Berlin besorgt wegen chinesischen Manövers um Taiwan
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DJ POLITIK-BLOG/Berlin besorgt wegen chinesischen Manövers um Taiwan
Die Übersicht in Kurzmeldungen zu Entwicklungen, Ergebnissen und Einschätzungen rund um die bundesdeutsche Politik:
Berlin besorgt wegen chinesischen Manövers um Taiwan
Die Bundesregierung hat sich besorgt über das chinesische Militärmanöver um Taiwan gezeigt und China an dessen Rolle als verantwortungsvoller Akteur erinnert. "Wir sehen die derzeitigen Entwicklungen und das heute begonnene Manöver der chinesischen Kräfte rund um Taiwan mit Sorgen und verfolgen das Manöver und die Entwicklungen natürlich sehr genau", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Sebastian Fischer. "Die militärischen Maßnahmen Chinas erhöhen das Risiko unbeabsichtigter militärischer Zusammenstöße und erhöhen in diesem Sinne auch die Spannung in der Region." Man erwarte "von der Volksrepublik China als verantwortungsvollem internationalen Akteur", dass sie mit ihrem Verhalten zu Stabilität und Frieden in der Region beitrage, und dass das völkerrechtlich verbürgte Recht der Freiheit der Schifffahrt und Luftfahrt "unbedingt respektiert" werde.
Berlin verurteilt Angriffe auf Blauhelmmission
Das Auswärtige Amt hat Angriffe auf die UN-Blauhelmmission Unifil im Libanon scharf verurteilt und von Israel eine Aufklärung entsprechender Vorfälle verlangt. "Der Beschuss von UN-Friedenstruppen und das Eindringen in ihre Stützpunkte ist in keiner Weise hinnehmbar", sagte Außenamtssprecher Sebastian Fischer. "Schutz und Sicherheit der Peacekeeper haben für uns oberste Priorität." Hier sei sich auch die internationale Gemeinschaft einig, die Europäische Union habe unter anderem ein gemeinsames Statement der 27 Mitgliedstaaten veröffentlicht. "Alle Konfliktparteien, auch die israelische Armee, sind verpflichtet, ihre Kampfhandlungen ausschließlich gegen militärische Ziele der anderen Konfliktparteien zu richten. Dazu erwarten wir von Israel dringend umfassende Aufklärung und sind dazu auch mit der israelischen Seite im Gespräch", sagte Fischer. Die Bundesregierung beobachte die Lage in Südlibanon mit wachsender Besorgnis.
Nouripour zu SPD-Wahlkampfplänen: "Viele gute Vorschläge"
Grünen-Chef Omid Nouripour hat die jüngsten Pläne der SPD für den kommenden Wahlkampf positiv bewertet. "Ich glaube, dass es viele gute Vorschläge sind", sagte Nouripour in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv. "15 Euro Mindestlohn wird bald kommen, weil die EU-Richtlinie für Mindestlöhne das auch tatsächlich bald vorsehen wird. Die Frage, wie man Elektromobilität fördert, wir stehen sofort dazu bereit", sagte er. Die Frage sei natürlich auch, wo das Geld herkomme. "Und da sind wir in der Koalition miteinander bisher in vielen dieser Fragen nicht zwingend vorangekommen." Dem Wunsch der FDP, das Rentenpaket noch einmal aufzuschnüren, erteilte der Vorsitzende der Grünen eine Abfuhr. "Das Paket ist ja ein Paket. Und ich glaube, dass es nicht hilfreich ist, wenn die FDP einen Teil rausgreift und die SPD einen anderen Teil und sagt, ich will das eine, ich will das andere."
