Bank Sarasin sieht nachhaltige Erholung erst im 2. Halbjahr 2011
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
München (BoerseGo.de) - Die US-Notenbank hat angekündigt bis Ende Juni 2011 600 Milliarden US-Dollar in Staatsanleihen zu investieren. Mit den möglichen Auswirkungen dieses Schrittes beschäftigen sich die Analysten der Bank Sarazin in ihrer jüngsten Finanzmarktkolumne.
Trotz der Euphorie über diese Entscheidung der US-Notenbank sollte ihrer Ansicht nach der eigentliche Grund für den beherzten Schritt der US-Notenbank nicht vergessen werden. Die Wirtschaftserholung sei bisher nicht nachhaltig und das Verbrauchervertrauen seit Monaten unter Druck, so die Experten. Daran würden auch künstlich tief gehaltene Zinsen nichts ändern. Der einzige Mechanismus, über den die Geldpolitik nach Ansicht der Bank Sarasin etwas ausrichten könne, sei der Vermögenseffekt. Dass die US-Notenbank auf diesen Effekt abzielt, zeige ein Gastkommentar von Ben Bernanke in der Washington Post, in dem er auf die wichtige Rolle von Aktienhaussen für das Investitionsklima eingeht.
Eine solche Politik könne aber die Wirtschaftsverlangsamung, die sich seit dem zweiten Quartal 2010 in der Weltwirtschaft abzeichne, zwar abfedern aber nicht gänzlich verhindern. Trotz des überraschend starken Anstiegs des US-Geschäftsklimas im Oktober weisen die Details darauf hin, dass die Wirtschaftsverlangsamung nicht zu Ende sei. Und auch wenn Deutschland momentan strukturell von übermäßig tiefen Zinsen und der Nachfrage aus China profitiert, sollte man nach Meinung der Sarasin-Analysten nicht erwarten, dass sich der Aufwärtstrend des ifo-Geschäftsklimaindex so fortsetzen wird.
Die Bank Sarasin will dabei nicht übermäßig pessimistisch erscheinen. Die Fed hat mit der Ankündigung weiterer Maßnahmen die Finanzmärkte und Auftragseingänge stimuliert und damit den starken Rückgang in den Frühindikatoren abgebremst. Dadurch hat sich die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Rezession stark reduziert, so die Experten. Die lagergetriebene Verlangsamung in der Weltwirtschaft wird die Fed ihrer Meinung nach jedoch nicht aufhalten können. Die Bank Sarasin geht daher davon aus, dass sich in den nächsten sechs Monaten ein klarer Abwärtstrend in den Frühindikatoren einstellen wird. Konjunktursorgen würden dann wieder auf der Tagesordnung stehen. Erst in der zweiten Jahreshälfte 2011 sollte der Zyklus nachhaltig werden, schließen die Experten ihre Analyse ab.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.