Kommentar
16:15 Uhr, 23.05.2016

Eurozone-Verbrauchervertrauen steigt stärker als erwartet - Bayer Gebot für Monsanto drückt auf die Stimmung

News-Flash: Chinesischer Fonds übernimmt Aixtron - Nordex mit starkem Jahresauftakt - Google wählt Infineon als Top-Lieferanten aus

  • Google hilft Infineon auf die Sprünge
  • Bayer bietet 62 Mrd. US-Dollar für Monsanto
  • Chinesische Investoren wollen Spezialmaschinenbauer Aixtron kaufen
  • Japan verzeichnet Einbruch im Außenhandel
  • Nordex startet schwungvoll ins Jahr 2016 
  • Neuer Großautrag für Boeing

Unternehmensnachrichten

  • Google hat den DAX-Konzern Infineon zu einem Top-Lieferanten auserwählt. Der Halbleiterhersteller produzierte für den Internet-Riesen einen Chip, der auf Körperbewegungen reagiert.
  • Bayer hat ein Angebot zum vollständigen Erwerb von Monsanto für 122 US-Dollar je Aktie in bar abgegeben. Damit bewertet der DAX-Konzern den US-Agrarchemiekonzern mit insgesamt 62 Milliarden US-Dollar. Dieses Angebot entspricht einem Aufschlag von 37 Prozent auf den Schlusskurs der Monsanto-Aktie vor zwei Wochen. Bayer erwartet aus der Übernahme (erstmalig nach drei Jahren) jährliche Ergebnisbeiträge aus Synergien von insgesamt rund 1,5 Mrd. US-Dollar.
  • Der chinesische Fonds Fujian Grand Chip Investment bietet den Aktionären des Spezialmaschinenbauers Aixtron 6 Euro je Anteilsschein. Daraus ergibt sich ein Unternehmenswert von gut 670 Mio. Euro. Der Aufschlag auf den durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen drei Monate liege bei 50,7 Prozent, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Aixtron hat nach eigenen Angaben mit Grand Chip Investment bereits eine Vereinbarung über die Übernahme getroffen.
  • Der Windkraftanlagenbauer Nordex ist mit einem starken Umsatzwachstum von über 28 Prozent auf 637 Mio. Euro in das Jahr 2016 gestartet. Dank einer Bruttomarge in Höhe von 25,1 Prozent zog die Profitabilität, gemessen in EBITDA, um knapp 57 Prozent auf 59,1 Mio. Euro an. Der Konzerngewinn stieg um über 72 Prozent auf 25,5 Mio. Euro.
  • Der ehemalige Deutsche Bank Co-Chef Jürgen Fitschen arbeitet nach dem Ausscheiden aus dem Vorstand weiter für die Bank, wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ unter Berufung auf Konzernkreise berichtete. Über den Titel, den Fitschen tragen solle, werde aktuell beraten, schreibt die FAS. Es zirkulierten mehrere Ideen, aber noch kein offizieller Beschluss. „Honorary President“ träfe es am besten, hieß es weiter.
  • Ryanair hat im Geschäftsjahr 2016 (per Ende März) netto 1,24 Mrd. Euro und damit rund 43 Prozent mehr als ein Jahr zuvor verdient. Einschließlich des Verkaufs der Aer-Lingus-Anteile an die British-Airways-Mutter IAG legte das Ergebnis auf 1,56 Mrd. Euro zu. Der Umsatz erhöhte sich um 16 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro.
  • Die europäischen Werften haben in den ersten drei Monaten des Jahres mehr Aufträge bekommen als ihre Konkurrenten aus Asien. Bei einem laut dem Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) sehr niedrigen weltweiten Bestellvolumen von 6,5 Mrd. US-Dollar entfielen auf die europäischen Werften 3,7 Mrd. US-Dollar.
  • Das deutsch-amerikanische Krebsdiagnostik-Unternehmen Epigenomics hat im 1. Quartal seinen Verlust nach 3,2 Mio. Euro im Vorjahr auf 4,3 Mio. Euro ausgeweitet.
  • Boeing hat einen Großauftrag über 100 Mittelstreckenjets erhalten. Die Billigfluglinie Vietjet habe die Maschinen in der Version 737 MAX 200 geordert, teilte der Flugzeugbauer mit. Laut Preisliste kommt der Deal auf einen Gesamtwert von 11,3 Mrd. US-Dollar.

Konjunktur & Politik

  • Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone hat sich im Mai stärker aufgehellt als erwartete. Wie die EU-Kommission am Montag mitteilte, stieg der Index für das Verbrauchervertrauen um 2,3 auf minus 7,0 Punkte. Die Volkswirte hatten mit einem schwächeren Anstieg auf minus 9,0 Punkte gerechnet.
  • Der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA ist im Mai nach vorläufigen Angaben auf 50,5 Punkte gesunken. Erwartet wurden 51,0 Punkte, nach 50,8 Punkten im Vormonat.
  • Laut Fed-Mitglied James Bullard hätte eine Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union („Brexit") keine Auswirkungen auf Zinserhöhungen in den USA. Das Referendum sei zwar wichtig, werde die Geldpolitik der Fed aber nicht beeinflussen, sagte der Chef der St. Louis Fed.
  • Der Gesamt-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor in der Eurozone ist im Mai leicht um 0,1 Punkte auf 52,9 Zähler gesunken. Experten hatten eine Aufhellung auf 53,2 Punkte erwartet. In Deutschland verbesserte sich die Unternehmensstimmung um 0,6 auf 52,4 Punkte.
  • Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Peter Praet, hat die Unabhängigkeit der Notenbank betont. „Ich denke nicht, dass der EZB-Rat seine Entscheidungsfindung in irgendeiner Weise wegen politischer Debatten ändern wird", sagte Praet der Zeitung „Publico".
  • Japan hat im April 10,1 Prozent weniger exportiert als ein Jahr zuvor. Es ist der siebte Rückgang in Folge. Die Erwartungen wurden verfehlt, Bankvolkswirte hatten mit einem Rückgang um 9,9 Prozent gerechnet. Die Einfuhren nach Japan gingen noch stärker um 23,3 Prozent zurück. Dadurch stieg der Handelsbilanzsaldo saisonbereinigt auf 430 Mrd. Yen, nach 300 Mrd. Yen im Vormonat.
  • Das griechische Parlament hat am Sonntagabend mit den Stimmen der Regierungskoalition ein weiteres Sparpaket im Umfang von rund 1,8 Mrd. Euro beschlossen, das höhere Steuern, neue Privatisierungen und automatische Budgetkürzungen beim Nichterreichen von Sparzielen vorsieht. Das Paket ist Teil der Vereinbarung Griechenlands mit seinen internationalen Gläubigern, insgesamt 5,4 Mrd. Euro einzusparen.

Dividendenabschläge

  • Air Liquide (2,60 Euro)
  • Carrefour (0,70 Euro)
  • Generali (0,72 Euro)
  • Intesa Sanpaolo (0,14 Euro)
  • Nemetschek (0,50 Euro)
  • GfK (0,65 Euro)
  • Wacker Chemie (2,00 Euro)
  • Lanxess (0,60 Euro)
  • Fraport (1,35 Euro)
  • Eni (0,40 Euro)

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