DAX fällt nach US-Daten ins Minus - Leistungsbilanzüberschuss: Deutschland überholt China
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- US-Einkaufsmangerindex sinkt unerwartet
- Deutschland wird China 2016 als das Land mit dem größten Leistungsbilanzüberschuss ablösen.
- Daimler meldet zweistelliges Absatzplus im August
- Volkswagen beteiligt sich an US-Lastwagenbauer Navistar
- Deutsche Telekom erwägt weitreichenden Konzernumbau
- BASF will sein Pflanzenschutzgeschäft ausbauen
- General Electric will SLM Solutions für 683 Mio. Euro übernehmen
- Bayer stockt Übernahmeangebot für Monsanto auf
- Schaltbau revidiert Ergebnisziel deutlich
- Fresenius übernimmt spanische Klinikkette - Aktie klettert auf frisches Rekordhoch
- Airbus hat sich Milliardenaufträge in Vietnam gesichert
- Deutsche Industrie sammelt weniger Aufträge ein als erwartet
DAX
Der DAX ist am Dienstag bereits mit Rückenwind in den Handel gestartet. In den ersten Minuten kletterte der deutsche Leitindex um 0,35 Prozent auf 10.710 Punkte. Die Marke von 10.700 Punkten wurde nur kurzzeitig nach unten verlassen. Am Nachmittag liegt das Marktbarometer noch etwas stärker in Front bei 10.736 Zählern. Nach der Veröffentlichtung von unerwartet schwachen US-Konjunkturzahlen gegen 16.00 Uhr kam der DAX jedoch unter Druck und fiel auf 10.666 Punkte knapp ins Minus. Im Blick standen heute insbesondere Bayer und Fresenius. Der Gesundheitskonzern will sich den spanischen Marktführer Quironsalud für mehrere Milliarden Euro einverleiben. Es wäre der größte Zukauf in der Geschichte des Unternehmens. Nach der Ankündigung sprang der Aktienkurs auf ein neues Rekordhoch. Und Bayer erhöhte sein Übernahmeangebot für Monsanto.
Unternehmensnachrichten
- Der US-Mischkonzern Danaher will für 4 Mrd. US-Dollar bzw. 53 US-Dollar je Aktie den Molekulardiagnostik-Anbieter Cepheid übernehmen. Dessen Verwaltungsrat empfiehlt seinen Aktionären die Annahme des Angebots.
- Volkswagen will einem Pressebericht zufolge einen deutlichen Anteil am US-Lastwagenbauer Navistar kaufen. Im Gespräch sei eine Beteiligung von 19,9 Prozent, berichtete das „Wall Street Journal“ am Montag. VW biete 16 US-Dollar je Aktie. Damit würde sich der Kaufpreis auf knapp 300 Mio. US-Dollar belaufen.
- Der US-Konzern General Electric greift nach dem Lübecker 3D-Drucker-Hersteller SLM Solutions. Die Amerikaner sind bereit, 683 Mio. Euro auf den Tisch zu legen. GE bietet damit den SLM-Aktionären 38 Euro je Aktie (in bar) — ein Aufschlag von über 37 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag.
- Weltweit steigerte der Autohersteller Daimler mit den Marken Mercedes-Benz und Smart die Verkäufe im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,2 Prozent auf 163.877 Stück. Seit Anfang des Jahres ergab sich ein Plus von 12,1 Prozent. Die stärksten Zuwachsraten verbuchte Daimler in diesem Jahr bislang in China (plus 31,1 Prozent). In den USA ergab sich in diesem Zeitraum ein Minus von 0,5 Prozent.
- Bayer erhöht das Übernahmeangebot für Monsanto von 125 auf 127,50 US-Dollar je Aktie. Der Chemie- und Pharmakonzern teilte mit, er wäre aber nur „unter der Voraussetzung einer einvernehmlichen Übernahme“ bereit, diesen Betrag zu bezahlen. Ein Vertragsabschluss der beiden Parteien, die in fortgeschrittenen Verhandlungen über die geplante Übernahme von Monsanto stünden, sei nicht gewährleistet.
- Der Medizinkonzern Fresenius will den größten Zukauf seiner Unternehmensgeschichte stemmen. Für 5,76 Mrd. Euro soll der spanische Krankenhausbetreiber Quirónsalud mit 43 Kliniken und 35.000 Mitarbeitern übernommen werden. Die Übernahme durch die Tochter Fresenius Helios soll ab dem kommenden Jahr positiv zum Ergebnis beitragen.
- Die Deutsche Telekom steht womöglich vor einem Konzernumbau. In der vergangenen Woche haben sich Vorstand und Aufsichtsrat zu einem Strategietreffen versammelt, um über eine Neuausrichtung zu beraten, wie das Handelsblatt am Dienstag berichtet. Danach könnten im Deutschland-Geschäft bis 2022 mehrere Tausend Stellen wegfallen. Überprüft würden auch die Engagements in Osteuropa sowie in Griechenland.
- Der weltgrößte Chemiekonzern BASF will sein Pflanzenschutzgeschäft ausbauen. „Die agrochemische Industrie ist in Bewegung", sagte Spartenchef Markus Heldt in Ludwigshafen. BASF wolle aktiv die Chancen nutzen, die sich aus den laufenden Fusionen ergeben, um die eigene Präsenz zu stärken und das Angebot weiter auszubauen.
