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17:55 Uhr, 13.09.2024

Sieben KI-Trends, die Anleger im Auge behalten sollten

Die nächsten sechs bis zwölf Monate könnten eine sehr spannende neue Phase für KI-Anleger werden. Zinssenkungen der Zentralbanken und wichtige technologische Trends dürften die Entwicklung dieses faszinierenden Megatrends bestimmen.

Erwähnte Instrumente

1997 besiegte Deep Blue von IBM den Schachweltmeister Garri Kasparow und setzte damit einen Meilenstein in der Geschichte der künstlichen Intelligenz (KI). Dieser Sieg war ein Vorzeichen für die Zukunft. 2016 machte KI erneut Schlagzeilen, als Googles AlphaGo den Go-Champion Lee Sedol in einem Spiel schlug, das lange als zu komplex für Maschinen galt. Während Beispiele für die Brillanz von KI im Laufe der Jahrzehnte immer wieder Bewunderung hervorgerufen haben, ist ihre breite Nutzung erst in jüngster Zeit möglich geworden – dank einer vernetzten Welt, die riesige Datenmengen erzeugt und Zugang zu immenser Rechenleistung hat.

Da KI nun zum Mainstream geworden ist, ergeben sich für Anleger spannende Möglichkeiten. In diesem Blog stellen wir sieben Trends vor, die den Verlauf von KI-Investitionen in den kommenden sechs bis zwölf Monaten beeinflussen werden.

So können Anleger die Chance nutzen

Der WisdomTree Artificial Intelligence UCITS ETF wurde in Zusammenarbeit mit der NASDAQ und der Consumer Technology Association (CTA) mit dem Ziel entwickelt, KI-Branchenwissen in eine Anlagelösung einzubetten. Durch den Beitrag der CTA zur Aktienauswahl lässt sich ein reines KI-Engagement aufbauen, das differenziert ist und sich mit den zugrunde liegenden Technologien weiterentwickelt.

Der ETF weist seine Mittel drei Kategorien zu: Engager (Gewichtung von 50 %), Enabler (40 %) und Enhancer (10 %)1. Dieser Ansatz ermöglicht Anlegern ein stärker diversifiziertes Engagement und trägt Bedenken hinsichtlich Konzentration und Bewertungen Rechnung. Der ETF ist darauf ausgerichtet, die Chancen zu nutzen, die sich aus den sieben in diesem Blog beschriebenen Trends ergeben.

1. Das makroökonomische Umfeld wird günstiger sein

Da die Zentralbanken, insbesondere die US-Notenbank, eine vorsichtigere geldpolitische Haltung einnehmen, dürften Mid- und Small-Cap-Unternehmen profitieren. In der Regel haben Aktien im Jahr nach einer ersten Zinssenkung zugelegt, wobei Small Caps häufig besser abschnitten als ihre größeren Pendants. In unserem Artikel ,,Kommt jetzt endlich die große Aktienrotation?“ gehen wir dieser Frage ausführlicher nach.

Anleger, die ein reines Engagement in KI und verwandten Themen anstreben, halten normalerweise eine gute Mischung aus Mid- und Small-Cap-Unternehmen. Unseres Erachtens dürfte dieser Ansatz Anlegern, die in KI und verwandte Sektoren investieren, gute Ergebnisse bescheren.

2. Der Hype wird über Nvidia allein hinausgehen

„Nvidia“ ist zum Synonym für die KI-Revolution geworden – die Gewinnmeldungen des Unternehmens gelten als marktbeeinflussende Ereignisse. Doch während Nvidia angesichts seiner führenden Stellung im Halbleitersektor und seines astronomischen Aufstiegs in den letzten Jahren verständlicherweise die Schlagzeilen beherrscht, machen auch andere Unternehmen im Stillen bemerkenswerte Fortschritte. Qualcomm, Broadcom, Micron Technology und Marvell Technology sind nur einige Beispiele für Titel, die einen soliden Kundenstamm aufgebaut haben und ohne denselben Hype enorme Fortschritte machen.

Mit der Weiterentwicklung der KI-Landschaft werden Anleger ihre Portfolios wahrscheinlich diversifizieren und eine breitere Palette von Akteuren als Nvidia einbeziehen.

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Quelle: Bloomberg, Renditen auf der Grundlage von Aktienkursen. Die historische Wertentwicklung ist kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung, und Anlagen können im Wert sinken.

3. Das Internet der (KI-gestützten) Dinge steht vor der Tür

Die Anzahl der IoT-Geräte (Internet der Dinge) wird sich bis 2030 voraussichtlich fast verdoppeln und von weniger als 18 Milliarden im Jahr 2024 auf über 30 Milliarden ansteigen. Diese Geräte werden nicht nur vernetzt sein, viele werden auch über KI-Funktionen verfügen. Das wird eine neue Ära von intelligenten Geräten einläuten, die Daten aus der realen Welt in Echtzeit erfassen und verarbeiten.

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Quelle: Statista, in Zusammenarbeit mit Transforma Insights, Juni 2024. Prognosen ab 2024. Prognosen sind kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung, und alle Anlagen sind mit Risiken und Ungewissheiten verbunden.

Apples Ankündigung von „Apple Intelligence“ im Juni 2024 ist ein Beispiel für diesen Trend und positioniert den Konzern als Vorreiter bei der Integration von KI in das tägliche Leben. Bei Android-Handys ist das nicht anders. Von Wearables bis hin zu Fahrzeugen wird KI zunehmend die Geräte in unserem Umfeld steuern und unsere Art der Interaktion mit Technologie verändern.

Anleger müssen ständig neu bewerten, welche Unternehmen als KI-Aktien eingestuft werden können und wo sie in der KI-Wertschöpfungskette stehen.

