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09:48 Uhr, 02.04.2024

Autoindustrie in Deutschland setzt 2023 mehr um - Studie

FRANKFURT (Dow Jones) - Die in Deutschland ansässigen Autohersteller und -zulieferer haben im vergangenen Jahr dank überwundener Produktionsengpässe und wegen gestiegener Preise einen Rekordumsatz erzielt. Wie aus einer Studie der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hervorgeht, stieg der Umsatz der hiesigen Autoindustrie um 10 Prozent auf 558 Milliarden Euro. Die Autohersteller legten dabei um 11 Prozent zu, die Zulieferer um 9 Prozent. Die Aussichten sind laut EY jedoch durchwachsen.

"Auf den ersten Blick war das vergangene Jahr nicht schlecht für die deutsche Autoindustrie", sagte EY-Partner Constantin M. Gall. "Die Rekordumsätze sind allerdings auch ein Ergebnis der hohen Inflation und stark gestiegener Einkaufs- und Materialpreise." Unterm Strich hätten die hohen Energie- und gestiegene Lohnkosten bei vielen Unternehmen für eine rückläufige Marge gesorgt, vor allem bei den Zulieferern.

Für eine Verbesserung der Lage spreche derzeit wenig. "Der Konjunkturmotor stottert, der Neuwagenabsatz hat längst noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht. Überkapazitäten und neue Rabattschlachten sind die Folge", so Gall.

Insbesondere für die Zulieferer werde die Luft immer dünner. Der EY-Partner erwartet eine weitere Konsolidierung, auch angetrieben durch den stockenden Hochlauf der Elektromobilität. "Wer als Zulieferer zukunftsfähig sein möchte, muss massiv in neue Technologien investieren", sagte Gall. "Gleichzeitig werden im Elektrosegment bei weitem nicht die erwarteten und benötigten Stückzahlen erreicht. Das kostet die Branche aktuell sehr viel Geld und drückt auf die Marge."

In der Branche sei mit einem Beschäftigungsabbbau im laufenden Jahr zu rechnen. Zwar sei die Zahl der in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter in der Automobilindustrie 2023 um 0,7 Prozent auf etwa 780.000 gestiegen. Der langfristige Trend zeige aber klar nach unten. Denn viele Unternehmen setzten auf Kostensenkungen, zudem sei die Herstellung von Elektroautos weniger personalintensiv.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/jhe6

FRANKFURT (Dow Jones) - Die in Deutschland ansässigen Autohersteller und -zulieferer haben im vergangenen Jahr dank überwundener Produktionsengpässe und wegen gestiegener Preise einen Rekordumsatz erzielt. Wie aus einer Studie der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hervorgeht, stieg der Umsatz der hiesigen Autoindustrie um 10 Prozent auf 558 Milliarden Euro. Die Autohersteller legten dabei um 11 Prozent zu, die Zulieferer um 9 Prozent. Die Aussichten sind laut EY jedoch durchwachsen.

"Auf den ersten Blick war das vergangene Jahr nicht schlecht für die deutsche Autoindustrie", sagte EY-Partner Constantin M. Gall. "Die Rekordumsätze sind allerdings auch ein Ergebnis der hohen Inflation und stark gestiegener Einkaufs- und Materialpreise." Unterm Strich hätten die hohen Energie- und gestiegene Lohnkosten bei vielen Unternehmen für eine rückläufige Marge gesorgt, vor allem bei den Zulieferern.

Für eine Verbesserung der Lage spreche derzeit wenig. "Der Konjunkturmotor stottert, der Neuwagenabsatz hat längst noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht. Überkapazitäten und neue Rabattschlachten sind die Folge", so Gall.

Insbesondere für die Zulieferer werde die Luft immer dünner. Der EY-Partner erwartet eine weitere Konsolidierung, auch angetrieben durch den stockenden Hochlauf der Elektromobilität. "Wer als Zulieferer zukunftsfähig sein möchte, muss massiv in neue Technologien investieren", sagte Gall. "Gleichzeitig werden im Elektrosegment bei weitem nicht die erwarteten und benötigten Stückzahlen erreicht. Das kostet die Branche aktuell sehr viel Geld und drückt auf die Marge."

In der Branche sei mit einem Beschäftigungsabbbau im laufenden Jahr zu rechnen. Zwar sei die Zahl der in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter in der Automobilindustrie 2023 um 0,7 Prozent auf etwa 780.000 gestiegen. Der langfristige Trend zeige aber klar nach unten. Denn viele Unternehmen setzten auf Kostensenkungen, zudem sei die Herstellung von Elektroautos weniger personalintensiv.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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