- Die Deutsche Börse teilte eine neue Besetzung der Indizes mit. So räumt der Chipzulieferer Süss Microtec seinen Platz im TecDax für den IT-Technologiekonzern S&T. Im SDAX ersetzt der Haushaltwarenhersteller Leifheit die Comdirect Bank. Änderungen im DAX und MDAX gibt es nicht. Die Änderungen treten ab Montag, den 19. September, in Kraft.
- Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat aus Vietnam Milliardenaufträge erhalten. Die Fluggesellschaft Jetstar Pacific will für eine Mrd. US-Dollar zehn Maschinen vom Typ A320 kaufen. Sie sollen 2017 ausgeliefert werden. Vietnam Airlines bestellte zehn A350-900 Maschinen und VietJet über 20 A321-Flieger im Gesamtvolumen von 2,39 Mrd. US-Dollar. Die Verträge wurden anlässlich eines Staatsbesuchs von Frankreichs Präsident Francois Hollande in dem Land fixiert.
- Der Windparkbauer PNE Wind plant einen kompletten oder anteiligen Verkauf seines Windparkportfolios an mehrere Investoren. Damit verabschiede sich die Gesellschaft von dem Konzept, diesen Bestand per Börsengang anders zu vermarkten, teilte das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung mit.
- Der Schaltbau-Konzern hat wegen eines negativen Sondereffekts im Zusammenhang mit der Vollkonsolidierung der spanischen Gesellschaft Albatros S.L. eine Gewinnwarnung herausgegeben. Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet die Gruppe nun nur noch ein Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in Höhe von rund 21 Mio. Euro (bisher: 41,5 Mio. Euro) und einen Überschuss von rund 11 Mio. Euro (bisher: 27,3 Mio. Euro).
Konjunktur & Politik
- Das IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen für die USA hat sich im September auf 46,7 Punkte abgeschwächt. Erwartet wurde ein Wert von 48,1 Punkten nach 48,4 Punkten zuvor.
- In den USA ist der vom Markforschungsunternehmen Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im August auf 51,0 Punkte zurückgegangen. Erwartet wurde ein Wert von 51,2 nach 51,4 zuvor. Zugleich ist der der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im August auf 51,4 Punkte abgestürzt. Erwartet wurde ein Wert von 55,4 Punkten nach 55,5 zuvor.
- Deutschland wird China 2016 als das Land mit dem größten Leistungsbilanzüberschuss ablösen. Davon geht das ifo Institut in einer neuen Prognose aus. Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss werde sich 2016 voraussichtlich auf 310 Mrd. US-Dollar summieren — 25 Mrd. US-Dollar mehr als 2015. China dürfte in diesem Jahr einen Überschuss von etwa 260 Milliarden US-Dollar erzielen.
- Die deutsche Chemieindustrie bleibt für das laufende Jahr weiter vorsichtig. Im laufenden Jahr dürfte der Umsatz um 1,5 Prozent auf 185,9 Mrd. Euro sinken, bekräftigte der Verband der Chemischen Industrie. Dabei dürften sich Chemikalien um 2,0 Prozent verbilligen. Die Produktion dürfte sich um 0,5 Prozent erhöhen.
- Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat seine Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr von 1,5 auf 1,9 Prozent angehoben. Dafür seien die expandierenden Ausgaben des Staates sowie positive Wachstumsimpulse von außen verantwortlich, hieß es.
- Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht für die nächste Legislaturperiode einen Steuersenkungsspielraum von 15 Mrd. Euro. Der Grundfreibetrag, Kindergeld und Kinderfreibetrag sowie der Steuertarif sollen angepasst und negative Auswirkungen der sog. ‚kalten Progression‘ korrigiert, sagte Schäuble zum Auftakt der Haushaltsberatungen des Bundestages.
- Die Eurozone ist im Frühjahr wie erwartet gewachsen. Nach Angaben von Eurostat legte die Wirtschaftskraft um 0,3 Prozent zum Vorquartal zu. Ein starker Außenhandel sowie ein solider Konsum stützten das Wachstum. Nach Ansicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (EZB) ist ein Ende der Niedrigzinsphase absehbar, „wenn wir mehr nachhaltiges Wachstum in Europa haben".
- Der deutsche Staat profitiert in einem hohen Ausmaß von der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Wie aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervorgeht, aus der das Handelsblatt zitiert, hat der Bund in den Jahren 2008 bis 2015 beim Schuldendienst (Zinsverpflichtungen) rund 122 Mrd. Euro gegenüber den ursprünglichen Finanzplänen eingespart.
- Die deutsche Industrie hat im Juli 0,2 Prozent mehr neue Aufträge eingesammelt als im Vormonat. Bankvolkswirte hatten mit einem Zuwachs um 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang von 0,4 Prozent im Juni.
- Die Schweizer Wirtschaft ist im zweiten Quartal deutlich stärker gewachsen als erwartet. Im Vergleich zum Vorquartal stieg das BIP um 0,6 Prozent, während Volkswirte einen Zuwachs um lediglich 0,2 Prozent erwartet hatten. Zu Jahresbeginn verbesserte sich die Wirtschaftsleistung nach revidieren Angaben zudem um 0,3 Prozent. Zunächst war ein Wachstum von 0,1 Prozent ermittelt worden.
Termine des Tages: | |
15:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor August (endgültig) | |
16:00 Uhr - US: IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen September | |
16:00 Uhr - US: ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor August |
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