BASF verklagt Royal Dutch Shell auf 490 Mio. Euro

Ludwigshafen (BoerseGo.de) – Der Chemieriese BASF mit Sitz in Ludwigshafen (Bundesland Rheinland-Pfalz) hat den Ölkonzern Royal Dutch Shell verklagt. Dabei wirft BASF dem Ölkonzern vor für Umweltschäden an einem Pflanzenschutzstandort in Brasilien verantwortlich zu sein. Die Klagesumme des Rechtsstreits hat ein Volumen von 490 Millionen Euro, wie aus dem BASF-Geschäftsbericht für 2011 hervorgeht.

Aufgrund der Umweltverunreinigungen hatten Mitarbeiter und Beschäftigte von Fremdfirmen Gesundheitsschäden erlitten. Der betroffene Standort Paulínia gehörte früher zu Royal Dutch Shell. Der britisch-niederländische Konzern verkaufte den Standort jedoch an den US-Pflanzenschutzanbieters American Cyanamid. BASF schluckte American Cyanamid im Jahr 2000 und übernahm damit auch den Standort Paulina. Der deutsche Konzern schloss den Standort dann aber bereits im Jahr 2002.

Die Klage gegen Royal Dutch Shell in Brasilien stammt aus dem letzten Frühjahr, so eine Konzernsprecherin. Damit bestätigt BASF einen entsprechenden vorherigen Bericht der "Financial Times Deutschland".

Zunächst wurden wegen des Falls sowohl Royal Dutch Shell als auch BASF auf 490 Millionen Euro Schadensersatz plus Zinsen verurteilt. Zwar wurde die Möglichkeit der Berufung gegen das Urteil vom Gericht zurückgewiesen, jedoch haben die Ludwigshafener die Zulassung der Revision gegen das Berufungsurteil beantragt. Eine Entscheidung ist hier aber noch offen, so der DAX-Konzern.

Zugleich reichte BASF Klage gegen Royal Dutch Shell ein, damit der Ölkonzern den kompletten Schaden übernimmt. Derzeit verhandeln die beiden Großkonzerne über einen Vergleich. Ob es bei den Verhandlungen bereits Fortschritte gegeben hat, teilt BASF aber nicht mit.