Bank Sarasin: EU-Pläne zur Abwehr von Finanzkrisen zeugen von magelndem Marktgefühl
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München (BörseGo.de) - Die Pläne der Europäischen Union (EU) in einer möglichen zukünftigen Finanzkrise auch die Inhaber von Staatsanleihen zur Kasse zu bitten, sind zwar sinnvoll, kommen aber zum falschen Zeitpunkt. Dies schreiben die Experten der Bank Sarasin in ihrer jüngsten Finanzmarktkolumne.
Nach der Meinung vieler Investoren wären die Peripherie-Länder ohne die Hilfe der „starken“ EU-Länder schlicht nicht in der Lage, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die Aussicht, dass die Peripherie-Länder einst fallen gelassen werden könnten, hat denn auch in den letzten zwei Wochen zu einer Flucht aus diesen Papieren geführt, erläutern die Experten der Bank Sarasin. So verloren Irische Staatsanleihen zwischenzeitlich über 15 Prozent an Wert.
Die Lage der Peripherie-Länder ist nach Ansicht der Sarasin-Analysten zwar schwierig, aber bei weitem nicht aussichtslos. Eine Studie des Internationalen Währungsfonds zeige, dass die Problem-Länder ihre Budgetdefizite um circa sieben Prozent reduzieren müssten, um ihre Schulden nicht weiter anwachsen zu lassen. Das ist zwar anspruchsvoll, wurde aber in der Vergangenheit von einer Reihe europäischer Länder erreicht, erklären die Analysten weiter. Allerdings wäre für einen „Schulden-Umschwung“ ein stabiles Umfeld nötig.
Für die EU sei es von entscheidender Bedeutung, dass sie die Investoren überzeuge, dass die Peripherie-Staaten langfristig lebensfähig sind. Auf dieser Grundlage könnten dann neue Regeln diskutiert werden – zum Beispiel wie auch Inhaber von Staatsanleihen an der Sanierung beteiligt würden. Die Zusicherung der EU, dass bestehende Schulden von einer neuen Regelung nicht tangiert würden, wäre ein erster Schritt in diese Richtung, so die Bank Sarasin weiter.
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