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07:43 Uhr, 28.02.2011

BRIC-Entwicklung treibt Rohstoffhunger

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Das sogenannte BRIC-Konzept von Goldman Sachs Chefvolkswirt Jim O‘Neill hat sich längst in der Realität durchgesetzt. Der Stratege fragte sich bereits im Jahr 2001, welche Schwellenländer in den kommenden Jahrzehnten in die Phalanx der größten Volkswirtschaften einbrechen könnten. Die Antwort lautete damals: Brasilien, Russland, Indien und China. Wenn man sich die heutige Weltwirtschaft vor Augen führt, erkennt man schnell, dass bereits jetzt bis auf Russland alle BRICs in der ersten Liga mitspielen. Ein Umstand, der auch maßgeblich zur Überwindung der aktuellen Weltwirtschaftskrise beigetragen hat. Dass es sich dabei um keine Eintagsfliege handeln dürfte, beweist auch eine kürzlich veröffentlichten Zukunftsstudie von HSBC Trinkaus, der zufolge bis 2050 sogar Platz eins und drei in der Weltwirtschaftsrangliste an China und Indien vergeben sein dürften. So verwundert es kaum, dass das aus vier Buchstaben bestehende Kürzel auch am Anlagemarkt zu einem Synonym für ein Engagement in den Emerging Markets geworden ist, wenn gleich auch weitere Länder inzwischen massiv nachdrängen. Investoren können dabei mittlerweile sogar schon auf ganz spezielle Branchen wie z.B. über das erst im Januar von der HVB emittierte neue Zertifikat auf den Solactive BRIC E-Commerce Index (HV1BEC) setzen. Aber auch Anlage-Produkte am Rohstoffmarkt tragen bereits angetrieben durch die riesige Nachfrage aus den großen Schwellenländern ebenfalls das BRIC-Label, wie sich an einem vor kurzem aufgelegten Papier von Goldman Sachs zeigt.

Die BRICs Rohstoff-Anleihe erinnert dabei stark an die vor einem Jahr emittierte Rohstoffkorb-Anleihe der Amerikaner. Ebenfalls ausgestattet mit einem vollständigen Kapitalschutz zum Laufzeitende nach fünf Jahren, bezieht sich das Produkt diesmal aber auf einen gleichgewichteten Basket bestehend aus sechs verschiedenen Commodities, die in den Schwellenländern in den kommenden Jahren besonders gefragt sein dürften. Im Einzelnen sind dies lang laufende Future-Kontrakte auf Brent-Öl, Mais und Sojabohnen, sowie die an den Spotmärkten gehandelten Rohstoffe Kupfer, Zink und die Feinunze Platin. Wie bei anderen Garantie-Produkten muss auch bei dem neuen Papier aus Finanzierungsgründen ein Cap eingezogen werden, allerdings verzichtet man dafür auf die sonst übliche Durchschnittsbildung. Die Emittentin erledigt dies auf die ihr ureigene Weise. So gilt auch hier der bei 165 Prozent des Startniveaus festgelegte Höchstbetrag nicht für den gesamten Basket, sondern wird jedem Einzel-Rohstoff zugrunde gelegt. Für den Anleger hat dies den Nachteil, dass starke, über diesen Level hinausgehende Ausreißer in einem Segment dem Korbwert nicht mehr zugute kommen können, während Kurseinbrüche bei einem anderen Rohstoff aber auch weiterhin voll durchschlagen. Durch diesen Kunstgriff kann der Cap aber gleichzeitig auch etwas höher angesetzt werden als bei vergleichbaren Produkten mit einem auf den ganzen Basket bezogenen Höchstbetrag. Um mögliche Turbulenzen im Wechselkursverhältnis zum US-Dollar braucht sich der Investor wegen der eingebauten Währungssicherung keine Sorgen zu machen.

Der Rohstoff-Report Tipp:Die neue BRICs-Anleihe eignet sich vor allem für sicherheitsorientierte Anleger, die an eine weitere Expansion der Weltwirtschaft glauben und bei den im Basket vorhandenen Rohstoffen in den nächsten Jahren von einer überwiegend positiven Wertentwicklung ausgehen.

BRICs Rohstoff-Anleihe (quanto)

Emittent/WKN:

Goldman Sachs / GS3ZHM

Laufzeit:

16.02.2016

Preis: (22.02.2011)

Geld / Brief 100,10 € / 101,10 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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