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16:08 Uhr, 29.07.2016

US-Wachstum nur halb so hoch wie erwartet - Schwaches Wachstum in der Eurozone

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • US-BIP erreicht im 2. Quartal nur 1,2 Prozent
  • Schwaches Wachstum in der Eurozone
  • Inflation im Euroraum legt im Juli 0,2 Prozent zu
  • Deutsche Einzelhändler erleiden leichtes Umsatzminus
  • HeidelbergCement übertrifft beim Gewinn die Erwartungen
  • BoJ lockert Geldpolitik nicht so stark wie erhofft
  • Qiagen kürzt die Jahresprognosen
  • Alphabet mit knapp einer Milliarde mehr Umsatz
  • Amazon deutlich über den Analystenerwartungen

DAX

  • Der DAX präsentiert sich seit dem Handelsauftakt im Plus. Nach Veröffentlichung des US-BIP für das zweite Quartal gibt der Index leicht ab. L&S taxiert den Leitindex derzeit auf 10.325 Punkte (Xetra-Schluss: 10.274,93). Enttäuscht zeigen sich Anleger von den geldpolitischen Beschlüssen der japanischen Notenbank. Die Bank hat lediglich eine Erhöhung ihrer ETF-Käufe angekündigt. Die meisten Akteure hatten auf eine stärkere Lockerung der Geldpolitik gehofft. Einen besonders wichtigen Termin haben Anleger heute um 22:00 Uhr im Blick: Dann werden die Ergebnisse des EBA-Bankenstresstests veröffentlicht.

Unternehmensnachrichten

  • Der US-Ölkonzern Chevron hat im zweiten Quartal einen herben Verlust eingefahren, auf Quartalsbasis den dritten in Folge. Grund waren Abschreibungen und andere Belastungen in Höhe von insgesamt 2,1 Milliarden US-Dollar. Der Verlust im Zeitraum von April bis Juni betrug 1,5 Milliarden US-Dollar nach einem Gewinn im Vorjahreszeitraum von 571 Millionen US-Dollar. Der Umsatz sank auf 28 von 37 Milliarden Dollar.
  • SolarWorld hat die Absatzmenge im zweiten Quartal um 39 Prozent auf 342 MW und den Umsatz auf 222 Millionen Euro (VJ: 171 Millionen Euro) gesteigert. Das EBITDA verbesserte sich auf 18,5 Millionen Euro (VJ: 7,0 Millionen Euro), das EBIT auf 6,6 Millionen Euro (VJ: -4,2 Millionen Euro). SolarWorld erwartet 2016 ein Absatzwachstum von mehr als 20 % und ein Umsatzwachstum von über 20 Prozent auf bis zu 1 Milliarde Euro. Das EBIT wird in einer Spanne von -10 Millionen Euro bis +10 Millionen Euro erwartet. Bisher wurde ein positives EBIT im unteren zweistelligen Millionenbereich in Aussicht gestellt. Der Preisdruck am Solarmarkt hat zuletzt jedoch zugenommen. Der Solarkonzern wurde zudem jüngst von einem US-Gericht auf Schadenersatz in Höhe von umgerechnet 720 Millionen Euro verklagt.
  • Volkswagen muss in den USA eine weitere Millionenstrafe zahlen. Das Umweltamt des Bundesstaates Washington verhängte im Zusammenhang mit dem Diesel-Abgasskandal eine Strafe in Höhe von 176 Millionen US-Dollar, umgerechnet knapp 159 Millionen Euro. Volkswagen hat 30 Tage Zeit, die Strafe anzufechten.
  • HeidelbergCement übertrifft im zweiten Quartal mit einem EBITDA von 791 Millionen Euro (VJ: 752 Millionen Euro) und einem Nettogewinn von 318 Millionen Euro (VJ: 271 Millionen Euro) die Analystenschätzungen von 771 Millionen Euro bzw 309 Millionen Euro. Der Umsatz bleibt mit 3,575 Milliarden Euro (VJ: 3,635 Milliarden Euro) unter den Erwartungen von 3,64 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr erwartet HeidelbergCement weiterhin einen Zuwachs beim EBITDA und beim bereinigten Nettogewinn im hohen einstelligen bis zweistelligen Prozentbereich. Das Umsatzwachstum soll im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich liegen.
  • Qiagen hat im zweiten Quartal den Konzernumsatz um sieben Prozent auf 282,2 Millionen US-Dollar gesteigert. Das operative Ergebnis des Biotech-Konzerns erhöhte sich um acht Prozent auf 78,7 Millionen US-Dollar, der bereinigte Gewinn pro Aktie um einen Cent auf 0,23 US-Dollar. Dennoch kappt Qiagen überraschend seine Jahresprognose. Grund sei die angespannte Lage im europäischen und amerikanischen Gesundheitsmarkt, teilte das Biotechunternehmen mit. Im laufenden Jahr geht Quiagen nun nur noch von einem Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie um rund drei Prozent auf 0,96 US-Dollar aus. Bisher hatte das Unternehmen ein Plus von sieben bis 13 Prozent in Aussicht gestellt. Beim Umsatz rechnet der Konzern 2011 nun nur noch mit einem Zuwachs von drei Prozent statt wie bisher von fünf bis sieben Prozent.
  • Alphabet übertrifft im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 8,42 US-Dollar die Analystenschätzungen von 8,03 US-Dollar. Der Umsatz liegt mit 21,5 Milliarden US-Dollar über den Erwartungen von 20,76 Milliarden US-Dollar.
  • Amazon übertrifft im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 1,78 US-Dollar die Analystenschätzungen von 1,11 US-Dollar. Der Umsatz liegt mit 30,4 Milliarden US-Dollar über den Erwartungen von 29,55 Milliarden US-Dollar.

