Premier Cameron kündigt Rücktritt an - Außenminister Frankreich: Keine Flucht nach vorne.
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
- Außenminister Frankreich: Keine Flucht nach vorne.
- Schottische Regierungspartei verlangt zweiten Volksentscheid zur Abtrennung vom Königreich
- UK: Premier Cameron hat seinen Rücktritt für Herbst angekündigt
- ifo-Geschäftsklimaindex legt im Juni überraschend stark zu
- Knappe Mehrheit der Briten stimmt für den Brexit
- Britisches Pfund bricht zeitweise zweistellig ein
- Volkswagen bietet 10 Mrd. US-Dollar Entschädigung in den USA an
- E.ON hält Konsequenzen des Brexit für den eigenen Konzern für beherrschbar
- Henkel meldet milliardenschwere Übernahme in den USA
DAX
- Der Brexit hat die Finanzmärkte am Freitagmorgen kräftig durcheinandergewirbelt. Der Deutsche Leitindex lag kurz nach Börsenstart um 10,03 Prozent bei 9.227 Punkten tiefer. Im Handelsverlauf konnten die Verluste ein Stück weit verringert werden. Gegen Mittag betrug das Minus "nur" noch 7 Prozent. Die größte Panik scheint überwunden. Die Finanzmärkte hatten gestern noch fest mit einer Mehrheit für einen EU-Verbleib Großbritanniens gerechnet und wurden mit dem Votum der Briten böse auf dem falschen Fuß erwischt. Manch ein Marktteilnehmer hoffe bereits wieder auf ein Eingreifen der Notenbank, hieß es am Markt. Am Devisenmarkt fiel das britische Pfund gegenüber dem US-Dollar am Freitagmorgen temporär auf den tiefsten Stand seit 1985.
Unternehmensnachrichten
- Der Konsumgüterkonzern Henkel will den US-Konkurrenten Sun Products für den Kaufpreis (inkl.) Schulden von 3,2 Mrd. Euro übernehmen. Verkäufer ist ein Fonds des Finanzinvestors Vestar Capital Partners.
- Zur Beilegung des Abgasskandals will der Volkswagen-Konzern nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters in den USA eine Entschädigungssumme von insgesamt 10 Mrd. US-Dollar zahlen. In dem Betrag sei das Angebot zum Rückkauf von fast einer halben Mio. manipulielter Dieselautos mit 2,0-Liter-Motoren enthalten, hieß es.
- Die Aktie der Deutschen Börse steht massiv unter Druck. Nach dem Brexit-Votum der Britten könnte die Übernahme der Londoner Börse gefährdet sein. Der Finanzplatz London könnte an Bedeutung einbüßen. Die Deutsche Börse hatte für den Fall einer Fusion angekündigt, den rechtlichen Sitz in die britische Hauptstadt zu verlagern.
- Der Energiekonzern E.ON geht nicht davon aus, dass ssein wichtiges Geschäft in Großbritannien unter einem EU-Austritt der Briten leiden wird. „Die Konsequenzen für E.ON sind wohl beherrschbar", sagte Vorstandschef Johannes Teyssen. „Unser Geschäft in Großbritannien ist ein regionales.“
Devisen & Rohstoffe
- Der überraschende EU-Austritt Großbritanniens hat auch am Devisenmarkt für Verwerfungen gesorgt. Das britische Pfund brach zeitweise um mehr als 10 Prozent auf 1,3304 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit September 1985 ein. Der Euro brach temporär um 4,1 Prozent auf 1,0914 Us-Dollar ein; das ist ein historischer Kursrückgang. Anleger flüchteten in den Schweizer Franken, der zum Euro auf den höchsten Stand seit August 2015 anstieg.
- Der Goldpreis ist am Freitag auf den höchsten Stand sei Anfang 2014 gestiegen. Eine Feinunze kostete zeitweise 1.358 US-Dollar. In Euro kostete das Edelmetall bis zu 1.245 Euro.
Konjunktur & Politik
- Jean-Marc Ayrault, Außenminister Frankreich: Es geht nicht darum Flucht nach vorne anzutreten, oder Brüssel noch mehr Souveränität zu übertragen.
- Das von der Uni Michigan ermittelte Konsumklima ist im Juni auf 93,5 Punkte gestiegen. Erwartet wurde ein Wert von 94,2 Punkten nach 94,7 Punkten zuvor.
- Für den polnischen Präsident Andrzej Duda ist der Ausgang der Brexit-Wahl eine "traurige Nachricht" gewesen. Für die europäischen Führungspolitiker müsse das Referendum ein Signal zur Einheit sein, sagte Duda. Es bedarf aber auch Antworten zur Entscheidung der Briten. „Ist es nicht so, dass die EU den Ländern, die zu ihr gehören, zu viel auferlegt?“, so Duda.
