Kommentar
16:45 Uhr, 14.01.2008

Bonus oder Twin-Win - das ist hier die Frage

Erwähnte Instrumente

  • Twin WIN Express Zertifikat
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen
  • Express Bonus Zertifikat auf
    Aktueller Kursstand:  

Kaum ein Produkttyp lässt sich so gut mit anderen Strukturen kombinieren, wie das Express-Zertifikat. Kein Wunder, dass nach der Bonus- nun auch die Twin-Win-Strategie als Spielgefährte herhalten muss. Letztere wird dem Anleger immer wieder unter dem Motto „Gewinnen bei steigenden oder fallenden Märkten“ schmackhaft gemacht, beinhaltet sie doch gegenüber herkömmlichen Teilschutzpapieren noch eine zusätzliche Down-and-Out-Put-Option, die erst eine positive absolute Partizipation am Basiswert ermöglicht, egal in welche Richtung es am Ende geht. Allerdings konnte sich diese Struktur nicht zuletzt wegen ihrer fehlenden Seitwärtseigenschaften bislang nie so richtig am Markt durchsetzen, geschweige denn Bonus-Zertifikaten ernsthaft Paroli bieten.

So überlässt es die HypoVereinsbank den Investoren aktuell, für welche ihrer beiden nahezu gleichzeitig zeichenbaren Neuemissionen sie sich entscheiden. In jedem Fall sollte der Puffer dabei kein Auswahlkriterium darstellen, beträgt er doch beiderseits 50 Prozent und darf während der gesamten Laufzeit bis Anfang Februar 2013 beim „Twin-Win Express“ bzw. März 2012 beim „Express-Bonus“ vom jeweils zugrundeliegenden Euro STOXX 50 niemals voll ausgeschöpft werden, denn ansonsten droht nur noch die ganz normale Beteiligung an der Indexentwicklung. Das ist allerdings auch schon die einzige Gemeinsamkeit, sieht man von der gleichermaßen relevanten Tilgungsschwelle von 90 Prozent des jeweiligen Ausgangsniveaus ab, ab der bei der Bonusvariante jedes Jahr die vorzeitige Kündigungsmöglichkeit incl. eines 9-prozentigen Kupons für jede abgelaufene Bewertungsperiode besteht. Insgesamt bedeutet dies eine maximale Bonuszahlung von 36 Euro bei Endfälligkeit nach vier Jahren.

Dagegen ist die Marke bei 90 Prozent für das „Express-Twin-Win“ lediglich am 22. April 2009 relevant. Denn nur zu diesem Termin kann das Zertifikat vorzeitig fällig gestellt werden. Der Kupon beträgt in diesem Fall 12 Euro. Erst wenn das Express-Feature nicht greift, kommt die Zwillingsstruktur zum Tragen, die dem Anleger noch für vier weitere Jahre die Möglichkeit bietet, 1:1 an Gewinnen oder durch eine Umkehrung des negativen Vorzeichens auch an Verlusten positiv zu partizipieren.

Der Börse Go Tipp:

Das Twin-Win-Express-Zertifikat liegt bis zum ersten Stichtag zwar noch leicht vorn, wobei der höhere Ausgabeaufschlag den Renditeunterschied noch weiter verringert, doch ist es im Anschluss mit einer Seitwärtsrendite vorbei. Dagegen kann das „Express-Bonus“ jedes Jahr seine Struktur aufs Neue ausspielen bzw. den Bonusbetrag bis maximal 36 Euro steigern. Um letztendlich mit dem „Twin-Win“ besser abzuschneiden, müsste der Euro STOXX am Ende laufzeitbereinigt über das Bonusniveau hinaus ansteigen, was aus heutiger Sicht ungeachtet einer zwischenzeitlichen Rallye zumindest zweifelhaft erscheint. Eine entsprechende Entwicklung in die andere Richtung wäre zwar durchaus noch renditewirksam, würde aber nur noch ein schmales Band bis zur Barriere bedeuten.

Twin Win Express-Zertifikat

Emittent/WKN:

HypoVereinsbank / HV5VTX

Laufzeit:

04.02.13

Preis: (in Zeichnung: 02.01.08-25.01.08)

Ausgabepreis: 100 € zzgl. 2,00 € Agio

Bonus Express-Zertifikat

Emittent/WKN:

HypoVereinsbank / HV5VU5

Laufzeit:

02.03.12

Preis: (in Zeichnung: 20.12.07-25.01.08)

Ausgabepreis: 100 € zzgl. 1,00 € Agio

Autor: Armin Geier, boerse-go.de

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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