DAX müht sich leicht ins Plus - Fachjournal: Corona-Impfstoff von AstraZeneca ist sicher
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Erwähnte Instrumente
- ZEW-Konjunkturerwartungen legen überraschend zu
- VDMA: Zuversicht im deutschen Maschinenbau nimmt zu
- Harter Lockdown von Heiligabend bis 10. Januar?
- Rundfunkbeitrag wird nicht erhöht!
- ifo: Brexit trifft Großbritanniens Handel härter als den der EU
- Großbritannien beginnt mit Corona-Impfungen
- Brexit-Pakt: Johnson und von der Leyen soll es nun richten
- Spahn: Härtere Maßnahmen bei anhaltend hohen Infektionszahlen nötig
- WHO gegen allgemeine Impfpflicht
- USA: Biden nominiert ersten schwarzen Verteidigungsminister
- Japan kündigt neues großes Konjunkturpaket an
- Uber verkauft Roboter-Auto-Sparte
- Munich Re will Rendite deutlich steigern
- BioNTech/Pfizer: Kurz vor Notfallzulassung in den USA?
- Tesla zieht erneut Kapitalerhöhung durch
DAX
- Der DAX bewegte sich auch heute über weite Strecken seitwärts. Am Nachmittag kam es im Zuge freundlicher US-Börsen und positiver Impfstoff-Nachrichten zu einer leichten Aufwärtsdynamik. Ins Ziel ging der DAX dann mit 13.278 Punkten und plus 0,06 Prozent. Die nach wie vor stockenden Brexit-Verhandlungen drücken dabei ebenso auf die Stimmung wie die Entwicklung der Corona-Pandemie. An den Börsen wird ein harter Lockdown befürchtet, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Wirtschaft. Dazu kommt ein nach wie vor hoher Eurokurs. Gute Konjunkturdaten verpufften wirkungslos am Markt. Die Hoffnung auf bald verfügbare Corona-Impfstoffe hat die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im Dezember sprunghaft erhöht. Zudem hat sich die Wirtschaft der Eurozone im Sommer von dem Corona-Einbruch im Frühjahr spürbar erholt, wie das Statistikamt Eurostat nach einer dritten Schätzung berichtete. Trotz einer leichten Korrektur nach unten ist der Wachstumsschub der stärkste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995.
Chartanalysen & Artikel des Tages
- DAX-Tagesausblick: Hier ist meine heutige favorisierte DAX Route...
- DOW - VISA mit Kaufsignal
- EUR/USD-Tagesausblick: Aufwärtstrend unverändert intakt
- TESLA - Sie hat es schon wieder getan
- SILBER-Tagesausblick: Bullen wieder mit Chancen
- BRENT ÖL-Tagesausblick: Rücklauf steht an
Unternehmen
- Erstmals sind Resultate zur Wirksamkeit eines Covid-19-Impfstoffs in einer begutachteten Fachzeitschrift veröffentlicht worden. Das Vakzin AZD1222 von AstraZeneca sei sicher und biete nach Gabe zweier Dosen einen Schutz von etwa 70 Prozent gegen die Erkrankung, schreibt die Universität Oxford im Fachblatt „The Lancet". Laut der Studie verhindert das Vakzin aber nur 27 Prozent der asymptomatischen Infektionen mit dem Virus, und die machen laut Schätzungen bis zu 40 Prozent der Virusträger aus. Die vorläufigen Resultate bestätigen weitgehend die Daten, die die Universität und der britisch-schwedische Pharmakonzern bereits vorgelegt hatten.
- Der Möbelhändler Home24 will nach der Kursrally eine eine Kapitalerhöhung durchziehen. Die Berliner wollen bis zu 2,64 Mio. Aktien neu ausgeben, wie der Konzern mitteilte. Das sind bis zu 10 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals. Die Aktien werden über ein beschleunigtes Platzierungsverfahren ausschließlich an institutionelle Investoren verkauft.
- SAP-Chef Christian Klein sieht nach dem geplanten Börsengang der Geschäftssparte Qualtrics in den USA Möglichkeiten für Zukäufe. Es könne bei Qualtrics zu Deals kommen, sagte Klein in einem Interview mit Reuters. SAP hingegen werde sich auch nach der Slack-Übernahme durch den US-Rivalen Salesforce nicht zu Akquisitionen drängen lassen. „Wir sehen keinen Grund, uns Umsatz kaufen zu müssen", sagte Klein.