- Die schottische Regierungspartei SNP verlangt als Konsequenz des Brexit-Votums der Briten einen zweiten Volksentscheid zur Abtrennung von UK. „Ein zweites Unabhängigkeitsreferendum ist nun höchstwahrscheinlich", sagte Schottlands Ministerpräsidentin und SNP-Parteichefin Nicola Sturgeon. Schottland hatte sich beim Referendum mit einer Mehrheit von 62 Prozent für den EU-Verbleib ausgesprochen.
- Der britische Premierminister David Cameron hat seinen Rücktritt angekündigt. Er zieht damit die Konsequenzen aus seiner Niederlage beim EU-Referendum. Er werde noch drei Monate im Amt bleiben, sagte Cameron am Freitag. Das Land brauche nun eine neue Führung.
- Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juni um 0,9 Punkte auf 108,7 Punkte angestiegen, wie das ifo-Institut mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit November 2015. Volkswirte hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet. Allerdings ist der Ausgang des EU-Referendums Großbritanniens noch nicht in den Daten mit abgebildet.
- 51,9 Prozent der Briten haben beim gestrigen EU-Referendum für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union votiert, 48,1 Prozent für den Verbleib. Insgesamt stimmten 17410.742 Wähler für den Brexit, 16.141 241 für den Verbleib, wie die Vorsitzende der Wahlkommission, Jenny Watson, informierte.
- Nach Ansicht von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hat sich UK für eine Phase der Instabilität entschieden. „Wir in der EU müssen eine andere Wahl treffen. Instabilität ist das letzte, was wir in Europa und der Eurozone brauchen,“ sagte der niederländische Finanzminister.
- Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer appellierte an die EU-Verantwortlichen, Großbritannien weiter Zugang zum EU-Binnenmarkt zu gewähren. „Die EU darf jetzt nicht die beleidigte Leberwurst spielen", so Krämer.
- Munich Re-Chefvolkswirt Michael Menhart geht davon aus, dass das Wirtschaftswachstum in Großbritannien durch den Brexit bis 2018 jährlich um etwa einen Prozentpunkt niedriger ausfallen wird
- Laut DIW-Präsident Marcel Fratzscher ist das Brexit-Votum der Briten „eine Katastrophe für alle Europäer". Fratzscher rechnet mit enormen wirtschaftlichen Kosten für Europa und erwartet in Deutschland im kommenden Jahr ein deutlich geringeres Wirtschaftswachstum als zunächst angenommen. Großbritannien könnte in eine Rezession rutschen.
- Auch die NordLB erwartet eine Schwächung der wirtschaftlichen Perspektive von UK und EU, da sich die Austauschbeziehungen dieser eng verflochtenen Wirtschaftsräume neu sortieren müssten. „Die Perspektiven für Wachstum, Inflation und die Finanzmärkte haben sich mit einem Schlag verändert“, heißt es in einem Kommentar.
- Die Entscheidung der Briten für den Brexit kann nach Ansicht von NordLB-Analyst Tobias Basse durchaus als Signal für noch größere Probleme der EU gewertet werden. Zudem gebe es mit dem möglichen Abschied Schottlands aus dem Vereinigten Königreich weitere Unsicherheiten.
- Die französische Wirtschaft ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um kräftige 0,6 Prozent gewachsen. Das ist der stärkste Anstieg seit einem Jahr. Vorläufige Zahlen wurden damit bestätigt.
Dividendenabschläge
- Ströer (0,70 Euro je Aktie)
- Bauer (0,15 Euro je Aktie)
Termine des Tages: | 10:00 Uhr - DE: ifo-Geschäftsklimaindex Juni |
14:30 Uhr - US: Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Mai | |
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Juni (endgültig) |
Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen bei deinen Beispielen hatten die Leute immer etwas in der Hand und nicht etwas elektronisch gespeichert was ja dank der Blockchaine oder so jederzeit nachprüfbar ist. Schwarzmarkt defeniert sich gerade dadurch das absolut nicht nachvollziehbar
oder kontrolierbar ist.
8300-8600 in den nächsten 14 Tagen würde ich sagen. Mitte August dann Jahrestief mit schlaffer Jahresendrally...
Solch eine gravierende politische und wirtschaftliche Verwerfung ist nicht an einem Börsentag abgearbeitet. So viel Platz nach oben ist ja auch gar nicht. Wenn man die 10.300 nimmt als die Grenze der höchsten Bremain-Euphorie, dann ist wohl kaum vorstellbar, dass diese Grenze nun mit dem Brexit überhaupt auch nur berührt werden kann. Mag sein, dass die tote Katze jetzt erst einmal vom Boden zurückpoppt, aber da kommt sicherlich noch was nach.