Australien: Notenbank veröffentlicht Bericht zum letzten Zinsentscheid
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Sydney (BoerseGo.de) – In Australien wurden die Protokolle der Notenbanksitzung vom 6. Dezember veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Mitglieder über die Schuldenkrise in Europa besorgt sind und für 2012 die Gefahr eines Abschwungs sehen. Dies bildete die Grundlage der Zinsentscheidung.
Die Australische Notenbank (RBA) hatte damals den Leitzins von 4,5 Prozent auf 4,25 Prozent gesenkt, und den Schritt unter anderem mit den Risiken der Staatsschuldenkrise in Europa und ihrer Auswirkungen auf die Weltwirtschaft begründet.
„Es war sehr wahrscheinlich, dass die Staatsschuldenkrise und die Bankenprobleme die wirtschaftliche Aktivität in Europa in naher Zukunft belasten. Die Wahrscheinlichkeit eines sehr scharfen Konjunkturrückgangs ist nicht gering“, wie die RBA in den Protokollen schrieb. „Generell herrscht die Einschätzung unter den Mitgliedern der Notenbank vor, dass sich die Weltwirtschaft im nächsten Jahr schwächer entwickeln wird.“
Die australischen Konjunkturdaten alleine hätten keinen Grund für eine Zinssenkung gegeben, so ICAP Senior-Volkswirt Adam Carr. Er fügte hinzu, dass die RBA darauf hinwies, dass die australische Wirtschaft aufgrund des starken Minensektors weiter an Stärke gewinnt. „Anscheinend gab es keinen Grund in Australien die Zinsen zu senken“, so Carr.
Die Zinssenkung wurde mit den Entwicklungen in Europa begründet. Und die Zentralbank stellte klar, dass weitere Zinssenkungen im Jahr 2012 stark von der Entwicklung der Staatsschuldenkrise in Europa abhängen, so der Volkswirt. Es wurde kein Ausblick gegeben, aber die Zentralbank gab uns das Signal „Europa“, ergänzte er. „Daher müssen wir den Kontinent im Auge behalten. Wenn Europa sich nicht stabilisiert, wird die RBA erneut die Zinsen senken“, erklärte der Volkswirt.
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