- Die Reederei Hapag-Lloyd zeigt sich für das laufende Jahr optimistischer. „Auch im vierten Quartal bleibt die Nachfrage nach Container-Kapazitäten im Markt überraschend stark und wir setzen jedes verfügbare Schiff ein", sagte Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen am Dienstag. Er erwartet nun für 2020 ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 2,6 bis 2,7 Mrd. Euro. Vorher war mit 2,4 bis 2,6 Mrd. Euro gerechnet worden.
- Tesla hat eine Kapitalerhöhung im Umfang von 5 Mrd. Dollar angekündigt. Zehn große Banken werden den Verkauf der Aktien durchführen, wie Tesla mitteilte. Mit den Mitteln will Tesla seinen Schuldenstand verringern und neue Fahrzeugmodelle auf den Markt bringen. Es ist bereits die zweite Kapitalerhöhung innerhalb von drei Monaten. Das Unternehmen nutzt damit den jüngsten Rekordlauf seiner Anteilsscheine, die erst zum Wochenstart auf ein Rekordhoch von 649 Dollar gestiegen waren.
- Die Aktien des Chipherstellers Intel brachen im Montagshandel um über 3 % ein. Am Markt wurde auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg verwiesen, wonach Apple offenbar schon früh im Jahr 2021 die Einführung neuer Mac-Prozessoren plant.
- Das Biotechnologieunternehmen BioNTech und der US-Partner Pfizer sind bei der Notfallzulassung ihres Corona-Impfstoffes in den USA einen wichtigen Schritt vorangekommen. Die Arzneimittelbehörde FDA äußerte am Dienstag keine Bedenken gegen den Einsatz des Impfstoffes. Bei Untersuchungen hätten sich keine neuen Probleme hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit ergeben. Es wird erwartet, dass die FDA innerhalb der nächsten Tage über eine Zulassung entscheidet.
- General Electric hat angekündigt, in diesem Jahr 4 bis 5 Mrd. Dollar vorfinanzieren zu wollen, um das Mindestmaß der Pensionsfinanzierung bis 2022 zu erreichen, wie es im Gesetz über die Einkommenssicherung von Arbeitnehmern im Ruhestand vorgeschrieben ist. „Angesichts der besser als erwarteten Performance des Pensionsvermögens im Jahr 2020 hat GE nun 2,5 Mrd. Dollar für 2021, 2022 und bis ins Jahr 2023 vorfinanziert", teilte der Konzern mit.
- Das OLG München entschied am Dienstag in zwei Fällen zugunsten von Facebook und befand die sog. Klarnamenpflicht für rechtens. Das Netzwerk habe „angesichts eines mittlerweile weit verbreiteten sozialschädlichen Verhaltens im Internet" ein berechtigtes Interesse, so bereits präventiv auf seine Nutzer einzuwirken. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
- Im Kampf gegen den chinesischen App-Anbieter ByteDance und seine Video-App TikTok zieht US-Präsident Trump offenbar den Kürzeren. Der Plan Trumps, das US-Geschäft der chinesischen App zum Verkauf zu stellen, scheint gescheitert. Ein Richter in Washington kam am Montag zu dem Schluss, dass der massive Druck der US-Administration zu einen Verkauf des US-Geschäfts von TikTok rechtlich nicht gedeckt war.
- Der weltgrößte Chemiekonzern BASF kann sein auf Farbpigmente spezialisiertes Tochterunternehmen Colors & Effects an den japanischen Konzern DIC verkaufen, allerdings nur unter Auflagen. Nach einer Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter vom Montag, steht der Zusammenschluss unter dem Vorbehalt, dass die wichtigste Produktionsstätte von DIC für Pigmente abgestoßen wird. Sie wird von der DIC-Tochtergesellschaft Sun Chemical in South Carolina (USA) betrieben.
