Analyse
12:55 Uhr, 28.08.2008

Arbeitsmarkt stemmt sich gegen schlechte Stimmung

• Trotz des pessimistischen konjunkturellen Umfelds kann der deutsche Arbeitsmarkt noch immer positiv überraschen. Im August ist die Anzahl der registrierten Arbeitslosen in nicht-saisonbereinigter Rechnung auf 3,196 Millionen Personen zurückgegangen. Saisonbereinigt bedeutet dies einen Rückgang um 40 Tausend Arbeitslose.

• Die nicht-saisonbereinigte Arbeitslosenquote ist im August auf 7,6 % gesunken (nach 7,7 % im Juli). Die saisonbereinigte Quote ist ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte auf 7,6 % gefallen.

• Die Bundesagentur für Arbeit erklärt den Rückgang vor allem mit dem konjunkturbedingten Aufbau an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Doch gerade von der Konjunkturseite mehren sich die Anzeichen für eine zukünftige Abschwächung. Gegen Ende dieses Jahres rechnen wir wieder mit einer Zunahme der Arbeitslosenzahlen.

1. Die Anzahl der registrierten Arbeitslosen ist im August in nicht-saisonbereinigter Rechnung um 14 Tausend auf 3,196 Millionen Personen zurückgegangen. Das bedeutet einen saisonbereinigten Rückgang um 40 Tausend auf 3,2 Millionen Arbeitslose.

Das ist eine positive Überraschung. Der Bloomberg-Median wie auch unsere Einschätzung wurden deutlich überschritten. Der deutsche Arbeitsmarkt bildet zurzeit noch den Fels in einer sich weiter verstärkenden Konjunkturbrandung. Nach Aussage der Bundesagentur für Arbeit hängt der Rückgang der Arbeitslosigkeit hauptsächlich mit dem Aufbau an sozialversicherungspflichtigerer Beschäftigung zusammen. Es ist schon erstaunlich, dass in einem sich spürbar abkühlenden konjunkturellen Umfeld weiter Beschäftigung aufgebaut wird. Sicher ist, dass die Unternehmen aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben und eine Personalpolitik der „ruhigen Hand“ fahren. Das soll heißen, dass die Unternehmen versuchen, ihr Personal so lange wie möglich auf ihren Gehaltslisten zu halten. Gerade jetzt, wo rezessive Tendenzen und hohe Rohstoffpreise die Margen der Unternehmen belasten, ist der Blick auf eine früher oder später wie der anziehende Konjunktur und den damit verbundenen Personalaufbau geschärft. Personal, das jetzt freigesetzt wird, muss in guten Zeiten wieder teuer eingekauft werden. Dass es am Arbeitsmarkt jedoch recht bald zu einer Trendumkehr kommen wird, ist aufgrund der sich abzeichnenden konjunkturellen Schwäche absehbar. Nur die Wucht, mit der der Arbeitsmarkt getroffen wird, dürfte geringer sein, als das in früheren Schwächephasen der Konjunktur der Fall war – auch weil die Unternehmer wissen, dass die demographische Entwicklung gegen sie arbeitet.

2. Die nicht-saisonbereinigte Arbeitslosenquote ist im August auf 7,6 % zurückgegangen (nach 7,7 % im Juli). Die saisonbereinigte Quote ist ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte gefallen. Nach revidierten 7,7 % im Juli beträgt sie im August 7,6 %.

3. Die Erwerbstätigkeit in Deutschland ist im Juli saisonbereinigt um 37 Tausend auf 40,32 Millionen Personen angestiegen. Das sind Zehntausend mehr als im Durchschnitt der Monate Februar bis Juni. Nicht-saisonbereinigt ist die Anzahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vormonat um 15 Tausend zurückgegangen, gegenüber dem Juli des Vorjahres ist sie um 560 Tausend Personen auf 40,306 Millionen Personen angestiegen. Wie bei der Arbeitslosigkeit ist auch bei der Erwerbstätigkeit von einer konjunkturellen Eintrübung noch wenig zu spüren.

Autor: Peter Leonhardt - DekaBank

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