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15:37 Uhr, 24.07.2024

Bundeskabinett beschließt höhere Mittelstandsförderung

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Das Bundeskabinett hat ein höheres Volumen bei der Mittelstandsförderung aus dem ERP-Sondervermögen beschlossen. Aus dem Sondervermögen des European Recovery Programs (ERP) sollen im kommenden Jahr insgesamt 11,7 Milliarden Euro und damit 500 Millionen mehr durch zinsverbilligte Kredite an mittelständische Unternehmen und zur Gründungsunterstützung fließen. Darüber hinaus sind Fondsbeteiligungen von über einer halben Milliarde Euro für Venture Capital eingeplant.

"Wir stehen für eine verlässliche Unterstützung des deutschen Mittelstandes im Umbau zu einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft. Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind dabei die Grundlage für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg. Dazu soll das ERP-Sondervermögen auch im kommenden Jahr einen schlagkräftigen Beitrag leisten, auch indem wir den Zugang zu den ERP-Förderkrediten für gemeinwohlorientierte Unternehmen weiter verbessern", erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

Im Fokus der Förderung stehen kleine und mittlere Unternehmen, die laut Ministerium das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden, aber beim Zugang zur Finanzierung strukturell benachteiligt seien. Hier setzten die ERP-Programme an, durch die Betriebe günstigere Zinsen, längere Laufzeiten, Haftungsfreistellungen für die Hausbanken und einen Verzicht auf Tilgungsleistungen in den ersten Jahren bekommen könnten.

Durch die Bereitstellung von Beteiligungs-, Wagniskapital- und Mezzaninfinanzierung soll zudem eine wichtige Unterstützung für Unternehmen bei wegweisenden Zukunftsinvestitionen zur Transformation der deutschen Wirtschaft sowie der Finanzierung von Startups geleistet werden, so das Ministerium.

Das aus dem Marshallplan entstandene ERP-Sondervermögen besteht seit mehr als 75 Jahren und dient unabhängig vom Bundeshaushalt der Wirtschaftsförderung.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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