- Die Munich Re will ihre Rendite in den kommenden Jahren deutlich steigern. Anlässlich seines Kapitalmarkttages teilte der Rückversicherer mit, die Eigenkapitalrendite (RoE) soll bis 2025 auf 12 bis 14 Prozent von 9,2 Prozent im vergangenen Jahr zulegen, wozu beide Geschäftsfelder - die Rückversicherung und der Erstversicherer Ergo - beitragen sollen. Aktionären verspricht die Munich Re ein solides Dividendenwachstum und den Verzicht auf eine Absenkung.
- Der Streit zwischen den Telekomanbietern Telefonica Deutschland und der United-Internet-Tochter 1&1 Drillisch über ein sog. National Roaming geht weiter. „Wir sind einigungsbereit und haben ein sehr attraktives Angebot vorgelegt", sagte Haas in einem Interview der „Welt". Verschenken könne er den Zugang aber auch nicht. „Wir sind überzeugt davon, dass unser Angebot allen behördlichen Überprüfungen standhält", sagte der Telefonica-Manager. „Wir haben uns bis zur Schmerzgrenze bewegt." 1&1 Drillisch hatte Lizenzen für ein eigenes 5G-Mobilfunknetz ersteigert - und die Auflagen der Bundesnetzagentur sehen vor, dass die bestehenden Netzbetreiber mit einem Newcomer über ein National Roaming verhandeln müssen, damit dessen Kunden bei Neuaufbau eines Netzes in weiten Teilen Deutschlands nicht ohne Empfang dastehen.
- Der Fahrdienst-Vermittler Uber hängt die teure Entwicklung eigener Technologie für autonom fahrende Autos an den Nagel. Die entsprechende Sparte werde vom Roboterwagen-Start-up Aurora übernommen, teilte das Unternehmen am Montagabend nach Börsenschluss mit. Uber will aber 400 Mio. Dollar in Aurora investieren, das als strategischer Partner Zugang zur Uber-Plattform bekommt.
- Das Biotechunternehmen Qiagen wird nach guten Geschäften in der Corona-Pandemie zuversichtlicher. Der Umsatz soll in diesem Jahr nun währungsbereinigt von 1,5 Mrd. US-Dollar im Vorjahr um etwa 22 Prozent steigen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Ende Oktober hatte Qiagen nach einer Prognoseerhöhung erst noch ein Plus von 20 Prozent in Aussicht gestellt. Als Gewinn je Aktie sollen nun 2,13 bis 2,14 Dollar übrig bleiben und damit ebenfalls noch mehr als zuletzt angekündigt.
- Die Industriegewerkschaft IG BCE ist wegen des geplanten Abbaus von potenziell Zehntausenden Stellen bein Autozulieferer Continental in Rage. „Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle meint wohl, einfach durchregieren zu können", sagte der Chef der IG Bergbau Chemie Energie, Michael Vassiliadis, der „Süddeutsche Zeitung“. „Wir werden dafür sorgen, dass Conti zur Vernunft zurückkehrt und respektvoll mit seinen Beschäftigten umgeht. Dieser Stellenabbau wird teuer." Der Fall des profitablen Reifenwerks Aachen zeige, worum es dem Konzern wirklich gehe. „Sie wollen das Werk dichtmachen und die Kapazitäten später an Niedriglohnstandorten wiederaufbauen. Wir hätten mögliche Investoren fürs Werk, Conti blockiert."
- Der Flugzeugbauer Airbus hat im November Corona-Krise hin oder her 64 neue Verkehrsflugzeuge ausgeliefert. Das war der zweitstärkste Auslieferungsmonat in diesem Jahr. Zugleich verbuchte Airbus nur elf Stornierungen, wie der Konzern am Montagabend mitteilte. Allerdings wurden auch keine Neubestellungen hereingeholt. Das Unternehmen befindet sich weiter auf Kurs zu seinem internen Ziel, in diesem Jahr rund 530 neue Maschinen an seine Kunden zu übergeben, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg wenige Stunden zuvor berichtet.
- Der Automobilzulieferer Hella hat überraschend seine Jahresprognose erhöht. Für das bis Ende Mai laufende Geschäftsjahr 2020/21 geht Hella nun von einem währungs- und portfoliobereinigten Umsatz von 6,1 bis 6,6 Mrd. Euro aus. Bisher hatte der Autozulieferre 5,6 bis 6,1 Mrd. Euro an Erlösen angepeilt. Die bereinigte operative Marge (Ebit) soll in der Bandbreite von rund 6,0 bis 8,0 Prozent (bisher: 4,0 bis 6,0 Prozent) liegen.
