlungsphase und dann eine schrittweise Einführung von Zöllen. "In diesem schwierigen Umfeld ist der Abschluss des Mercosur-Handelsabkommens mit den wichtigsten Staaten Lateinamerikas ein starkes Signal für den Freihandel und die deutsche Exportwirtschaft", sagte Bley .

Vor dem Hintergrund möglicher US-Zollerhöhungen sei für Deutschland im Jahresverlauf 2025 zwar mit negativen Konjunkturimpulsen zu rechnen. Der Umfang der Dämpfungen dürfe sich aber mit schätzungsweise 0,2 Prozentpunkten in Grenzen halten. Sollte es jedoch zu einem schweren Handelskrieg kommen, könne die preisbereinigte Wirtschaftsleistung Deutschlands im kommenden Jahr erneut sinken.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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