Auftragseingänge: Düstere Aussichten für die Eurozone
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Externe Quelle: Nord/LB
• Die soeben von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, vermeldeten Daten zu den Auftragseingängen in der Eurozone für den Berichtsmonat Mai deuten keine Entspannung an, im Gegenteil. Mit einem Rückgang von saisonbereinigt -3,5% gegenüber dem Vormonat hat sich die Auftragslage in der Eurozone wie von uns erwartet verschlechtert. Die Konjunktur der Eurozone kühlt sich damit weiter deutlich ab. Zwar gibt es in diesem Jahr durch die Kalenderverschiebungen (frühe Oster- und Pfingstfeiertage) einige Verzerrungen bei den Daten, die sich offensichtlich auch in der nach unten verzerrten Jahresveränderungsrate widerspiegeln. Dennoch folgen die Daten dem Trend, der sich bereits mit der Veröffentlichung der Daten der einzelnen Mitgliedsstaaten angedeutet hatte. Insbesondere die Auftragslage in Deutschland ist inzwischen wenig schmeichelhaft. Im Mai waren hier die Aufträge den sechsten Monat infolge rückläufig, so dass die Unternehmen inzwischen deutlich von den aufgelaufenen Auftragsüberhängen zehren müssen. Aber auch in Frankreich (-8,9% Y/Y) und den Niederlanden (-7,5% Y/Y) sind im Mai erhebliche Rückgänge zu verzeichnen gewesen.
• Besonders spürbar war der Rückgang im Maschinen- und Anlagenbau mit –6,3% im Vorjahresvergleich sowie im Textil- und Bekleidungsgewerbe mit –8,6% Y/Y. Der Rückgang der Auftragseingänge in der Industrie ist die Folge der immer spürbareren globalen Konjunkturabkühlung und des festen Euros. Die Daten werden die ohnehin bereits schwächelnde Industrieproduktion weiter unter Druck setzen.
• Für das Wachstum im Euroraum verheißen die veröffentlichten Daten wieder einmal nichts gutes. Auf dem Weg nach unten haben die Auftragseingänge die Industrieproduktion im Schlepptau. Es bestätigt sich immer mehr die Aussage des EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet, wonach sich das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal wenig schmeichelhaft entwickelt haben dürfte. Unsere Prognose einer roten Null für das zweite Quartal dürfte damit eher noch am optimistischen Rand liegen.
• Fazit: Die aktuellen Daten von Eurostat zu den Auftragseingängen in der Eurozone im Berichtsmonat Mai haben den von uns erwarteten und befürchteten deutlichen Rückgang bestätigt. Die zuvor bereits vermeldeten Daten der wichtigsten Mitgliedsstaaten hatten dies bereits angekündigt. Allen voran die vor kurzem noch so gelobte Wachstumslokomotive Deutschland hat nunmehr seit sechs Monaten einen kontinuierlichen Rückgang bei den Auftragseingängen zu verzeichnen. Das konjunkturelle Bild für die Eurozone wird somit immer düsterer, was das Dilemma der EZB – Konjunktureintrübung bei massiven exogenen Preisschocks - noch weiter verstärkt. Angesichts des sich abzeichnenden Wachstumseinbruchs in Deutschland ist das Bild der „Wachstums“-Lokomotive immer noch passend – nur hat sich inzwischen die Fahrtrichtung geändert!
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