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15:08 Uhr, 06.03.2012

Bundeskanzlerin Merkel: EZB-Geldspritzen nur kurzfristig gedacht

Berlin/Hannover (BoerseGo.de) – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am heutigen Dienstag am Rande der Computermesse CeBIT in Hannover klargestellt, dass die Milliarden-Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) nur für einen kurzen Zeitraum vorgesehen sind, um die europäische Staatsschuldenkrise einzudämmen. "Es ist eine temporäre Maßnahme, die dazu dient, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Länder zu verbessern", machte Merkel deutlich.

Damit reagierte die Bundeskanzlerin auf die Sorgen der brasilianische Staatspräsidentin Dilma Rousseff. Die Staatspräsidentin hatte zuvor Befürchtungen geäußert, dass die massive Ausweitung der Geldmenge im Euroraum während der vergangenen Wochen zu einer Abwertung des Euros und einer Aufwertung der Währungen anderer Länder führen könnte. Dadurch könnten die Exporte in die Eurozone teurer und damit erschwert werden. Rousseff besuchte die CeBIT als Vertreterin ihres Landes, da Brasilien in diesem Jahr Partner der weltgrößten Computermesse ist.

Ein Protektionismus des Euroraums mit Hilfe eines schwächeren Euros sei nicht die Intention der Kapitalspritzen. "Das ist nicht unser Ziel“, so Merkel. "Deshalb werden wir über dieses Thema auch beide sprechen", so die Bundeskanzlerin im Hinblick auf Rousseff und die Verhandlungen auf dem im Juni geplanten Gipfel der Staats- und Regierungschefs der G20 im mexikanischen Los Cabos.

Die Europäische Zentralbank hatte im Dezember 2011 insgesamt 490 Milliarden Euro zu günstigen Konditionen an die Banken vergeben und nun Ende Februar erneut Gelder im Volumen von 530 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Zugleich befindet sich der Zinssatz auf einem Rekordtief von 1,0 Prozent.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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