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16:01 Uhr, 29.07.2024

Bauministerium legt Hitzeschutzstrategie vor

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Das Bundesbauministerium hat eine Strategie für den Hitzeschutz in der Stadtentwicklung und im Bauwesen vorgelegt. "Der Klimawandel und seine Folgen werden vor allem in unseren Städten in den Sommermonaten deutlich spürbar", sagte Bauministerin Klara Geywitz (SPD). Die Hitzeschutzstrategie zeige, welche Anpassungsmaßnahmen bereits gegen Hitze greifen, und zeige auf, an welchen Stellschrauben Stadtplaner und Bauingenieure weiter drehen müssen, um einen Wärmestau in Städten zu vermeiden.

An Kernaussagen der Hitzeschutzstrategie nannte das Bauministerium unter anderem, mehr Raum für Grün zu schaffen, das für Abkühlung sorgt, sowie Hitzevorsorge und wassersensible Stadtstrukturen zu gestalten. So brauche es in den Quartieren lokale Versickerungsmöglichkeiten, und Flächen müssten entsiegelt werden. Auch gehe es um eine Verschattung besonders hitzebelasteter Orte wie Stadtplätze und Spielplätze, die Identifizierung kühler Orte in der Stadt in Kälteplänen, Hitzeschutz für Wohnungslose sowie für Gebäude im Bestand und Neubau vorrangig passive Hitzeschutzlösungen und naturbasierte Lösungen wie Dach- und Fassadenbegrünung.

"Das Lernen von Anderen ist Teil unserer Strategie - wir stehen dazu im Austausch mit europäischen Partnerländern", erklärte das Ministerium zudem. Paris entsiegele etwa systematisch Schulhöfe und schaffe sogenannte "Frischeinseln". Hier, wie auch in Wien und anderen europäischen Städten, seien an heißen Orten in der Stadt Nebelduschen installiert worden, in Rathäusern und Seniorentreffpunkten würden gezielt "kühle Bürgerräume" zum Schutz im akuten Hitzefall bereitgestellt, auch Barcelona habe "Klimaunterkünfte" geschaffen. New York schließlich setze gezielt auf helle Dachoberflächen und Straßenbeläge, damit Hitze in der Stadt nicht so stark gespeichert wird.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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