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14:56 Uhr, 24.07.2024

BDEW vermisst in Wasserstoff-Importstrategie klare Priorisierung

DJ ENERGIE-BLOG/BDEW vermisst in Wasserstoff-Importstrategie klare Priorisierung

Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:

BDEW vermisst in Wasserstoff-Importstrategie klare Priorisierung 

Die Energiewirtschaft vermisst in der Wasserstoff-Importstrategie der Bundesregierung eine klare Priorisierung, um den Wasserstoffhochlauf voranzubringen. Die vorgelegte Importstrategie enthalte zwar viele sinnvolle Ansätze, wie etwa die Nutzung von Pipelines als Schiffstransporte und Hafeninfrastrukturen. "Das eröffnet vielen Partnerländern in der EU, der europäischen Nachbarschaft und dem fernen Ausland die Möglichkeit, Wasserstoff und seine Derivate nach Deutschland zu exportieren", sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). "Aktuell aber fehlt der Strategie die Priorisierung der Maßnahmen und Ziele. Die bisherigen Instrumente zur Mengenbeschaffung müssen sinnvoll ergänzt und weiterentwickelt werden. Zudem erscheint die Importstrategie überfrachtet." Aus Sicht des BDEW sollte sie sich auf ihr Kernziel fokussieren: in kurzer Zeit große Mengen Wasserstoff und Derivate zu möglichst wettbewerbsfähigen Preisen importieren zu können. "Je schneller und je mehr Wasserstoff und Derivate verfügbar gemacht werden, desto besser ist es für den Wasserstoffhochlauf und damit für das Gelingen von Energiewende und die Transformation der Wirtschaft", sagte sie.

Kfz-Gewerbe fordert Senkung der Stromsteuer 

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) pocht auf eine Senkung der Stromsteuer. "Wir müssen die Stromsteuer für alle Unternehmen auf europäisches Mindestmaß bringen, damit der Wirtschafsstandort Deutschland international wettbewerbsfähig bleiben kann. Das gilt nicht nur für das produzierende Gewerbe, sondern auch für alle mittelständischen Unternehmen in Handel, Dienstleistung und Handwerk", sagte ZDK-Präsident Arne Joswig anlässlich eines Gesetzentwurfs zum Strom- und Energiesteuerrecht im Bundeskabinett. Der ZDK fordere eine Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß von 0,05 Cent pro Kilowattstunde für Betriebe, um Entlastung für Unternehmen zu schaffen. Damit folge der Verband dem Beschluss des Bundesrats, der in seiner Stellungnahme eine systematische Anpassung der Abgaben und Umlagen im Energiesektor zur Entlastung von Unternehmen empfohlen habe. Zusätzlich forderte der ZDK die Abschaffung der Antragsschwelle, sodass alle Betriebe von dieser Entlastung profitieren könnten. Es sei "nicht nachvollziehbar, dass eine Steuerentlastung nur gewährt wird, wenn der Entlastungsbetrag 250 Euro pro Jahr übersteigt".

Umwelthilfe fordert Importverbot von Fracking-Gas 

Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert die Energiepolitik der Bundesregierung als maßgeblichen Treiber für den US-Fracking-Boom und fordert ein Importverbot von Fracking-Gas. Ein neuer Bericht der Deutschen Umwelthilfe und der Nichtregierungsorganisationen Food and Water Action Europe und Gas no es solución zeige, dass 70 Prozent aller deutschen Importe von Flüssigerdgas (LNG) im vergangenen Jahr Fracking-Gas aus den USA waren. Von den importierten 7,1 Milliarden Kubikmetern LNG stammten etwa 80 Prozent aus den USA. Insgesamt hätten sich die LNG-Importe aus den USA in die EU im Vergleich zu 2021 von 22 auf 64 Milliarden Kubikmeter fast verdreifacht. "In Deutschland ist das Schiefergasfracking aus gutem Grund verboten: Es ist das gesundheits- und umweltschädlichste Erdgas, das es überhaupt gibt. Im Ausland nimmt die Bundesregierung die damit verbundenen Schäden aber billigend in Kauf, um den Gashunger Deutschlands zu stillen. Das ist pure Doppelmoral", sagte Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe.

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