Richterbund kritisiert "Mini-Päckchen" der Ampel zur Sicherheit
Der Deutsche Richterbund hat das Sicherheitspaket der Bundesregierung scharf verurteilt. "Die Ampelparteien wollen das zu klein geratene Sicherheitspaket der Bundesregierung noch weiter zu einem Mini-Päckchen schrumpfen", sagte der Bundesgeschäftsführer des Richterbunds, Sven Rebehn, der Funke-Mediengruppe. "Mit den nun verabredeten Messerverboten und neuen Befugnissen der Polizei wird für die innere Sicherheit nicht viel gewonnen." Rebehn bemängelte vor allem, dass sich die Ampel nicht auf eine Neuregelung zum Speichern von IP-Adressen verständigen konnte, die mit dem Europarecht vereinbar sei. Zudem rief der Richterbund dazu auf, massiv in besser aufgestellte Sicherheitsbehörden und Gerichte zu investieren. Finanzminister Christian Lindner (FDP) "sollte endlich den Fuß von der Bremse nehmen und den Weg für ein Bund-Länder-Investitionspaket freimachen".
Union wirft SPD fehlende Weitsicht bei E-Mobilität vor
Der CDU-Verkehrspolitiker Christoph Ploß hat die SPD für ihre in einem Positionspapier erhobenen Forderungen zur Ankurbelung der Elektro-Mobilität kritisiert. "Die grundlegenden Probleme werden damit nicht gelöst. Die deutsche Automobilindustrie benötigt keine vom deutschen Steuerzahler finanzierten Strohfeuer, sondern strukturelle Verbesserungen", sagte der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Verkehrsausschuss der Funke-Mediengruppe. In den Großstädten müsse das Laden durch mehr Ladesäulen einfacher werden, die Genehmigungsverfahren für den Aufbau von Ladesäulen müssten reduziert werden, so Ploß. "Außerdem müssen die Strompreise sinken. Wenn die Autofahrt mit Benzin oder Diesel günstiger ist als mit Strom, darf sich niemand wundern, dass sich nur wenige ein E-Auto anschaffen." Die SPD fordert, dass eine Kaufprämie für E-Autos geprüft werden soll. Auch will die Partei E-Dienstwagen steuerlich fördern und eine E-Auto-Quote für Leasinganbieter.
Ökonomen loben SPD-Beschlüsse zur Investitionsförderung
Ökonomen haben die Pläne der SPD für neue Investitionsanreize begrüßt, die Forderung einer Mindestlohnerhöhung auf 15 Euro jedoch scharf kritisiert. "Zustimmungsfähig ist die Investitionsförderung über eine Superabschreibung oder Direktprämie", sagte der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, der Rheinischen Post. Das gelte auch für die Modernisierung der Infrastruktur. "Wenig überzeugend sind dagegen die sozialdemokratischen Traditionsthemen höherer Mindestlohn, Tariftreuegesetz und Rentenpaket II." Auch Ifo-Chef Clemens Fuest lobte die Fokussierung der SPD auf mehr Wachstum, mehr Infrastrukturinvestitionen und Entlastungen der Mittelschicht. "Höhere Steuern auf die Steuerzahler mit den höchsten Einkommen werden allerdings mittelständische Unternehmen treffen", warnte er. Mit der Forderung nach 15 Euro Mindestlohn verstoße die SPD gegen das Versprechen, den Mindestlohn aus Wahlkämpfen herauszuhalten.
Klingbeil warnt FDP vor Blockade des Rentenpakets
SPD-Chef Lars Klingbeil hat die FDP von Finanzminister Christian Lindner davor gewarnt, das vom Kabinett beschlossene Rentenpaket im Bundestag zu blockieren. "Das Versprechen, für stabile Renten zu sorgen, war für die SPD eine der entscheidenden Säulen, in die Bundesregierung zu gehen", sagte Klingbeil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er gehe davon aus, dass Lindner "hoch motiviert" sei, das Rentenpaket durchzubringen. Er habe sein Wort darauf gegeben. Ihre parteiinternen Machtkämpfe müsse die FDP selbst klären, erklärte Klingbeil mit Blick auf Nachforderungen aus der FDP-Bundestagsfraktion. Auf die Frage, ob die SPD die Koalition platzen lassen würde, falls das Paket nicht im Herbst beschlossen werde, sagte er: "Ich denke nicht in dieser Kategorie. Ich kann mir allerdings kein Szenario vorstellen, in dem diese Koalition das Rentenpaket nicht im Herbst verabschiedet."
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