- Der auf Arztpraxen und Apotheken spezialisierte Softwareanbieter Compugroup rechnet für 2021 mit einem stärkeren Wachstum als bisher. Der Umsatz soll dann um ein Fünftel auf rund eine Milliarden Euro steigen. Aus eigener Kraft (ohne Zukäufe und Wechselkurseffekte) soll das Umsatzplus bei über 5 Prozent liegen. Analysten hatten für das kommende Jahr bisher nur 920 Mio. Euro an Erlösen erwartet.
- In diesem Jahr haben sich nur wenige Unternehmen in Deutschland an die Börse getraut. Nur fünf Firmen vollzogen im Prime Standard einen Börsengang, wie eine aktuelle Studie der Beratungsfirma Kirchhoff Consult zeigt. Das waren zwar zwei mehr als im Vorjahr. Doch der gesamte Wert der ausgegebenen Aktien fiel um fast 75 Prozent zum Vorjahr auf rund 0,9 Mrd. Euro - das sei ein Tief seit 2009. Börsengänge im Volumen von über einer Milliarde Euro kamen im Corona-Jahr gar nicht vor.
Politik & Konjunktur
- Polen will im EU-Haushaltsstreit weiter eine harte Linie fahren. Es gebe Grundsatzfragen, von denen man sich nicht wegbewegen werde, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. „Es gibt bestimmte Grundsatzfragen, von denen wir uns nicht wegbewegen und nicht zurücktreten“, sagte er. Ungarns Regierungschef Viktor Orban wurde noch am Dienstag zu einem Treffen mit Morawiecki in Warschau erwartet. Sollte am Donnerstag und Freitag beim EU-Gipfel keine Einigung erzielt werden, könnte die EU-Kommission fortfahren das 750 Mrd. Euro schwere Corona-Paket auch ohne Polen und Ungarn durchzusetzen.
- VDMA-Präsident Karl Haeusgen hat bei der heutigen Online-Pressekonferenz des Verbands Perspektiven für einen Ausstieg aus den coronabedingten Beschränkungen formuliert. „Es darf weiterhin zu keinem Lockdown der Industrie kommen." Kitas und Schulen müssten so weit wie möglich offen bleiben, berufliche Reisen müssten wieder mit wenig bürokratischem Aufwand möglich sein. Wenn das so bleiben sollte, dürfte die Produktion des Maschinenbaus im kommenden Jahr um vier Prozent auf einen Wert von 202 Mrd. Euro steigen.
- Die Produktivität (ex Agrar) in den USA ist im dritten Quartal nach revidierter Berechnung saisonbereinigt und annualisit um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Volkswirte hatten eine Bestätigung des vorläufig genannten Werts von 4,9 Prozent prognostiziert. Wie das US-Arbeitsministerium weiter mitteilte, verringerten sich die Lohnstückkosten revidiert mit einer hochgerechneten Jahresrate von 6,6 Prozent.
- Die Corona-Pandemie könnte in den USA nach Einschätzung des Immunologen Anthony Fauci zu Beginn des neuen Jahres einen weiteren unrühmlichen Höhepunkt erreichen. „Wenn wir da nicht kräftig gegensteuern, dann könnte Mitte Januar eine sehr düstere Zeit für uns werden", sagte Fauci. Das liege vor allem an den vielen Menschen, die sich zu den Feiertagen trotz gegenteiliger Empfehlungen mit vielen anderen Menschen treffen wollten.
- Die Wirtschaft der Eurozone hat sich im Sommer von dem Corona-Einbruch im Frühjahr erholt. Die Wirtschaftsleistung (BIP) lag im dritten Quartal 12,5 Prozent höher als im Vorquartal, wie das Statistikamt Eurostat nach einer dritten Schätzung mitteilte. Eine vorherige hatte einen Zuwachs von 12,6 Prozent ergeben.
- Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Dezember um 16,0 auf 55,0 Punkte gestiegen, wie das Mannheimer ZEW-Institut am Dienstag mitteilte. Damit haben die Konjunkturerwartungen den starken Rückgang des Vormonats zu einem großen Teil wieder ausgeglichen. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland hat sich erneut verschlechtert. Der Lageindikator beträgt im Dezember minus 66,5 Punkte. Dies ist ein Rückgang um 2,2 Punkte im Vergleich zum Vormonat. „Die Ankündigung baldiger Impfstoffzulassungen lässt die Finanzmarktexpertinnen und -experten zuversichtlicher in die Zukunft blicken. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind im Dezember trotz der noch hohen Neuinfektionszahlen mit Covid-19 deutlich angestiegen. Ein wesentlicher Grund dafür dürften die bereits angekündigten baldigen Impfstoffzulassungen gegen das Corona-Virus sein“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach.
- Der Rundfunkbeitrag wird nicht erhöht. Die Erhöhung um 86 Cent auf 18,36 Euro zum 1. Januar fällt aus. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) habe den Gesetzentwurf zum entsprechenden Staatsvertrag vor der entscheidenden Abstimmung im Landtag zurückgenommen, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit. Damit erübrige sich die weitere Befassung mit dem Entwurf im Parlament. Faktisch bedeutet das eine Blockade der geplanten Beitragsanpassung. Denn es müssen dieser sämtliche Landesparlamente bis Jahresende zustimmen. So ziemlich sicher ist nun, dass öffentlich-rechtliche Sender vor dem Bundesverfassungsgericht die von der unabhängigen Kommission KEK ermittelte Erhöhung einzuklagen versuchen.
- Deutschland droht ein harter Lockdown zum Jahresende. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat sich in einer neuen Stellungnahme für sehr strenge Restriktionen ausgesprochen. Die Wissenschaftler empfehlen demnach ein zweistufiges Vorgehen. Ab dem 14. Dezember sollten Kontakte im privaten und beruflichen Bereich auf ein Mindestmaß reduziert werden. Schulen sollten bis zum Beginn der Weihnachtsferien schließen, das Homeoffice zur Regel werden. Zwischen dem 24. Dezember und dem 10. Januar sollte Deutschland in einen harten Lockdown übergehen. Alle Geschäfte bis auf diejenigen des täglichen Bedarfs sollten dann geschlossen bleiben. Die Weihnachtsferien sollten bis zum 10. Januar verlängert werden. Trotz eines seit Anfang November geltenden Teil-Lockdowns sei die Zahl der Neuinfektionen weiterhin zu hoch, hieß es zur Begründung.
- Der Brexit trifft das Vereinigte Königreich härter als die EU. Das geht aus den Zahlen zum gegenseitigen Handel hervor, die das ifo Institut ausgewertet hat. Demnach ist der Anteil der EU am Handel der Insel viel größer als umgekehrt. Und das gilt auch für Produkte, bei denen es nur wenige Lieferanten gibt. „Beide Seiten verlieren beim Brexit, nur das Vereinigte Königreich eben deutlich mehr. Ein Handelsabkommen ab 1. Januar liegt im beiderseitigen Interesse“, sagt Lisandra Flach, die Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft. Im Jahr 2019 wickelte Großbritannien 50 Prozent seiner Importe und 47 Prozent seiner Exporte mit der EU27 ab. Damit ist die EU der größte Markt für das Vereinigte Königreich. Für die EU27 hingegen ist die Insel wesentlich weniger wichtig: Im Jahr 2019 gingen nur 4 Prozent der Exporte dorthin und 6 Prozent kamen dorther.
- Großbritannien startet heute als erstes westeuropäisches Land mit ersten Impfungen gegen das Coronavirus. Nach Angaben der Regierung sollen zunächst 800.000 Impfdosen der Pharmaunternehmen BioNTech und Pfizer verabreicht werden. Zuerst sollen über 80-Jährige, Mitarbeiter in Pflegeheimen sowie besonders gefährdetes medizinisches Personal das Vakzin erhalten. 50 Kliniken dienen als Impfzentren dienen. Der britische Premier Boris Johnson hat den Start der Corona-Impfungen in seinem Land als „riesigen Schritt vorwärts" gelobt. Er sei sehr stolz auf die Wissenschaftler, die den Impfstoff entwickelt haben, auf Bürgerinnen und Bürger, die an den Versuchen teilgenommen haben, und auf den nationalen Gesundheitsdienst NHS, der unermüdlich die Auslieferung vorbereitet hat, so Johnson.
