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16:36 Uhr, 28.10.2008

Börsenrat: "VW muss raus aus dem Dax"

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Hamburg (BoerseGo.de) - Die VW-Aktie beherrscht derzeit die Entwicklung des Deutschen Aktienindex. Wolfgang Gerke, Mitglied des Deutschen Börsenrates fordert deshalb von der Deutschen Börse, die Gewichtung der Aktie rasch zu reduzieren. Unter bestimmten Umständen müsse VW sogar kurzfristig aus dem Index entfernt werden. "Es kann nicht angehen, dass eine Aktie einen gesamten Index bestimmt", sagte Gerke in einem Interview mit manager-magazin.de.

Ein Index wie der Dax sollte eine gesamtwirtschaftliche Entwicklung abbilden. Wenn ein Index wie derzeit so stark von einer einzigen Aktie bestimmt wird, sei das weder wünschenswert noch gesund, so Gerke. Den Handel mit VW-Aktien einzustellen, hält er aber für keine gute Idee. Damit würden die Probleme derjenigen, die auf dem falschen Fuß erwischt worden sind, noch größer. Eine Handelsaussetzung würde mehr Probleme schaffen als lösen. Die Deutsche Börse müsse als Indexanbieter jetzt anders reagieren. "Die Deutsche Börse muss meiner Meinung nach jetzt eingreifen und die Gewichtung von Volkswagen auf Grund des stark gesunkenen Freefloats kurzfristig reduzieren", so Gerke im Gespräch mit manager-magazin.de.

Nach Auskunft der Deutschen Börse sind für eine solche Neugewichtung die so genannten Verkettungstermine vorgesehen. Der nächste Verkettungstermin ist allerdings erst am 3. Dezember. Nach Ansicht von Gerke reicht es aber nicht aus, auf den 3. Dezember zu warten, um die VW-Aktie dann turnusmäßig neu zu gewichten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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