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10:52 Uhr, 23.07.2024

BDEW: Antrag zum Wasserstoff-Kernnetz ist Meilenstein

DJ ENERGIE-BLOG/BDEW: Antrag zum Wasserstoff-Kernnetz ist Meilenstein

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BDEW: Antrag zum Wasserstoff-Kernnetz ist Meilenstein 

Die Energiewirtschaft sieht in dem von den Gasnetzbetreibern eingereichten Antrag zum Bau des Wasserstoff-Kernnetzes einen bedeutenden Meilenstein für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft und warnt vor unnötigen Investitionshemmnissen. "Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein für eine klimaneutrale Energieversorgung und für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Nur mit einem gut ausgebauten Netz kann der Wasserstoffhochlauf gelingen", sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Um den Industriestandort Deutschland klimaneutral und zukunftsfest zu machen, müssten nun im nächsten Schritt die Rahmenbedingungen für die Leitungen vom Kernnetz zum Kunden, die Verteilnetze, festgelegt werden. Derzeit seien rund 1,8 Millionen industrielle und gewerblichen Letztverbraucher an das Gasverteilnetz angebunden. Daher sollten Chancen, die das ehrgeizige Kernnetz bietet, nicht durch unnötige Investitionshemmnisse ungenutzt gelassen werden. "Für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft ist es essenziell, dass die EU-Kommission mit dem Delegierten Rechtsakt zu kohlenstoffarmem Wasserstoff pragmatische praxistaugliche Kriterien für kohlenstoffarmen Wasserstoff vorlegt. Hierfür muss sich die Bundesregierung einsetzen", sagte Andreae.

Fernleitungsbetreiber reichen Antrag zum Wasserstoff-Kernnetz ein 

Die Fernleitungsbetreiber haben ihren Antrag zum Wasserstoff-Kernnetz bei der Bundesetzagentur vorgelegt. Das Wasserstoff-Kernnetz wird von der Bundesregierung als wichtigen Baustein der Energiewende angesehen, da es vor allem der Industrie bei der Dekarbonisierung helfen soll. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sieht der Antrag der Fernleitungsbetreiber eine Leitungslänge von 9.666 Kilometer vor, die zentrale Industriestandorte und die Regionen anbinden sowie den Import von Wasserstoff aus dem Ausland ermöglichen soll. Von dieser Leitungslänge sind rund 60 Prozent umzustellende Leitungen, die aktuell noch Erdgas transportieren. Die Investitionskosten werden auf 19,7 Milliarden Euro geschätzt. Ein Teil der Leitungen wird durch Bund und Länder gefördert. Konkret ist vorgesehen, dass Verbrauchs- und Erzeugungsschwerpunkte von Wasserstoff sowie Speicher und Importpunkte bis 2032 schrittweise miteinander verbunden werden sollen, so das Bundeswirtschaftsministerium. Die Kernnetz-Leitungen sollen so schrittweise von 2025 bis 2032 in Betrieb genommen werden.

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