- Acht führende Mitglieder der Demokratiebewegung sind in Hongkong festgenommen worden. Hintergrund der Festnahmen sind die nicht genehmigten Proteste zum 1. Juli, dem Jahrestag der Rückgabe der früheren britischen Kronkolonie 1997 an China, wie die Polizei mitteilte. Es war auch der Tag, an dem das umstrittene neue nationale Sicherheitsgesetz in der chinesischen Sonderverwaltungsregion in Kraft getreten war.
- Im Streit über einen Brexit-Handelspakt soll nun ein persönliches Treffen auf höchster Ebene die entscheidenden Fortschritte bringen. Zuletzt deuteten die festgefahrenen Verhandlungen nicht auf eine Einigung in wesentlichen Punkten hin. Der britische Premierminister Boris Johnson werde in den kommenden Tagen nach Brüssel reisen, um mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die schwierigsten Fragen zu klären, teilte die EU-Kommission am Montagabend mit. Der Brexit-Experte Bernd Lange (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, die Verhandlungen der EU mit Großbritannien über ein Handelsabkommen um einen Monat verlängert werden. Schließlich müsse das Parlament einen Vertrag noch prüfen und dafür bleibe aktuell nur der 28. und 29. Dezember. „Das ist bei über 1000 Seiten überhaupt nicht mehr seriös", sagte der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europaparlament am Dienstag im Deutschlandfunk.
- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will eine Verschärfung der Corona-Beschränkungen bei anhaltend hohen Infektionszahlen nicht ausschließen. Sollten die Zahlen bis Weihnachten nicht sinken, müsse darüber diskutiert werden, sagte der CDU-Politiker dem Fernsehsender Phoenix. Er plädierte dafür, gegebenenfalls härtere Maßnahmen für einen kürzeren Zeitraum zu ergreifen. Auch eine erneute Schließung des Einzelhandels könne erforderlich sein, so Spahn. Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut am Dienstagmorgen 14.054 neue Coronavirus-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet - 450 mehr als vor einer Woche. Außerdem gab es 423 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19.
- Das Konjunkturprogramm der Bundesregierung im Kampf gegen die Corona-Krise zeigt offenbar Wirkung, wie jetzt eine Studie zeigt. Es stabilisiere bereits jetzt die Wirtschaftslage und dürfte mittelfristig das Wachstum anschieben, heißt es in einer Analyse des DIW Berlin im Auftrag des Finanzministeriums. Die Koalition hatte sich im Sommer auf ein mehr als 130 Mrd. Euro schweres Paket unter anderem mit geringerer Mehrwertsteuer, Hilfen für Kommunen und Zuschüssen für Familien verständigt.
- Die Wirtschaft in Japan ist im dritten Quartal stärker gewachsen als zuerst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg auf Jahresbasis um 23 Prozent, wie revidierte Regierungsdaten zeigen. Um die Wirtschaft weiter anzukurbeln, hat Tokio zudem ein neues Konjunkturpaket angekündigt. So versprach der neue Regierungschef Yoshihide Suga zusätzliche Hilfen in Höhe von 73,6 Mio. Yen (583 Mrd. EUR) für Subventionen und finanzielle Anreize für umweltfreundliche Investitionen und Ausgaben für die Digitalisierung von Unternehmen.
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht. „Ich denke nicht, dass Vorschriften besonders bei dieser Impfung der richtige Weg sind", sagte WHO-Impfexpertin Kate O’Brien. Eine Impfung gegen das Virus vorzuschreiben, könne nur in bestimmten Berufsfeldern wie der Intensivmedizin sinnvoll sein. Es gebe aber Beispiele, in denen das den gegenteiligen Effekt gehabt und nicht zu einer höheren Immunisierungsrate in der Bevölkerung geführt habe.
- Der künftige US-Präsident Joe Biden will mit Ex-General Lloyd Austin erstmals einen Schwarzen zum US-Verteidigungsminister berufen. Das berichten mehrere US-Medien. Austin war zuletzt von 2013 bis zu seinem Ruhestand 2016 Kommandeur der US-Streitkräfte im Nahen Osten. Ursprünglich wollte Biden seine Personalentscheidung am Freitag bekannt geben. Sein Umfeld bestätigte die Personalie bisher nicht.
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