Aufgrund positiver Wirtschaftsaussichten Chinas müssen Investoren keine Entkopplung fürchten
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Das Jahr des Ochsen, das am kommenden Freitag (12. Februar) beginnt, verheißt Gutes für China: Der Internationale Währungsfonds prognostiziert ein Wirtschaftswachstum von 8,1 % im Jahr 2021 und rund 5,6 % im Jahr 2022. Dies übertrifft die Erwartungen für die Weltwirtschaft von 5,5 % im Jahr 2021 und 4,2 % im Jahr 2022 und die Erwartungen für die USA von 5,1 % bzw. 2,5 %. Könnte es China angesichts solch positiver Aussichten gelingen, seine Lieferketten von seinen wichtigsten Handelspartnern zu entkoppeln, ohne seiner Wirtschaft zu schaden?
NN Investment Partners (NN IP) ist der Meinung, dass die derzeitige „technologische Entkopplung“ von den USA auch unter Präsident Biden anhalten wird. Darüber hinaus hat China in seinem jüngsten 14. Fünfjahresplan erklärt, dass es sich weniger auf den internationalen Handel konzentrieren will. Stattdessen wird sich die Regierung darauf ausrichten, die Binnennachfrage anzukurbeln und in die Technologiebranche zu investieren, um das Wachstum voranzutreiben.
China wird auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Europäischen Union fortsetzen, die im Dezember ein umfassendes Investitionsabkommen unterzeichnet hat. Regionale Lieferketten werden mit dem Rest Asiens durch die Regionale umfassende Wirtschaftspartnerschaft (RCEP) gestärkt, die im November 2020 unterzeichnet wurde.
NN IP beobachtet zwei Entwicklungen, die für das zukünftige Wachstum Chinas wichtig sind. Erstens die Fortsetzung der „Belt and Road“-Initiative, die darauf abzielt, Asien mit Afrika und Europa für Handel und Vernetzung zu verbinden, und - was noch wichtiger ist - das Bekenntnis, bis 2060 Kohlenstoffneutralität zu erreichen. Dies wird immense Möglichkeiten in Verbindung mit den neuen grünen Technologien eröffnen, bei denen China führend ist.
Marcin Adamczyk, Head of Emerging Market Debt, NN Investment Partners, kommentiert: „China konnte sich schnell erholen, weil es die Pandemie zügig in den Griff bekam und so die Lücke füllen konnte, die durch Produktionsengpässe in Ländern entstanden war, in denen noch Corona-Beschränkungen galten. Es erzielte ein außergewöhnlich starkes Exportwachstum, das auch Corona-nahe Produkte wie Gesichtsmasken umfasste. Die hervorragende Exportleistung bietet eine gute Möglichkeit, das Wachstum im globalen Krisenumfeld zu verteidigen und eine Brücke zum zukünftigen strategischen Neuausrichtungsprozess zu schlagen.“
Adamczyk weiter: „Chinas Wirtschaftswachstum dürfte das der USA deutlich übertreffen und statt eines Erdölstaates könnte die Volksrepublik zu einem „Elektrostaat“ werden, da chinesische Firmen heute mehr als 70 % der weltweiten Solarmodule, 69 % der Lithium-Ionen-Batterien und 45 % der Windkraftanlagen produzieren. Sie kontrollieren auch einen Großteil der Raffination von Mineralien wie Kobalt und Lithium, die für saubere Energie von entscheidender Bedeutung sind. Die Chance für China, sich auf positive Weise zu entkoppeln, ist sehr wohl möglich.“
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