4. In manchen Fällen wird David Goliath besiegen

Die Einführung von ChatGPT durch OpenAI im Jahr 2022 traf die Tech-Giganten unvorbereitet und zeigte, dass kleinere, agilere Unternehmen bei KI-Innovationen die Nase vorn haben können. Laut Bessemer Venture Partners sind KI-Grundlagenmodelle das „neue Öl“, wobei Start-ups wie OpenAI einen beträchtlichen Anteil der Risikokapitalfinanzierung im Bereich KI für sich beanspruchen.

An den Börsen haben kleinere Unternehmen das Potenzial, größere Rivalen auszustechen, indem sie entweder zu Übernahmezielen werden oder unabhängig wachsen. Mit dem Einsetzen einer unterstützenden Geldpolitik könnten diese Unternehmen beträchtliche Zuwächse verzeichnen.

Für Anleger bedeutet das, dass sie bei ihrem Streben nach einer Beteiligung an den Giganten nicht die kleineren Akteure übersehen dürfen, die sich zwar in einem früheren Stadium des Hype-Zyklus befinden, aber ein immenses Potenzial besitzen.

5. Die Nachfrage nach sauberer, gut verteilter Energie wird steigen

Die Zunahme von KI-Anwendungen verursacht eine beispiellose Nachfrage nach Rechenzentren, die wiederum große Mengen an Energie benötigen. Amazons Investition von 150 Milliarden US-Dollar in Rechenzentren in den nächsten 15 Jahren unterstreicht diesen Trend. Durch KI dürfte der Energiebedarf von Rechenzentren bis 2030 um 160 % steigen (siehe Abbildung unten).

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Quelle: Masanet et al. (2020), Cisco, IEA, Goldman Sachs Research, Juni 2024. Prognosen sind kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung, und alle Anlagen sind mit Risiken und Ungewissheiten verbunden.

Da sich Tech-Unternehmen um sichere Energiequellen bemühen, werden erneuerbare Energieträger wie Solar- und Windkraft eine entscheidende Rolle beim Antrieb der KI-Revolution spielen. Für Anleger unterstreicht dieser Trend die wachsende Bedeutung der Anbieter erneuerbarer Energien als ein Sektor, der vom KI-Wachstum profitiert.

6. Die Auswirkungen von KI auf alle Branchen werden besser wahrgenommen

KI wird jede Branche umwälzen, aber das Tempo und das Ausmaß dieser Auswirkungen sind noch ungewiss. Im Biotech-Sektor zum Beispiel könnte es häufiger zu Durchbrüchen kommen, da KI die Arzneimittelentdeckung beschleunigt. Die Partnerschaft von Eli Lilly mit OpenAI ist nur ein Beispiel dafür, wie KI traditionelle Branchen umgestalten kann.

Anleger sollten nach Sektoren Ausschau halten, in denen das Potenzial der KI noch nicht erkannt wurde, da diese erhebliche Chancen bieten könnten.

7. Cybersicherheit wird eine größere Rolle in der Gesellschaft spielen

Mit der zunehmenden Verankerung von KI in unserem Leben wird sich Cybersicherheit von der Verteidigung gegen herkömmliche Bedrohungen hin zum Schutz vor neuen Herausforderungen wie Deepfakes entwickeln. Laut einer aktuellen Studie von Google DeepMind ist die Beeinflussung der öffentlichen Meinung das häufigste Ziel für die Nutzung von KI-Tools, was die Notwendigkeit robuster Cybersecurity-Maßnahmen unterstreicht.

Für Anleger bietet Cybersicherheit einen alternativen Weg, um an der KI-Revolution teilzuhaben. Da die digitale Landschaft immer komplexer wird, wird die Nachfrage nach fortschrittlichen Cybersecurity-Lösungen weiter steigen.

Fazit

Die Zukunft von künstlicher Intelligenz ist vielversprechend, aber nicht ohne Risiken. Regulierung, Handelspolitik und geopolitische Dynamik werden die Entwicklung von KI beeinflussen. Der Fortschritt ist jedoch unvermeidlich. So wie wir einst sagten: „Dafür gibt es eine App“, werden wir bald sagen: „Dafür gibt es eine KI“. Der Einsatz von KI ist nicht länger optional – er ist unerlässlich, um in einer sich schnell verändernden Welt an der Spitze zu bleiben.

Mit der Weiterentwicklung von KI muss sich auch unser Ansatz für Investitionen weiterentwickeln. Uns stehen spannende Zeiten bevor.

Der vollständige Ausblick ist hier zu finden.

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Über den Experten

Mobeen Tahir
Mobeen Tahir
Director, Research

Mobeen Tahir ist Mitglied des Research-Teams von WisdomTree. Sein Schwerpunkt liegt darauf, den Klienten von WisdomTree bezüglich einer großen Auswahl von Anlageklassen strategische und taktische Einblicke in die globalen Märkte und in Investmentprodukte zu geben. Vor seinem Wechsel zu WisdomTree im Dezember 2018 war Mobeen Tahir bei Willis Towers Watson als Anlageberater tätig. Dort beriet er institutionelle Klienten wie auch die hauseigene Fondsabteilung zu Themen wie Vermögensallokation und Portfolioaufbau, wobei sein Research-Fokus auf Aktien- und Multi-Asset-Smart-Beta-Strategien lag. Mobeen Tahir besitzt einen Bachelor-Abschluss (Hons) in Rechnungswesen und Finanzmanagement von der Universität Loughborough sowie einen Master-Abschluss in Finanz- und Rechnungswesen von der London School of Economics and Political Science. Er ist außerdem CFA Charterholder.

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