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18:36 Uhr, 26.10.2010

Bank Sarasin: Weitere US-Geldmengenausweitung weitgehend am Rohstoffmarkt eingepreist

München (BoerseGo.de) - Die Hoffnung auf eine weitere Lockerung der US-Geldpolitik beflügelte in den letzten Wochen die Rohstoffpreise. Die Bank Sarasin untersucht die Auswirkungen einer expansiven Geldpolitik in ihrer jüngsten Analyse für den Rohstoffmarkt näher und versucht dessen weitere Entwicklung zu prognostizieren.

Die Sarasin-Experten filtern dabei heraus, dass eine Geldmengenausweitung zu tiefen Zinsen führt, was wiederum die Investitionstätigkeit beleben wird und das Wirtschaftswachstum ankurbelt. Dies sollte nach Ansicht der Sarasin-Analysten die industrielle Nachfrage nach Rohstoffen ansteigen lassen und sich generell positiv auf die konjunkturabhängigeren Rohstoffe (Energierohstoffe und Industriemetalle) auswirken. Zudem beleben die tiefen Realzinsen die Investitionsnachfrage nach Rohstoffen (insbesondere nach Gold), da diese die Opportunitätskosten für das Halten von realen Gütern darstellen. Des Weiteren dürfte auch die Sorge über den Wert von Papierwährungen die Investitionsnachfrage nach Edelmetallen unterstützten.

Die Experten der Bank Sarasin gehen jedoch davon aus, dass die positiven Auswirkungen einer Geldmengenerhöhung bereits am Rohstoffmarkt eingepreist sind. Dabei warnen die Experten gerade bei konjunktursensitiven Rohstoffen vor Übertreibungen. Diese haben sich in letzter Zeit schon sehr gut entwickelt und es erscheint nach Ansicht der Sarasin-Analysten fraglich, ob eine weitere Lockerung der Geldpolitik weiteres Wachstum rechtfertigt.

Denn die US-Zinsen sind bereits auf einem sehr tiefen Niveau, sodass der marginale Nutzen dieser Geldpolitik eher gering ausfallen dürfte. Demzufolge erwarten die Experten der Bank Sarasin weiterhin eine Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums. Sie rechnen zudem damit, dass die makroökonomischen Daten in den nächsten Monaten fallen werden, was die Rohstoffpreise belasten wird. Gerade bei den Industriemetallpreisen rechnen die Experten mit einer kurzfristigen Korrektur. Gold dürfte hingegen von einer Ausweitung der US-Geldmenge profitieren und seine traditionelle Rolle als "sicherer Hafen" einnehmen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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