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14:53 Uhr, 07.01.2013

Bank of America: Einigung mit Fannie Mae kostet 10 Mrd. US-Dollar

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Charlotte/ Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Bank of America (BofA) hat mit dem staatlichen Hausfinanzierer Fannie Mae eine Vergleichsvereinbarung im Umfang von 10 Milliarden US-Dollar getroffen. Damit sollen bestehende Rechtsstreitigkeiten wegen minderwertiger Hypothekengeschäfte zu Zeiten der Finanzkrise abgegolten sein. „Diese Vereinbarungen sind ein großer Schritt nach vorne, um unsere Hypothekenthemen aus der Vergangenheit zu lösen“, sagte Bankchef Brian Moynihan am Montag.

Teil der Vereinberung sei eine Zahlung in Höhe von 3,6 Milliarden US-Dollar an den verstaatlichten Hypothekenkonzern in bar, teilte die US-Großbank weiter mit. Zudem würden Hypothekendarlehen im Umfang von 6,75 Milliarden US-Dollar, die an Fannie Mae veräußert worden seien, zurückgekauft. Unter Einbeziehung dieser Zahlungen rechnet die BofA im vierten Quartal mit einem leicht positiven Ergebnis je Aktie. Die Zugeständnisse der BofA sind größtenteils durch Reserven gedeckt. Die Belastungen durch die Einigung sollen letztlich etwa 2,5 Milliarden US-Dollar betragen. Dadurch und durch weitere Belastungen dürfte im letzten Jahresviertel nur noch ein bescheidener Gewinn herauskommen, erklärte der Konzern am Montag. Die genauen Zahlen legt die Bank kommende Woche vor.

Die Analysten von Independent Research erachten die heutige Einigung als positiv. „Der Schritt dürfte einige Unsicherheit aus der Aktie nehmen“, heißt es in einem aktuellen Kommentar. Der Fokus richte sich nun wieder auf die operative Weiterentwicklung. Nach Ansicht von Analyst Stefan Bongardt werden im Geschäftsjahr 2013 neue Kapitalrückführungsprogramme (Anhebung der Dividende) folgen. Die insgesamt verbesserten Perspektiven der Bank of America würden sich auch in den stark rückläufigen Preisen für CDS widerspiegeln (Bank of America (5 Jahre) zum 31.12.2012: 134 Basispunkte; 31.12.2011: 414 Basispunkte). Den zuletzt verbesserten operativen Aussichten sowie dem niedrigen Bewertungsniveau (u.a. KBV 2013e: 0,5) stünden aber die unverändert steigenden Schadensersatzansprüche (zum 30.09.2012: 25,5 Mrd. US-Dollar; QoQ: +2,8 Mrd. US-Dollar) entgegen, schränkt der Experte ein. Bei einem neuen Kursziel von 13,00 (alt: 10,00) USD (Sum-of-the-Parts-Bewertung; niedrigere Eigenkapitalkosten unterstellt) bekräftige er aber seine „Halten“-Empfehlung, so Bongardt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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