BRENNTAG – Ist die Talsohle erreicht?
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- Brenntag AG - WKN: A1DAHH - ISIN: DE000A1DAHH0 - Kurs: 68,320 € (XETRA)
Die Umsatzerlöse gingen im ersten Halbjahr um 8,4 Prozent auf 8,78 (VJ 9,59) Mrd. EUR zurück. Der Rohertrag stellte sich auf 2,07 (VJ 2,18) Mrd. EUR.
Die für das Unternehmen wichtige Ertragskennzahl operatives EBITA fiel um 20,9 Prozent auf 677,3 (VJ 856,7) Mio. EUR. Der Konzerngewinn sank um 25,9 Prozent auf 406,2 (VJ 548,1) Mio. EUR, was einem Ergebnis je Brenntag-Aktie von 2,62 (VJ 3,47) Euro entspricht. Neben rückläufigen Absatzmengen wirkten sich auch niedrigere Verkaufspreise negativ auf das Zahlenwerk aus.
Im Segment Brenntag Essentials ging der Rohertrag um 0,9 Prozent auf 1,29 Mrd. EUR zurück bei einem um 6,0 Prozent niedrigeren operativen EBITA von 449,8 Mio. EUR. Im zweiten Geschäftsbereich Brenntag Specialities war ein Minus beim Rohertrag von 14,0 Prozent auf 763,0 Mio. EUR zu verzeichnen. Das operativen EBITA fiel um 30,9 Prozent auf 297,7 Mio. EUR.
Aufgrund des Abbaus beim Working Capital vervielfachte sich der operative Cashflow deutlich auf 727,6 (VJ 133,5) Mio. EUR. Der freie Cashflow kletterte auf 674,6 (VJ 327,0) Mio. EUR. Durch die Dividendenzahlung und Aktienrückkäufe gingen die liquiden Mittel auf 622,6 (VJ 1,05) Mrd. EUR zurück, so dass sich die Nettofinanzverschuldung auf 2,33 (VJ 2,05) Mrd. EUR erhöhte. Die Eigenkapitalquote lag bei kaum veränderten 41,1 (VJ 42,2) Prozent.
Kostensenkungsmaßnahmen initiiert
Da der Vorstand von einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld ausgeht, wird weiter an der Kostenschraube gedreht. Im Rahmen der Optimierung des globalen Standortnetzwerkes hat das Unternehmen weitere 25 Standorte weltweit ausgemacht, die bis zum Jahresende geschlossen werden sollen. Die Zahl der Mitarbeiter soll konzernweit um 300 Personen reduziert werden. Außerdem werden die Ausgaben für Reisen, Beratung und externe Auftragnehmer zurückgefahren.
Prognose angepasst
Es war bereits seit einiger Zeit vermutet worden, dass auch Brenntag angesichts der schwächelnden Lage in der chemischen Industrie seine Jahresprognose nach unten revidieren muss. Heute war es dann so weit. Die bisherige Bandbreite für das operative EBITA wurde von 1,3 bis 1,5 Mrd. EUR auf 1,3 bis 1,4 Mrd. EUR reduziert. Neben dem schwierigen Marktumfeld wird auch von ungünstigen Währungseffekten im weiteren Jahresverlauf ausgegangen. Insgesamt sieht das Management jedoch Tendenzen, dass die Talsohle bei den Bestandskontrollmaßnahmen auf Kundenseite durchschritten ist, so dass mit leicht höheren Absatzmengen für die zweite Jahreshälfte gerechnet werden kann.
Fazit: Überraschend kam die Prognosesenkung bei Brenntag nicht. Die Aktie liegt vorbörslich mit ca. 0,5 Prozent im Minus – ein überschaubarer Abschlag. Auf dem aktuellen Kursniveau können sich antizyklisch agierende Investoren das Papier genauer ansehen und einen Einstieg in Tranchen in Erwägung ziehen. Auf die aktuelle charttechnische Situation bei Brenntag geht mein Kollege Alexander Paulus an dieser Stelle ein.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 19,43 | 18,47 | 19,07 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 5,83 | 5,53 | 5,94 |
KGV | 12 | 12 | 12 |
Dividende je Aktie in EUR | 2,00 | 2,02 | 2,13 |
Dividendenrendite | 2,92 % | 2,95 % | 3,11 % |
*e = erwartet |
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