Konjunktur/Geldpolitik

  • Das für die USA ermittelte Konsumklima der Uni Michigan ist im Juli auf 90,0 Punkte gestiegen. Erwartet wurde ein Wert von 90,2 nach 89,5 zuvor.
  • Das Bruttoinlandsprodukt in den USA ist im zweiten Quartal in der ersten Veröffentlichung lediglich um 1,2 Prozent gestiegen. Erwartet wurden +2,6 Prozent nach +1,1 Prozent im Vorquartal.
  • Die Inflation im Euroraum hat im Juli überraschend etwas zugelegt, ausgelöst durch höhere Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak. Nach Angaben von Eurostat stiegen die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Preise mit einer Jahresrate von 0,2 Prozent. Im Juni hatte die Inflationsrate plus 0,1 Prozent betragen, im Mai und April war sie mit 0,1 beziehungsweise 0,2 Prozent noch jeweils negativ gewesen. Volkswirte hatten für Juli eine Teuerung von 0,1 Prozent prognostiziert.
  • Das Wachstum in der Eurozone hat sich im zweiten Quartal 2016 abgeschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs zwischen April und Juni nur um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, so die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schnellschätzung. Ökonomen hatten einen Zuwachs in genau dieser Höhe vorausgesagt. Im ersten Quartal war die Wirtschaft mit einer doppelt so hohen Rate gewachsen. Im Jahresvergleich lag das BIP um 1,6 Prozent höher. Volkswirte hatten ein Plus von 1,5 Prozent erwartet.
  • Die Zahl der Hypothekengenehmigungen in Großbritannien ist im Juni auf 64.766 gesunken. Erwartet wurden 66.000 nach revidiert 66.722 (67.042) im Vormonat. Zugleich sind die ausgereichten Verbraucherkredite kräftig gestiegen: Sie legten im Juni zum Vormonat um 5,2 Milliarden Pfund zu. Erwartet wurden +4,2 Milliarden Pfund nach revidiert +4,5 (+4,3) Milliarden Pfund im Vormonat.
  • Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im Juni leicht gesunken, die Erwartungen von Ökonomen wurden enttäuscht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, sanken die Umsätze nach Abzug der Inflation um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten einen Zuwachs um 0,5 Prozent prognostiziert. Für Mai wurde der monatliche Anstieg um real 0,7 Prozent bestätigt.
  • Die japanische Notenbank hat ihre Geldpolitik beim Zinsentscheid am Freitag nicht so stark gelockert wie erwartet. Die Bank of Japan (BoJ) kündigte an, ihr Kaufvolumen für börsengehandelte Indexfonds (ETFs) von 3,3 Billionen Yen pro Jahr auf 6 Billionen Yen anzuheben. Davon abgesehen änderte die Bank of Japan ihre Geldpolitik nicht. Die Geldbasis soll insbesondere durch Anleihekäufe weiter um 80 Billionen Yen pro Jahr ausgeweitet werden. Die Einführung von sogenanntem Helikoptergeld (direkte Finanzspritzen der Notenbank an Regierung oder Bürger) war vom Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda bereits vor dem heutigen Zinsentscheid als unnötig und unmöglich abgelehnt worden. Die Leitzinsen bleiben unverändert. Seit Januar liegt der Einlagesatz für die Banken bei minus 0,1 Prozent.
Termine des Tages: 11:00 Uhr - EWU: Arbeitslosenquote Juni
11:00 Uhr - EWU: BIP Q2 (1. Veröffentlichung)
11:00 Uhr - EWU: Verbraucherpreise (Vorabschätzung)
14:30 Uhr - US: BIP Q2 (1. Veröffentlichung)
15:45 Uhr - US: Einkaufsmanagerindex Chicago Juli
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Juli (endgültig)
22:00 Uhr - Ergebnisse des EBA-Bankenstresstests

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1 Kommentar

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  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Wenn die in der Überschrift genannten Fakten keine Gründe für weiter steigende Kurse sind, dann weis ich auch nicht, was noch alles passieren muss und Ironie off.

    16:45 Uhr, 29.07. 2016

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