Bank of England könnte Zinsen senken

London (Fonds-Reporter.de) - Mit ihrem neuesten Bericht zur Inflation hat die britische Zentralbank Bank of England Zinssenkungsfantasien geweckt, betont Torge Middendorf von der WestLB in einem aktuellen Marktkommentar. Zwar würden die Projektionen im Basisszenario noch einmal schwächeres Wachstum in den kommenden Quartalen anzeigen, doch sei als entscheidender angesehen worden, dass bei konstanten Leitzinsen die Inflationsrate in zwei Jahren unter das Zielniveau von 2% sinken könnte.

Nicht nur an der Inflationsfront ist es offenbar für eine Entwarnung zu früh. Die Bank of England halte eine Rezession im technischen Sinne, also zwei Quartale mit rückläufigem BIP, für möglich. Der konjunkturelle Abschwung mache sich indes auch schon am Arbeitsmarkt bemerkbar, und die Immobilienpreise seien weiter im Fallen begriffen. Dies unterstreiche, dass Zinssenkungen angebracht seien. Marktteilnehmer würden inzwischen mit 80%iger Wahrscheinlichkeit mit Zinssenkungen noch in diesem Jahr rechnen.

Da die Projektion der Bank of England jedoch die Gefahr eines kurzfristigen Anstiegs auf über 5% zeigten und die Bank of England betont habe, bei der Inflation seien die Risiken nach oben gerichtet, bleibe die WestLB vorerst bei ihrer Einschätzung, wonach die Zinssenkungen erst im nächsten Jahr anstünden, so Torge Middendorf. Gleichwohl erwarte man wegen der rezessiven Tendenzen in Großbritannien vom Beginn des nächsten Jahres an eine deutliche Zinssenkung von 5% auf 4%.

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