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08:59 Uhr, 29.11.2012

Australien: Investitionsausgaben steigen stärker als gedacht

Sydney (BoerseGo.de) - Die Investitionenvon australischen Unternehmen sind im September-Quartal stärker gestiegen als im erwartet. Angetrieben wurden die Investitionen durch höhere Ausgaben für Anlagen und Maschinen, wie aus den neuesten Daten des Australian Bureau of Statistics (ABS) hervorgeht, die am heutigen Donnerstag publiziert wurden.

Die gesamten Neuinvestitionen stiegen um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal und damit stärker als von Ökonomen mit plus 2,1 Prozent prognostiziert. Allerdings war das Wachstumstempo langsamer als im Juni-Quartal als noch ein Plus von 3,4 Prozent notiert wurde. Der jüngste Anstieg war bereits das dritte Quartal in Folge mit einem Investitonswachstum im Vergleich zum Vorquartal.

Der Anstieg wurde im Wesentlichen durch einen Sprung von 6,2 Prozent bei den Investitionen der Unternehmen in Geräte, Maschinen und Anlagen erklärt. Im Juni-Quartal wurde hier ein Anstieg von nur 1,6 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Dreimonatszeitraum gemessen.

Der Anstieg der Investitionen in Gebäude hat sich hingegen zum zweiten Quartal in Folge verlangsamt. Im September-Quartal wurde hier nur ein Plus von 1 Prozent im Quartalsvergleich gemessen, nach einem Plus von 4,5 Prozent im Juni-Quartal.

Im Bergbau sanken die Investitionen deutlich. Hier wurde nur noch ein Anstieg von 2,8 Prozent notiert, nach 10,3 Prozent im Juni-Quartal. Es war der schwächste Anstieg seit dem Dezember-Quartal 2010. Die Investitionen im verarbeitenden Gewerbe gingen um 9,7 Prozent zurück, und damit stärker als im Vorquartal mit nur minus 5,1 Prozent.

Im Jahresvergleich stiegen die Gesamtinvestitionen um 14,2 Prozent, wie das Statistikamt weiter mitteilte. Die Investitionen in Gebäude legten um 20,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, die Investitionen in Maschinen und Anlagen um lediglich 5,3 Prozent.

Das Statistikamt teilte weiterhin mit, dass australische Unternehmen mit Investitionen in Höhe von 173,4 Milliarden Australische Dollar (AUD) für das Geschäftsjahr (per 30. Juni 2013) rechnen. Das sind 3,3 Prozent weniger als noch in der vorherigen Schätzung prognostiziert wurde.

Die erwarteten Investitionsausgaben im australischen Bergbau liegen für das Fiskaljahr 2012/13 bei 109,4 Milliarden AUD. Das ist weniger als noch in der vorherigen Prognose vor drei Monaten mit 119 Milliarden AUD geschätzt wurde. „Auf den ersten Blick scheint es, dass der Rückgang der erwarteten Investitionsausgaben im Wesentlichen mit den starken Preisrückgänge bei wichtigen Rohstoffen im August zu begründen ist. Dies hat die Wirtschaftlichkeit von vielen rohstoffbezogenen Projekten belastet“, kommentierte Tom Kennedy, Ökonom bei JP Morgan Australien, die Daten.

„Bemerkenswert ist jedoch, dass sich die erwarteten zukünftigen Investitionsausgaben in den übrigen Sektoren der Wirtschaft ebenfalls schwächer zeigten was darauf hindeutet, dass zumindest einen Teil des Rückgangs auf die Abschwächung der heimischen Wirtschaft zurückzuführen ist", fügte der Ökonom hinzu.

Anfang des Monats senkte die Notenbank Reserve Bank of Australia (RBA) die Wachstumsaussichten für die australische Wirtschaft und verwies dabei auf die schwachen Investitionen im Minensektor. Die Zentralbank erwartet nun ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,25 bis 3,25 Prozent im Geschäftsjahr 2013/14. Die RBA bestätigte in ihrer November-Sitzung außerdem den Leitzins mit 3,25 Prozent.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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