Banken pochen auf Wirtschaftswachstum als Grundlage für Klimaschutz
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Von Andreas Kißler
DOW JONES--Die privaten Banken in Deutschland plädieren für eine konsistente Politik, die Wachstum und Innovationen als Schlüssel begreift, um die Klimaziele zu erreichen. "Nur ein robustes Wirtschaftswachstum ermöglicht Innovationen und Investitionen in den Klimaschutz. Wachstum und Klimaschutz sind keine Gegensätze: Unsere Klimaziele sind nur erreichbar, wenn wirtschaftliches Wachstum Innovationen und effiziente Technologien fördert, die den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung reduzieren", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes BdB, Heiner Herkenhoff, mit Blick auf ein neues Positionspapier, in dem der Verband nach eigenen Angaben Leitplanken zu Klimaschutz, Wirtschaftswachstum und nachhaltiger Transformation benennt.
Ein "Degrowth-Ansatz" sei keine Lösung. "Wir können uns nicht in Richtung Klimaschutz schrumpfen. So verlieren wir nicht nur Mut und Kraft für Innovationen, sondern auch den so wichtigen gesellschaftlichen Rückhalt", betonte der Chef des Bankenverbandes. Stattdessen sollten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die Marktwirtschaft als Motor der Transformation nutzen. "Die Transformation gelingt mit marktwirtschaftlichen Instrumente wie der CO2-Bepreisung und klugen, konsistenten Rahmenbedingungen. Der Schlüssel sind dabei Investitionen." Die Politik sollte attraktive strukturelle Voraussetzungen schaffen, um nachhaltige Investitionen anzukurbeln - vor allem auch private.
Herkenhoff mahnte eine verlässliche und planbare Politik an. Zudem müsse die ESG-Regulierung zum nachhaltigen Wirtschaften von Unternehmen so angepasst werden, dass sie Investitionen und Transition Finance erleichtere und nicht erschwere. "Derzeit beklagen Wirtschaft und auch viele Bürgerinnen und Bürger zu Recht eine zu komplexe, widersprüchliche und überbordende Bürokratie - nicht nur bei ESG." Gesellschaftlicher Zusammenhalt und breite Unterstützung seien aber entscheidend, um Nachhaltigkeit erfolgreich zu gestalten. "Wachstum und Nachhaltigkeit gehören zusammen", betonte Herkenhoff.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/uxd
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